Eine arg verwilderte Rasenfläche mit Gras, Gänseblümchen, Löwenzahn, Gundermann, Hahnenfuß, Klee, z.T. Quecke etc., aber auch Schlüsselbumen würde ich gerne als belastbaren Kräuterrasen verwenden - geht das?
Mit diesen Arten hast du eigentlich schon einen Kräuterrasen, fehlt nur noch die Nutzung
1. Keine Lust auf dauernde Ukrautbekämpfung
2. Blüten für Insekten
3. Eignung als Kinderspielfläche, nicht täglich, aber im Schnitt in einigen Bereichen mehrmals wöchentlich
1. entfällt.
2. ist schon da
3. Probleme von Albizia und AndreasR beschrieben.
Welche Höhe sollte dieser Kräuterrasen haben (Mähhöhe)?
Wie oft sollte gemäht werden?
Ich nehme an, Mahd abtransportieren (wäre für mich auch Mulchmaterial) und Quarzsand einarbeiten?
...
Mein "großer Rasen" entspricht genau deiner Idee.
Ist der Teil meiner Obstwiese, der direkt an die Terrasse grenzt.
Der wird "normalhoch" (schätze, 5-7cm? - mittlere Einstellung von dreien bei meinem Billig-Mäher) alle 2-3, manchmal auch erst nach 4 Wochen gemäht, das Mähgut wird abtransportiert, sonst passiert da nix, also kein Sand drauf oder so.
(Je nach Bodenart kann das ständige Abtransportieren vielleicht zu einer starken Abmagerung führen, dann kann man immer noch auf Mulchmähen umstellen, wo die Nährstoffe ja dann im Kreislauf bleiben)
Ich hab noch Veilchen drin, orangerotes Habichtskraut, kriechender Günsel und noch ein paar weitere Arten, alle kommen wunderbar mit dem Schnitt-Regime zurecht.
Manche Arten wie z.B. das Gänseblümchen brauchen solch einen Standort - ich hab nur welche in dem Kräuterrasen und auf den Rasenwegen, in der Wiese drumherum, die nur zweimal im Jahr gemäht wird, wachsen null.
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Welche Mähhöhe?
Ich würde es mit 5-6 cm probieren und dann alle 2-3 Wochen mähen.
Klingt perfekt.
Die Frage ist natürlich, was passiert, wenn ich zu tief oder zu hoch mähe?
Zu tief --> zu wenig Artenreichtum
zu hoch --> nur das Problem der eingeschränkten Bespielbarkeit?
Ich würde mal mutmaßen, dass ein zu tiefes Mähen ohne gleichzeitige "Rasenpflege" wie Düngung nicht unbedingt zu einem Artenschwund führt.
Die Arten, die du schon in deinem Rasen hast, sind zäh und nicht so schnell zu beeindrucken, das Gras steht ohne Düngung unter Stress und befindet sich in Konkurrenz zu den Kräutern, kann also nicht vom niedrigen Schnitt profitieren.
Bei zu hohem Schnitt sieht das Ganze wohl häufig "zerzauselt" aus - die Kinder werden sich nicht vom etwas höherem Rasen vom Herumtoben abhalten lassen, das höhere Gras und die Kräuter sehen dann aber wesentlich plattgelatschter aus.
Die Schlüsselblumen können sich auch in einem regelmäßig niedrig gemähten Rasen halten - ich hab immer wieder Sämlinge in den Rasenwegen - können sich aber nicht weiter aussäen, wenn die Blüten- und Samenstände nicht bis zur Samenreife stehen bleiben.
Und reif sind die erst im Juni, glaub ich.
Entweder du hast eine ruhige Ecke, wo der Kräuterrasen dann wirklich wie eine Wiese erst Anfang Juni gemäht wird, du sammelst dort Samen der Schlüsselblumen und verteilst die auf dem Rasen, vielleicht inselartig, und diese Inseln im Rasen mähst du direkt nach der Blüte der Schlüsselblumen ab, um die Blüte zu haben.
Oder es reicht dir, was an Schlüsselblumen da ist und du mähst eben nach der Blüte, hast dann keine Vermehrung mehr.
Wie du ja selber schon gemerkt hast, ist höheres Gras anstrengender zu mähen.
Je nachdem, wenn ich mal erst nach 4 Wochen zum Mähen komme, mache ich das nicht mehr mit meinem Normalo-Mäher sondern nehm den Wiesenmäher und hebe dann sozusagen den Schnitt mit dem Normal-Rasenmäher auf, weil der Wiesenmäher keinen Auffangkorb hat.
Insofern ist es besser, spätestens alle 2-3 Wochen zu mähen, sonst macht man es sich selber unnötig schwer.
Es bringt auch für die vorhandenen Arten nichts, länger zu warten, die Blüten mäht man eh ab, die sind aber meist nach ein paar Tagen schon wieder nachgewachsen.
So sah mein "großer Rasen" Anfang April aus, zum ersten Mal gemäht wird er nächste Woche: