Die Zitrussaision ist jetzt richtig "heiss" geworden, die beste Saison für Wintermarmeladen läuft. In den Grossmärkten ist einiges zu haben, ich habe wieder über einen lokalen Bioladen bestellt und Pomeranzen bekommen. Das ist wesentlich einfacher und billiger wie auf die Versender in Spanien und Italien zurückzugreifen, von denen Ware immer teuer und manchmal auch mal verschimmelt ankommt. Heute also einige Gläser Pomeranzenmarmelade gemacht:
Das treibt mich seit einiger Zeit um, letztes Jahr waren Versuche mit Bergamotten, Faustrinen, Meyer-Zitronen, Kumquat dran, früher schon mit Calamondinorangen. Es gibt ja noch den Thread
https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,54840.120.html zu Pomeranzen, aber zur Sache selbst stösst der auch nicht vor.
Verwendet habe ich für den Versuch jetzt ein Zubereitungsprinzip, das sehr oft im Internet rumschwirrt, in etwa sowas:
https://www.servus.com/r/pomeranzenmarmelade Das benötigt zwei Tage und viel zu viel viel hin- und her. Extra Geliermittel wird nicht zugegeben, Zitrus enthält bereits sehr viele Pektine, die aber anders behandelt werden wollen wie die aus Äpfeln, es sind hochveresterte Pektine mit anderen Temperaturparametern. Ursprünglich war wohl dieses Rezept hier Grundlage:
https://www.esskultur.at/pomeranzenmarmeladenseminar-zweitaegiges/ . Leider sehr schlecht lesbar, endlos viel irrelevantes Laberei, physikalisch teilweise Quatsch, sehr bilderlastig aber mit Lücken und Problemen bei den wichtigen Stellen. Mein damit erzieltes Ergebnis war vom Aroma her gut, aber viel zu aufwendig für dieses Ergebnis. "Aroma gut" heisst: Die spezifische, hocharomatische Bitterkeit der Pomeranzen entfaltete sich auf sehr angenehme Weise in der Marmelade, die Schalenstücke waren gleichverteilt und mit genau richtiger, gelatinöser Konsistenz im Endprodukt.
Die Frage ist nun: Geht das auch einfacher? Vor allem die Behandlung der Zesten (das "weisse" unter der Schale) und Kerne störte mich, das war völlig unpraktikabel. Klar ist, dass man Zesten trotzdem braucht, um die Zitruspektine zu nutzen. Bevor ich das selber probiere: Hat da schon jemand Vereinfachungsversuche gemacht? Etwa das ganze Zestenzeug zwar auch separat gekocht, aber durch eine flotte Lotte gedreht? Die irrsinnig langen Kochzeiten verkürzt?