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Autor Thema: Pilz an Weide - Rötende Tramete?  (Gelesen 939 mal)

Querkopf

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Pilz an Weide - Rötende Tramete?
« am: 12. August 2018, 12:36:01 »

Im August 2018-Faden, #422 hatte ich am Donnerstag berichtet, dass eine Unwetter-Sturmböe am frühen Mittwochmorgen eine Weide in meinem Garten abgeknickt hat; ich hatte dort auch ein paar Vorher-Nachher-Bilder der "Verunglückten" gepostet.

Der Baum - genauer: einer seiner zwei Stämme (Nr. 2 steht noch) - hatte sich Richtung Nachbargarten abgelegt. Gestern habe ich aufgeräumt. Übrigens schadensfrei für Mensch und (Nachbars) Topftomaten ;).
Nur mal so als Impression:

Weidenbruch, Häckselberg Rose

Dieser Häckselberg stammt ausschließlich von der - einer! - Rose, die in die Weide wuchs; der Weidenkronen-Häckselberg hatte ungefähr gleiches Format. Und in den nächsten Tagen wird von beidem mindestens nochmal die gleiche Menge hinzukommen, weil ich auf die Leiter steigen und den zweiten Stämmling samt "Gast" zurückschneiden muss :P...

Die Bruchstelle zeigte nichts Auffälliges, ich ging zunächst davon aus, dass der Baum gesund war. Beim Blick auf die Stamm-Rückseite sah ich, dass ich mich geirrt hatte: Am gebrochenen Teilstamm gibt's Pilz-Fruchtkörper.

Weidenbruch, Stammpilz1

Näher ran:

Weidenbruch, Stammpilz2

Blättern im Pilzbuch (Hermann Jahn, "Pilze an Bäumen", Patzer Verlag, 3. Aufl. 2005) brachte mich auf die Rötende Tramete  (evtl. in der  Variante Daedalopsis confragosa var. tricolor, die Pilzkonsolen sind nämlich oben plan, sehr flach und insgesamt recht klein).
Zur Tramete passt auch eine Auffälligkeit im Holz: Zonierungen, die durch feine schwarze Linien scharf abgegrenzt werden.

Weidenbruch, Stammschnitt



Fragen an euch Kundige:
- Stimmt die Diagnose?
- Muss ich davon ausgehen, dass der Pilz auch den zweiten, noch stabilen Stämmling schon im Griff hat?
- Was kann ich tun, um diesem zweiten Stamm noch ein möglichst langes Leben zu verschaffen?

Die Weide, ca. 40 Jahre alt, ist schon lange keine Schönheit mehr, leistet aber gute Dienste als Stütze für die hinreißend schöne große Rose. Müsste ich die Weide fällen, wär's auch für die Rose vorbei, denn an gleicher Stelle kann/darf ich keinen neuen Baum pflanzen (unsere Gartenvorgänger haben sich ums Nachbarschaftrecht nicht geschert und etliche Bäume viel zu nahe an die Grenze gesetzt; das kann und will ich nicht wiederholen).
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"Eine Gruppe von ökologischen Hühnern beschloss, jenes Huhn zu verbannen, das goldene Eier legte, weil Gold nicht biologisch abbaubar sei." Aus: Luigi Malerba, "Die nachdenklichen Hühner", Nr. 137

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Bristlecone

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Re: Pilz an Weide - Rötende Tramete?
« Antwort #1 am: 12. August 2018, 17:18:54 »

Fragen an euch Kundige:
- Stimmt die Diagnose?
- Muss ich davon ausgehen, dass der Pilz auch den zweiten, noch stabilen Stämmling schon im Griff hat?
- Was kann ich tun, um diesem zweiten Stamm noch ein möglichst langes Leben zu verschaffen?

1. Die Diagnose dürfte stimmen. Vielleicht ist es auch eine nahe verwandte Art, egal. Jedenfalls sieht man deutlich, dass der Pilz im Stamm ist und das Holz zersetzt (Weißfäule).
2. Das weiß ich nicht. Wenn die Infektion vom Boden aus erfolgt, dann dürfte der zweite Stamm auch befallen sein.
3. Nichts. Leider.

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Querkopf

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Re: Pilz an Weide - Rötende Tramete?
« Antwort #2 am: 12. August 2018, 19:56:25 »

Danke für die Antwort.
Sie bestätigt leider meine Befürchtungen. Ich werde mich wohl mit dem Gedanken einer baldigen Komplett-Fällung vertraut machen müssen :'(.
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Re: Pilz an Weide - Rötende Tramete?
« Antwort #3 am: 12. August 2018, 22:09:20 »

... Wenn die Infektion vom Boden aus erfolgt, dann dürfte der zweite Stamm auch befallen sein. ...
Der Pilz hatte wahrscheinlich eine andere Eintrittspforte. Die Fruchtkörper - sehr hart, keine frischen dabei - reichen oben bis zur Bruchstelle und fangen unten ca. 40 cm überm Boden an. Und bei superhypergenauer Inspektion des abgebrochenen Stammes fand ich in 40 cm Höhe und etwas drüber zwei, drei Rindenlöcher, unregelmäßig geformt, sehr unauffällig, in der groben Borke schwer zu erkennen. Sie haben verflixte Ähnlichkeit mit dem, was Weidenbohrer produzieren (im Link Bild 4).
Beim noch intakten Stamm habe ich sowas nicht gesichtet. Muss aber morgen bei besserem Licht nochmal superhypergenau gucken.
Sonstige Indizien für Weidenbohrer-Befall gab's allerdings nie, kein Essig-Gemüffel, kein Schiet-Gekrümel, keine Ausbohrlöcher. In den handlichen Stücken, in die ich den abgebrochenen Stamm zerlegt habe, zeigten sich auch keine Fraßgänge, jedenfalls nicht in der Nähe der Schnittstellen.

Hm. Ob's das Viech mal probiert und wieder gelassen hat - und der Pilz hat dann die Gelegenheit ergriffen? Kann sowas sein?

Jedenfalls braucht man solche Viecher echt nicht, da hört die Sympathie für Falter auf >:(.
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