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Autor Thema: Sortenerhalt  (Gelesen 31707 mal)

Boskoop

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« Antwort #105 am: 14. Februar 2018, 02:19:21 »

Zitat von: thuja thujon
...Es kann kein Argument sein, auf verträgliche und aromatische Äpfel zu verzichten, weil man unrelevante Mittelrückstände mit empfindlichster Meßtechnik drin nachweisen könnte...

Irrtum, Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sind nicht zu tolerieren, in welche Menge auch immer. Denk doch bitte einmal darüber nach, das auch minimale Rückstände, wie von DDT, Atrazin oder Neonicotinoiden langfristige Auswirkungen auf Ökosysteme haben können. Selbst Kupfer ist im Ökolandbau nicht unumstritten.
Zu Bedenken ist auch, das die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln, wie z.B. Glyphosat vielleicht nicht unbedingt toxisch auf ein Wirbeltier wirken wird, aber dafür die Nahrungsketten vieler Arten drastisch beeinflussen und damit zum Artenschwund führen kann.

Zum Thema Sortenerhalt: Seit Jahrzehnten bin ich mittlerweile im Naturschutz unterwegs und wenn ich eins gelernt habe, ist das wichtigste vor allem der richtige Standort für die diversen Obstarten und -sorten, dann klappt es auch mit einem "Jamba 69" oder einer Goldparmäne ohne PSM.
Das heißt, wie ja hier schon mehrfach betont wurde, alte, regionale Sorten sind am einfachsten zu etablieren und man kann am meisten Ertrag von ihnen erwarten. Aus diesem Grund sollte der Bestand, vor allem alter Sorten, weiter gehegt und gepflegt werden.
(quote-Tag repariert)
« Letzte Änderung: 14. Februar 2018, 08:44:51 von cydorian »
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thuja thujon

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #106 am: 14. Februar 2018, 08:42:24 »

Sorry, das ist Quatsch. Das Methanol aus einem Apfel macht ja auch nicht hunderte Schwarzbrenner jedes Jahr blind.

Auch die alten, regionalen Sorten, zu Zeiten von rauchenden Industrieschloten wurden sie selektiert, damals gesund, als die globale Verschleppung von Pflanzenkrankheiten noch nicht so ausgeprägt war wie heute und die Luft voller Schwefel und Co um die Blätter waberte.
Die Zeiten haben sich seitdem unschwer erkennbar geändert, diese Naturromantiksichtweise interessiert in der derzeitigen Praxis hier wenig, wenn Marssonina, Rindenbrand, Maulbeerschildlaus und Co mal den Bestand regionaler Sorten und neuerer Re- und Pisorten für sich entdeckt haben.
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cydorian

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #107 am: 14. Februar 2018, 09:36:19 »

Die Mostobstpreise rentieren das bücken nicht.

Genau das haben die Projekte im Fokus, die überdurchschnittlich erfolgreich sind, an diesem ersten Glied der Kette, Preis und Qualität des Obsts. Wenn das nicht hält, läuft nichts. Hier wieder deutlich zu sehen. Es gibt ja ständig irgendwelche Streuobstinitiativen, die ebenso beständig wieder versanden und nichts oder sogar das Gegenteil der Ziele bewirken. Die jüngste kam von Aufkäufern, die für angeliefertes Mostobst die üblichen 3 bis 8 EUR / 100kg zahlten. Wie schon mal im Thread geschrieben ist das ein wichtiger Säure- und Aromaträger für den Verschnitt und die Herkunft macht sich auch gut auf dem Etikett.

Die haben kräftig getrommelt und wollten die Anlieferer von einer Biozertifizierung überzeugen, die angeblich auch für kleinere Flächen rentierlich sei. Erfolg: Null. Und warum wohl? Weil die in der realen Rechnung doch wieder nur <10 EUR /100kg rauskamen, dafür dass man auch noch diesen Zertifizierungmüll am Hals hat, der in der Praxis darin besteht, dafür zu bezahlen und Aktenordner mit "Dokumentation" zu produzieren. Literpreis für deutschen Bioapfeldirektsaft (Äpfel aus der Plantage, nix Streuobst) im Laden übrigens meist über 3 EUR. Für die dafür nötigen 1,5kg Äpfel erhält der Apfelverkäufer incl. Anlieferung ~15 Cent. Witzlos.


Oder eben Mostobst. Cidre. Da wüsste ich gerne mehr wie man da was gescheites draus macht, das ist mehr als Saft in eine Flasche füllen, zuschrauben und vergammeln lassen. Ich nenne sowas ungern indviduelle Flaschengärung.

Gerade dafür gibts doch jede Menge erstklassige Beispiele für erfolgreiche Produkte. Schon seit Jahren. Apfelsekt ist ja fast schon Trendgetränk. Trink dich doch mal durch, da gibt z.B. das Duttenhofersche Apfelgut, Geiger natürlich, Zimmermann in der Pfalz... leicht zu finden. Vor allem Geiger hat lange experimentiert um die alten Tricks wieder zu lernen und die genauen Details übers "schwitzen lassen" je nach Birnensorte wird er eher nicht erzählen, aber ansonsten gibts keine Geheimnis über Rezepte und Machart. Einige bieten auch Besichtigungen und Kurse an, machen einen Teil des Geschäfts draus (siehe Duttenhofer). Eine andere Frage ist es, ob sich sowas für Herrn Maier mit einem einzelnen Baum lohnt. Sauber zu arbeiten erfordert eben auch Investitionen, die durch die Menge wieder reinkommen müssen. Der Punkt ist aber, dass "best practice" Produkte und Beispiele durchaus existieren. Ausserhalb einer Museumsküche.
« Letzte Änderung: 14. Februar 2018, 09:43:34 von cydorian »
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Amur

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #108 am: 14. Februar 2018, 12:29:28 »

..
Doch genau das...
es ist möglich...
ich spreche aus über 50 Jahren Erfahrung.
makelloses Obst kann man so erzeugen über Jahrzehnte. Einen Teil für Saft, der andere Teil für die Küche, zum Essen usw

Also meine ähnlich lange Erfahrung sagt das Gegenteil.
Du hast im Stuttgarter Umfeld sicher die besseren klimatischen Bedingungen, aber selbst die sogenannten angepassten Apfelsorten (Oberländer aka Jakob Fischer stammt ja hier vom Oberland) bringen nur einen kleinen Teil der wirklich makellos ist.
Wir haben z . Bsp. deinen oben genannten Transparent. Das ist mit Sicherheit einer der ersten der hier rausfliegt, wenn ich mal Platz brauche. Viel Schorf, nur sehr kurz haltbar, nicht nachreifend und gleich mehlig. Auch der Baum nicht gerade ein Ausbund an Gesundheit.

Andererseits hab ich seit einigen Jahren einen Holsteiner (!) Cox. Das Dingens ist vom Baum erstaunlich gesund, die Äpfel wären auch gut, wenn nicht fast 100% wurmig würden. Alle anderen Sorten sind da lange nicht so bliebt.

Sortenvielfalt erhalten, von mir aus in entsprechenden Gärten oder am Straßenrand. Aber es gibt unter neuen Sorten sicher genau so robuste Arten, wie es unter den alten Sorten katastrophale gibt. Berlepsch z. Bsp. hat alle Unarten die man sich nur denken kann. Und der gehört zu den alten Sorten.
BTW, die alte Frage: wie definiert man was eine alte Sorte ist?
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bristlecone

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #109 am: 14. Februar 2018, 12:37:29 »


Sortenvielfalt erhalten, von mir aus in entsprechenden Gärten oder am Straßenrand.

Hier gibt es noch viele alte Birnbäume an den Landstraßen. Die Straßenmeisterei hat in den letzten Jahren allerfings immer wieder große Exemplare gefällt, wegen der massenhaft am Boden liegenden Früchte, die Straße und Radweg vermatschen.
Da wird dann gern mal die Verkehrssicherungspflicht als Grund genannt, tatsächlich fehlt der Wille oder das Personal oder beides, mal die Wege zu säubern. Und es sieht doch so unordentlich aus, und die vielen Wespen, eine Gefahr für die Fußgänger. Ja, das alles wurde vorgebracht.
Jahrzehnte ging das, nun aber nicht mehr.
Auch ein Beitrag zur Verarmung der Kulturlandschaft.
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Amur

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #110 am: 14. Februar 2018, 12:50:02 »

Es sei denn, jemand zeigt mir, wie man Cidre macht.

Druckmostfass verwenden.

Kann ich übrigens nur empfehlen. Einzig die Putzerei durch die kleine Öffnung ist immer etwas lästig.
Aber sonst gut.
Auch die Haltbarkeit ist recht gut.
Ab Weihnachten kommt der Saft total klar raus. Wenn man allerdings größere Menge auf einmal abzapft wirds zuerst durch den aufgewirbelten Satz trüb und bleibt dann auch etwas länger trüb, da eine Nachgärung stattfindet.

Hat allerdings nix mit Cidre zu tun was da rauskommt. Es perlt nur sehr wenig bis gar nicht.
Der Geschmack ist ähnlich wie Most nur süss, weil der Zucker ja fast komplett erhalten bleibt. Zumindest anfänglich enthält der Saft kaum Alkohol. Aber eben nix für Kinder.

Wer mehr Geld ausgibt, schließt eine CO2 Flasche an. Dann kann man die Gärung ganz verhindern. Wie es dann mit der Haltbarkeit aussieht, weiss ich nicht, weil mein Fass noch nicht den entsprechenden Anschluß hat und ich es deswegen noch nicht probiert hab.
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Roeschen1

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #111 am: 14. Februar 2018, 13:09:26 »

..
Doch genau das...
es ist möglich...
ich spreche aus über 50 Jahren Erfahrung.
makelloses Obst kann man so erzeugen über Jahrzehnte. Einen Teil für Saft, der andere Teil für die Küche, zum Essen usw

Also meine ähnlich lange Erfahrung sagt das Gegenteil.
Du hast im Stuttgarter Umfeld sicher die besseren klimatischen Bedingungen, aber selbst die sogenannten angepassten Apfelsorten (Oberländer aka Jakob Fischer stammt ja hier vom Oberland) bringen nur einen kleinen Teil der wirklich makellos ist.
Wir haben z . Bsp. deinen oben genannten Transparent. Das ist mit Sicherheit einer der ersten der hier rausfliegt, wenn ich mal Platz brauche. Viel Schorf, nur sehr kurz haltbar, nicht nachreifend und gleich mehlig. Auch der Baum nicht gerade ein Ausbund an Gesundheit.
Der Transparent war ein mit Ontario zusammen veredelter Baum, der zwar wenige Äpfel trug, die aber makellos waren.
Mit Apfelwickler hatten wir kein Problem. Der Garten hatte viele Insekten, Vögel, Lurche, lag am Waldrand am Naturschutzgebiet, Boden lehmig. Mehltau ein Fremdwort.
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Roeschen1

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #112 am: 14. Februar 2018, 13:26:36 »

@Cydorian,
hier gibt es Streuobstsaft aus Filderstadt zu einem anderen Preis, aus Stuttgart gibt es das auch. Preis 1,40 ca
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cydorian

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #113 am: 14. Februar 2018, 13:41:50 »

Ich weiss. Aber ich hatte auf die Bio-Zertifizierung abgestellt. Von einem Verband, nicht nur das witzlose EU-Bio. Wird sehr viel teurer.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #114 am: 14. Februar 2018, 14:53:57 »

#mehr-schnapps
#Komasaufen-fuer-die-Obstvielfalt
#Alkohol-ab-14
 ;D ;D

So einfach kann's sein
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Sternrenette

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #115 am: 14. Februar 2018, 15:08:40 »

 ;D

Und alle wären glücklich :D
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Re: Sortenerhalt
« Antwort #116 am: 14. Februar 2018, 18:53:33 »

#mehr-schnapps
#Komasaufen-fuer-die-Obstvielfalt
#Alkohol-ab-14
 ;D ;D

So einfach kann's sein
nee, so gehts nicht.
Aber aus Most kann man einen vorzüglichen Schaps brennen :P.
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Re: Sortenerhalt
« Antwort #117 am: 14. Februar 2018, 19:06:41 »

Oder eben Mostobst. Cidre. Da wüsste ich gerne mehr wie man da was gescheites draus macht,

...
 Müsste mir wirklich jemand zeigen, Idiotensicher, von mir aus auch bei einem Aktionstag nach Anmeldung.


Cidre ist nix Gescheites  :-X. Aber lass Dich doch mal auf den normannischen Calvadosplantagen anlernen  :D. Das kommt schon eher was Trinkbares bei raus 8).
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Isatis blau

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Re: Sortenerhalt
« Antwort #118 am: 14. Februar 2018, 19:07:50 »

Der Transparent war ein mit Ontario zusammen veredelter Baum, der zwar wenige Äpfel trug, die aber makellos waren.
Mit Apfelwickler hatten wir kein Problem. Der Garten hatte viele Insekten, Vögel, Lurche, lag am Waldrand am Naturschutzgebiet, Boden lehmig. Mehltau ein Fremdwort.

So war das auf meiner Wiese früher auch. Hier konnte jahrzehntelang qualitativ hochwertiges Obst ohne spritzen geerntet werden. Sogar Berlepsch gab ungespritzt schöne Äpfel. Ein Nachbar hat einen Baum, von dem ich vermute, dass das Golden Delicious ist. Der trug früher auch, ohne spritzen.

Das ist Geschichte. Seit 2007 ist das vorbei. Seitdem sind Monilia und Marssonina und womöglich noch mehr aktiv. Ich habe jahrelang nichts geerntet. Wenn die Bäume geblüht haben, sind danach die Blütenbüschel schwarz geworden und wenn nach ein paar Jahren neue Fruchtriebe nachgewachsen waren, dasselbe von vorn. Ein bis dahin gut gewachsener Qittenstrauch hat Jahr für Jahr eingetrocknete Äste bekommen. Es sind mehr Äste eingegangen, als neu gewachsen sind.
Als Antwort bekam ich immer Feuerbrand zu hören.
Seit ich gegen Monilia spritze, kann ich wieder ernten, auch Quitten.

In der Nachbarschaft hat es viele Grundstücke, die nicht mehr gepflegt werden. Dort sind viele kranke alte Bäume, die so vor sich hinsterben und dabei alles anstecken, was nicht gespritzt wird.

Man braucht echt viel Idealismus, um weiter Obstbäume zu pflanzen und zu pflegen.
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Re: Sortenerhalt
« Antwort #119 am: 14. Februar 2018, 21:36:05 »

Ich weiß nicht wie die Bäume heut zurechtkämen, sie sind bis auf einen, nicht mehr vorhanden, aber bestimmt ca 80-100 Jahre alt geworden.
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