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Autor Thema: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)  (Gelesen 4933 mal)

Wurmkönig

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Ich habe da ein Problem mit 3 Birnenbäumen (Unterlage unbekannt). Die sind jetzt im 3ten bzw. 4ten Standjahr und machen laaaange Triebe (die nicht verzweigen)

Einer der Bäume steht hier - vom Habitus her sieht es für mich ja ganz gut aus.
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Wurmkönig

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #1 am: 20. Mai 2018, 12:04:32 »

Das Problem ist, die Bäume machen lange Triebe - aber kein Dickenwachstum. Die werden irgendwann so lang, dass sie sich durch das Eigengewicht von selbst runterbiegen und so habe ich dann letztes Jahr (und vorletztes) einfach alles abgeschnitten in der Hoffnung Verzweigung und Dickenwachstum zu kriegen. Ertrag ist da natürlich keiner mehr dran, aber hat jemand eine Idee wie ich dickere Leitäste erzeugen könnte?

Bei der Dessertnaja und der Nojabrskaja (Xenia) war das kein Problem, das trifft nur die Williams und die Vereinsdechantsbirne.

Gedüngt wird nur im Frühjahr mit Kompost, wie man am Bild sieht (Margeriten) steht das ganze eher auf einer ehemaligen Magerwiese. Da liegt auch viel Bauschutt im Untergrund vom Aushub des Hauses.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #2 am: 20. Mai 2018, 15:42:49 »

Der Baum scheint mir sehr unruhig zu sein. Wenn man jetzt weiter dran herum schneiden würde, käme er nicht zur Ruhe. ich würde ihn erst gegen Spätsommer schneiden, so dass die Terminalknospen der langen Triebe verschwinden, der Baum aber nicht in der Lage ist auf den Schnitt zu reagieren. Man sollte dann die Triebe, wenn nötig,  stärker einkürzen können. So sollte er im darauf folgendem Jahr ruhiger wachsen und sich verzweigen.

Wenn die Unterlage zu stark ist, wird es sowieso eine schwere bis nicht lösbare Aufgabe.
« Letzte Änderung: 20. Mai 2018, 15:59:54 von Rib-Huftier »
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DerTigga

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #3 am: 20. Mai 2018, 16:42:21 »

Bis Mitte, eher noch Ende Juni warten und dann einen Sommerschnitt durchführen bzw ziemlich kräftig den "Langkram" zurück schneiden. Ich als Balkongärtner lasse in der Regel nur 3 bis 4 Knospen von diesen langen Austrieben stehen, ganz so radikal musste es ja nicht machen, hast laut Bild ja mehr Platz ;-)
Alles was früher im Jahr gekürzt wird, fällt noch in den Zeitraum, wo es den Baum animiert bzw. provoziert, mit erneutem / weiterem bzw. nochmaligem Wachstumsschub drauf zu reagieren. So spät geschnitten macht er das nicht nochmal und die übrig gelassenen Knospen fürs nächste Jahr werden auch leichter Blüh als Wachstumsknospen. Logischerweise muss man auch entsprechend diszipliniert sein im Punkt spät nochmal düngen zu wollen ;-)
Ein Allheilmittel gegen sehr wuchsfreudige Unterlagen ist das natürlich nicht.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #4 am: 20. Mai 2018, 21:52:30 »

Genau das Prinzip meinte ich. Ich finde aber Mitte, Ende Juni viel zu früh. Der Baum kann darauf reagieren und die daraus resultierenden Triebe reifen nicht richtig aus, was die Winterfestigkeit beeinträchtigt. Ich wäre für Mitte, Ende August.
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DerTigga

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #5 am: 20. Mai 2018, 22:37:09 »

Ich hab mich da einfach nach div. Internetliteratur bez Sommerschnitt bei Birnen gerichtet.
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thuja thujon

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #6 am: 21. Mai 2018, 09:05:49 »

Zum Schnittzeitpunkt haben wir nen Strang: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,62598.0.html
Sommerschnitt ist was für Mai/Juni, Im Hochsommer August/September schneidet man eher nur noch um eine bessere Fruchtfärbung zu bekommen und hat mit Baumlenkung selbst eher wenig zu tun.

Was mir bei der Birne noch etwas unklar ist, ist wie die Baumform später mal aussehen soll. Derzeit wächst er wohl mehr als Spindel denn als Pyramidenkrone. Das kann vom durchgehenden Mitteltrieb kommen oder war von vornherein beabsichtigt. Unterlage, wenns kein Sämling ist, eventuell Pyrodwarf. Die erkennt man an den recht dicken Wurzeln ohne viele Feinwurzeln. Vielleicht erinnerst du dich noch wie das Bäumchen bei der Pflanzung aussah.
Pyrodwarf im Frühjahr bei der Pflanzung

Pyrodwarf eine Saison später im Herbst

Quitte bei der Pflanzung, deutlich fransliger


Pyrodwarfbirnen werden meist nicht ganz klein, die können schon gut 5-6m werden. Bremsen kann man sie, wenn man die langen Äste tragen lässt, die kippen ab und an der Basis gibts bei Birnen meist zuverlässig einen Neutrieb. 3Jährige Rotation vom Fruchtholz wenn man so will. Wenn die Birne einen Trauerweidenwuchs hat kommt man da nicht komplett drumrum, kann aber mit gezieltem zurücksägen den Baum schmal und gut verzweigt halten.
Verzweigung anregen und Dickenwachstum fördern an den unteren Ästen mache ich mit Winterschnitt und anschneiden der einjährigen Triebe, so wie man es vom klassischen Kronenaufbau kennt. Dann hat man aber auch Leitäste und nicht allzuviel Spindeliges mehr. Muss also konsequent die Mitte in der Entwicklung bremsen und klein halten. Das kann viel Schnippelei bedeuten weil die fast immer abzieht und die Leitäste vergleichsweise schwach bleiben.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #7 am: 21. Mai 2018, 10:40:37 »

Der Späte Schnitt den ich ansprach, war um ihn zu beruhigen. wenn er dazu neigt"Wasserschosse" zu machen, dann bringt eine"Pinzierung" auch nicht viel. Er bleibt unruhig, macht an der "Spitze" Schlechte Triebe, die abfrieren, worauf der Baum wieder mit neuen sehr langen Trieben reagiert.

Der sehr späte Schnitt beruhigt ihn und zwingt ihn zur Verzweigung, da die Teminalknospen und somit dieses in-die-Höhe-sreben-wollen gebremst wird.

Einen Winterschnitt merkt der Baum wieder, was wieder ihn zum starken wachsen anregen wird. Dann bekommt man an den Spitzen zwei, deri lange Triebe, die wieder geschnitten werden, was wieder zur Anregung führt usw. ich bin für eine Beruhigung. Wenn er in der Beruhigung immer noch lange Triebe schiebt, also nicht beruhigt werden kann, dann muss er auf einer starken Unterlage stehen. Somit hätten wir  wenigstens eine Erkenntnis gewonnen.

Doch, das hat was mit einer Lenkung des Baumes zu tun  :)
« Letzte Änderung: 21. Mai 2018, 11:01:16 von Rib-Huftier »
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partisanengärtner

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #8 am: 21. Mai 2018, 10:56:45 »

Was spricht eigentlich dagegen die entsprechenden Äste und den Stamm mit oberflächlichen Längsschnitten zu versehen um sie dicker werden zu lassen?

Nimmt das nicht auch Energie aus dem Höhenwachstum raus? Das man so Dickenwachstum selbst bei schwachwüchsiger Unterlage anregt ist ja allgemein bekannt.
Seit es soviele Bonsailiebhaber gibt (wo diese 'Technik auch angewendet wird)  ist dieses Wissen ja deutlich mehr verbreitet.
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Axel

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #9 am: 21. Mai 2018, 11:00:06 »

Die Technik ist die Spitze eines scharfen Messers so mit dem Daumen abzudecken, das nur so viel raussteht um die Rinde einzuritzen und nicht tief in Holz zu schneiden.
Dann längs zur Wuchsrichtung den Ast oder Stamm entlangfahren. Wobei ich auch nicht weiß ob das schaden würde, wenn die Schnitte ein wenig tiefer gehen.
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Axel

Rib-Johannisbeere

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #10 am: 21. Mai 2018, 11:12:39 »

So etwas ähnliches wie Ringeln, oder? Beim Bonsai bremst man dazu das Wachstum, indem man der Wurzel schneidet. Das ist hier so nicht möglich. Diese Prozedur müsste man dann jährlich oder so, wiederholen, denke ich. Man hätte den Baum gebremst, aber er würde dennoch nicht unbedingt verzweigen wollen.

Da muss man schon an der Krone herum schnippeln. dies würde dann zu einem gebremsten vegitativ-wachstum führen. Der Baum bliebe also immer noch unruhig. Solange er das ist, wird er auch nie in ein Früchte-produzierendes Stadium gelangen, da wo wir ja hin wollen.

und viele mögen das mit der Rinde nicht, weil es ein Einfallstor für Krankheiten ist. :) :)
« Letzte Änderung: 21. Mai 2018, 11:15:14 von Rib-Huftier »
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Wurmkönig

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #11 am: 21. Mai 2018, 12:05:22 »

Zunächst mal vielen Dank für die Tips. Der Baum wurde letztes Jahr im Spätsommer (schätzungsweise August) geschnitten - das hat zu keiner Beruhigung geführt. Die Unterlage - puh, ich würde doch eher Quitte vermuten, der Ballen war recht klein als ich ihn ausgepflanzt habe (stand ca. 1 Jahr im Garten der Nachbarin).

Das mit dem Einritzen habe ich vor 2 Jahren in einem von Rib-Esels empfohlenen Büchern gefunden (da ging es aber um was anderes). Empfohlen wurde es entlang des Stamms - da habe ich es auch des öfteren gemacht.

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Wurmkönig

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #12 am: 21. Mai 2018, 12:07:23 »

Bei der Vereindechantsbirne habe ich es tatsächlich entlang eines Astes auch gemacht, konnte mich gar nicht mehr erinnern.

Scheint etwas gebracht zu haben, der Ast ist tatsächlich etwas dicker als die anderen geworden - das war von außen aber kaum zu sehen.
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Wurmkönig

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #13 am: 21. Mai 2018, 12:09:02 »

Ah ja, der Baum soll eher spindelförmig wachsen - meinetwegen 10 m hoch, aber in die Breite kann ich nicht, es fehlt einfach Platz. Wenn er zur Trauerweide wird und die Äste abbiegt soll mir das recht sein wenn er nicht innen verkahlen anfängt. Das probier ich mal aus, jetzt das 3te Jahr ohne Ertrag ist einfach lästig - d.h. da mache ich erstmal nichts.
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cydorian

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Re: Schnitt eines Birnbaums (Williams-, Vereindechantsbirne)
« Antwort #14 am: 21. Mai 2018, 12:37:51 »

Schmal und hoch werden Birnen ganz von alleine wenn du nichts machts, aber die Höhe musst du trotzdem irgendwann begrenzen und das kannst du kaum mehr, wenn der Baum schon recht hoch ist. Du kommst schlicht nicht mehr ran.

Ich habe einige Birnen auf Quitte A mit einem ungepflegtem Grundstück übernommen. Die waren 8m hoch und hatten eine über den Rest hängende Krone und die Äste drunter waren bogenförmig und schmal. Sie wären noch fröhlich weiter nach oben gewachsen. Ein Kronendurchmesser von 4m. Nix gut.
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