Königsberger Klopse kenne ich seit meiner Kindheit und koche sie selbst seit mehr als 50 Jahren für meine Familie. Für die Klöße verwende ich je zur Hälfte Rind- und Schweinefleisch. Für die Bindung (und den Geschmack) schlage ich 1 - 2 Eier in einen Krug, gebe grob geschnittene Zwiebeln sowie etwas Senf dazu und mixe alles mit dem Stabmixer auf (ich mag nämlich keine halbrohen Zwiebelstücke in den Klopsen). Diese Mixtur und eine Portion Paniermehl gebe ich zum Fleisch, mische und würze kräftig mit Salz und Pfeffer. Wenn vorhanden, füge ich ein wenig sehr klein geschnittenen Salzhering hinzu (Matjes ist übrigens auch nur Salzhering, der allerdings nur zu bestimmter Jahreszeit gefischt wird). Daraus forme ich Klöße, etwa Tennisball-groß.
Währenddessen kocht schon auf dem Herd das leicht gesalzene Wasser für die Klopse mit 1 Lorbeerblatt, 2 Pimentkörnern, 3 - 4 Wacholderbeeren und einem Schuß Zitronensaft. In diesem Sud dürfen die Klöße ganz leicht simmern, ca. 20 Min. Wer sich nicht sicher ist ob sie gar und locker sind, probiert am besten einen.
Sind sie gar, nutze ich die entstandene, sehr aromatische Brühe für eine Mehlschwitze: etwa 2 EL Butter + 2 geh. EL Mehl + Kloßbrühe. In die fertige Sauce rühre ich noch einen kleinen Becher saure Sahne und noch 2 - 3 EL süße Sahne. Zusammen mit Kapern ziehen die Klöße ein paar Minuten in der Sauce, dann sind sie fertig und schmecken zu jeder guten Kartoffelsorte.
Manchmal wandle ich das Rezept etwas ab und gebe etwas Tomatenmark oder auch Tomatenstückchen zum Hackfleisch; und wenn im Sommer Gurkenschwemme herrscht, lasse ich in der Brühe frische Gurkenwürfel mitziehen. Mit etwas Dill zum Schluß ist das auch eine leckere Angelegenheit.