moin!
Am Anfang wollte ich diesen Thread Obstbaumkultur benennen. Und dann gehörte das Obst als Kulturgut tätsächlich auch ins Museum. Museen werden aber von Besuchern und Betreibern finanziert. Was mit den staatlichen Erhaltungsgärten passiert ist, wissen die meisten hier.
Obst ist aber ein landwirtschaftliches Produkt. Was da geschieht, sieht man in Supermarkt und auf dem Wochenmarkt. Die Erzeuger werden sehr schlecht bezahlt. Die Auswahl ist winzig. Immerhin gibt es auch noch einige Nischenprodukte. Das kann die Diversität auch nicht retten.
Dann gibt es noch einige Enthusiasten, so wie mich alten Knorz, mit oder ohne grauen Bart, die sich die Freude am Sammeln und Experimentieren bewahrt haben und sowohl alte und neue Sorten suchen und testen. Was mit solchen
privaten Erhaltungsgärten geschieht, wenn sich kein Nachfolger findet, liegt auch klar auf der Hand.
Der Untergang von Sammlungen ist auch keine neue Sache. Schon der Belgier van Mons (1765-1842) mußte wegen der Planung einer Straße, die erst 20 Jahre später gebaut wurde, innerhalb von 6 Wochen seinen Zuchtgarten mit 50.000 ca. 20jährigen Sämlingen räumen.
Also war die Überlegung: Wenn sich über das ganze Land verteilt Erhalter für die eine oder andere Sorte finden, so wäre
für die "Biodiversität" doch schon einiges gewonnen. Der Grund für die Erhaltung kann doch so unterschiedlich sein wie die Menschen selber.
Dieser "dezentrale" (Zitat Hilmar Schwärzel) Sortenerhalt erfordert neben Leuten, die mitmachen, auch die Weitergabe des Wissens über diese Sorten und die Erfassung in einem Kataster. Ja, und dies ist keine Neuerfindung des Rades, das gibt es auch schon, z.B. obstgarten(.)biz.
Wie sagte mein Vater: Kommt Zeit, kommt Rad.
Ist das alles zu theoretisch