Ist das klar? Könntest Du bitte meine Fragen konkret beantworten.
Hier schützt das Vlies durch den Schattierungseffekt den Boden vor Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung - der Boden bleibt unter der Schattierung kühler, das Wachstum/der Austrieb sind reduziert. Das ist in Deutschland sicher nicht anders.
Wie im Kreuzverhör!
Wenn Du meine konkrete Nachfrage so interpretiert hast, tut es mir leid. Für mich ist das nicht wirklich klar, daher wollte ich mehr wissen.
Wenn ich gegen Frost im Herbst abdecken muss, nehme ich alles, was mir vor die Finger kommt und geeignet erscheint, vom Tannenreisig über anhäufeln mit Komposterde bis zu diversen Vliesen. Profizeugs habe ich bisher nicht. Welche Pflanzen das damals waren, weiß ich heute auch nicht mehr, sicherlich neu gepflanzte Gehölze oder (etwas weniger wahrscheinlich) Stauden.
Ich habe deshalb so konkret nachgefragt, weil bei mir Pflanzen unter Laub- und Reisig-Abdeckungen verfault sind. War hier keine gute Wahl - ich hab die Empfehlung für das Vlies (ein ganz bestimmtes schneeweißes mit 80g/m²) von einem Profi-Gärtner bekommen und das Zeug dann auch beim Profibedarf bestellt. Es ist sehr anders als alles, was man im Gartencenter kaufen kann. Ich wasche es jedes Jahr mit der Maschine, damit es weiß bleibt - nur so kann es das Sonnenlicht ausreichend reflektieren. Es hält viele Jahre und war nicht mal besonders teuer. Für einzelne Pflanzen hab ich daraus reißfeste haltbare 'Winterhauben' genäht.
Wenn ich aber hier im Forum demnächst lesen sollte, dass das Abdecken von Pfingstrosen und Obstbäumen mit Profivlies bei frostfreiem Regenwetter und Dauerfeuchte im November und Dezember vor dem frühzeitigen Austrieb im Januar schützt, dann werde ich mir sowas natürlich auch überlegen.
Zu Obstbäumen und Pfingstrosen kann ich nichts beitragen. Das Vlies schützt allerdings zuverlässig vor zu viel Feuchtigkeit - immergrüne Taglilien neigen in feuchten Wintern zum Verfaulen, unter dem Vlies überleben sie problemlos. Auch Rosmarin, Kamelien und ein paar andere Pflanzen schütze ich damit inzwischen regelmäßig. Man bringt das Vlies im Herbst an (bei uns üblicherweise verregnet) und läßt es im schlimmsten Fall bis in den April drauf. Darunter hatte ich noch keinen einzigen Ausfall.
Nicht vergessen: wir sind hier im hohen Norden, mit einer sehr kurzen täglichen Sonnenscheindauer im Winter, wo das Tageslicht ab 15 Uhr schon nachlässt. Selbst wenn die Sonne über Mittag mal rauskommt, hat sie kaum Kraft. Das ändert sich erst ab Anfang Februar wieder, wenn bei Hochdruckwetterlage die Sonne nächtlichen Kahlfrost im Gepäck hat. Dann decke ich natürlich wieder ab, was ich abdecken kann und mir sinnvoll erscheint.
Den Tipp mit dem Vlies hab ich von einem Holländer - der gärtnert auch im hohen Norden und schwört darauf. Wenn Du willst, schick ich Dir die Kontaktadresse per PN, dann kannst Du ihn selbst befragen - er ist Staudenspezialist.
Ansonsten – um zum Thema zurückzukommen - denke ich zur Zeit tatsächlich über automatische Bewässerung nach, und ob ich mir ein Starter-Set zum Geburtstag wünschen soll. Mich würden vor allem die Langzeiterfahrungen interessieren, es gäbe hier sogar einen eigenen Thread dazu. Auf den Tonfall, der hier manchmal herrscht, habe ich allerdings keine Lust, ich bin schließlich zum Vergnügen hier (meistens!).
Wir haben in Summe 15 Jahre Erfahrung in inzwischen zwei Gärten (im aktuellen seit 11 Saisonen), gerade bekommt der dazugepachtete Gemüsegarten eine recht ausgefeilte 3. Anlage. Ich gebe gerne unsere Erfahrungen weiter - leider gibt es sehr viele Vorurteile im Kontext mit solchen Systemen.
- kostet Unsummen: nö, außer man greift zum Nobelanbieter, der Golfplätze versorgt
- kann nur ein Fachmann verlegen: nö, kann jeder, der sich die Mühe macht, sich einzulesen. Das Buddeln der Versorgungsleitungen (unter Spatenstichtiefe) verlangt ein wenig Muskelschmalz (zierliche Frauen oder Senioren brauchen vielleicht etwas Hilfe), das legen der Leitungen in den Beeten ist wie Lego-Bauen, schafft ein geschicktes 10jähriges Kind, das Programmieren ist nicht komplizierter als eine Zeitschaltuhr einstellen
- wird dauernd kaputtgestochen: nö, wir hatten in all den Jahren drei Probleme mit den Versorgungsleitungen. Einmal hat eine Baumwurzel eine zugedrückt - wir haben einen Bypaß gelegt, war ein Bißchen Buddlerei aber nach einem Vormittag erledigt. Einmal hat sich ein Knie (Kurve geht mit den steifen Rohren nicht so einfach) gelöst - dort gab es dann eine Schlammpfütze und wir mußten buddeln. Einmal hat Tochter einen Strand-Sonnenschirm mit roher Gewalt in die Wiese gesteckt und dabei eine Versorgungsleitung zum Rasensprenger durchstochen - detto.
Die Leitungen in den Beeten liegen obenauf, wenn man hinschaut, was man macht, passiert ihnen nichts - sollte mal eine zerschnitten werden (passiert ein oder zweimal im Jahr beim herbstlichen Staudenschnitt), steckt man beide Enden mit einem Verbinder wieder zusammen und das war's.
- ist nicht haltbar: nö, die UV-Stabilität ist beeindruckend, wir haben immer noch viele Teile der alten Anlage vom ersten Garten hier in Betrieb
- ist nicht winterfest: nö, entlüftet automatisch - kein Wasser drinnen, keine Frostschäden
.....
Konkrete Fragen beantworte ich gerne. Wenn Bedarf besteht, sollte ein eigener Thread eröffnet werden.
PS: wer Gratiswasser in unbeschränkter Menge hat, ist mit Regnern und Zeitschaltuhren besser bedient - eine Bewässerungsanlage rechnet sich nur bei Wassermangel bzw. hohen Wasserpreisen.