... Davon kommen am Boden durch die Verdunstungsverluste vielleicht 5 Liter an. Das wäre wenns nicht einsickern würde eine Schicht von 5mm. Bei einem Luftgefüllten Porenvolumen von 50% deines Bodens kann also pro Stunde rund 1cm tief gewässert werden. In der Praxis ist es etwas mehr, weil der Boden nicht komplett trocken ist.
Man kann sich so aber vorstellen, das ein Schwenkregner 3 Stunden laufen muss um gerade mal 10cm tief zu wässern...
Ich kenne als Faustregel für 08/15 Schluff-Boden, dass 1mm Niederschlag bzw. 1l/m² den Boden 1cm tief durchfeuchtet.
Bei 10l/m² wären es dann immerhin 10cm Bodentiefe. Im Hochsommer ist das bei einem nackten Boden z.B. im Gemüsebeet an nur einem Tag wieder vollständig ausgetrocknet, deshalb versuche ich im Hochsommer eher 30l/m² zu gießen, dafür aber nur selten (und ich mulche den Boden). Für Sträucher und kleine Bäume würde ich eher auf 50l/m² gehen, dafür aber nur alle 5-15 Tage, je nach Wetter.
So große Mengen muss man aber je nach Bodentyp und Bodenbedeckung langsam ausbringen. Auch die Mulchschicht schluckt Wasser, dass dann den Pflanzen nicht zur Verfügung steht. Für grobes Hächselgut mit 5cm Dicke schätze(!) ich 1l/m² an Verlust. Mulch aus Grasschnitt oder Blättern "raubt" bei Gießen deutlich mehr Wasser, daher würde ich davon keine so dicken Schichten aufbringen, maximal 1-2cm. (hält dann halt nicht sonderlich lange).
Auch der Wasserverlust in der Mulchschicht spricht dafür, sehr viel, aber eher selten zu gießen.
Ein weiterer Grund für das seltenere gießen ist aber aus meiner Sicht, dass die Pflanzen nicht nur oberflächenahe Wurzeln ausbilden sollen. Das ist zwar auch genetisch festgelegt, aber ein bisschen erziehen kann man die Arten schon. Für manche Gemüse funktioniert das seltene gießen nicht gut, die werden dann holzig oder bitter oder platzen auf. Muss man halt rumprobieren.
Was bei mir die letzten Jahre recht gut mit Trockenheit klar kam waren Rosen, Lavendel, wilder Wein und echter Wein sowie der große Kirschbaum (wenn der im Sommer im Hitze und Trockenstress wäre hat er eh keine Früchte mehr, allerdings raubt der Kirschbaum vermutlich auch etwas Wasser aus dem Gemüsebeet)