Es ist schwierig bis unmöglich, von hier aus einen (verschnittenen) alten Obstbaum zu korrigieren.
Grundsätzlich muß man wissen, daß ein neuer Trieb im ersten Jahr nur Blattknospen trägt. Im zweiten Jahr bilden sich an diesen Blattknospen Seitentriebe, kurze Stummel, das Fruchtholz. Erst im dritten Jahr kommt dieses Fruchtholz zur Blüte.
Die von dir genannten starken, aufrechten Triebe entstehen vor allem dann, wenn der Baum falsch geschnitten wurde, zum Beispiel, wenn ein Ast an der Spitze gekappt wurde oder wenn er schwer vergreist ist. Diese Triebe werden im Volksmund "Wasserschosse" genannt. Wenn sie jährlich total zurückgeschnitten werden, bilden sich an der Schnittstelle wieder neue Triebe in großen Mengen, sogenannte "Besen". Das ganze nimmt dann schnell den Charakter ständiger Holzproduktion an, weil der Baum ja keine Chance hat, an diesen Trieben jemals Fruchtholz zu bilden.
Ich schlage dir vor, die Wasserschosse im nächsten Sommer auf nach außen zeigende Augen sauber abzusetzen . Dann wird sich ein neuer Zweig an diesem Auge bilden, der im Folgejahr Fruchtholz bilden wird.
Besser wäre es natürlich, wenn der Baum insgesamt einmal richtig geschnitten würde. Es gibt nämlich die Möglichkeit, diese Wasserschosse zum Neuaufbau der Krone und damit zur Verjüngung des Baumes zu nutzen.
Das läßt sich aber beim besten Willen nicht im Internet regeln.
Gibt es in deiner Nähe niemanden, der sich mit Obstbaumschnitt auskennt und die beiden Bäume fachgerecht schneiden könnte?