Die folgenden Bilder einer Veredelung von Seestermüher Zitronenapfel auf M26 (aus dem Frühjahr 2017) zeigen ein bei mir häufiges Problem:
Die Stammverlängerung (Austrieb aus oberster Knospe des Edelreises) entwickelt sich schwächer als ein Seitentrieb darunter.
Der Baum soll eigentlich ein Buschbaum/eine Spindel werden - möglichst niedrig zu beernten . Da wäre der nach links abgehende Seitentrieb mit nur 30cm über dem Boden zwar relativ tief, aber doch annehmbar?
Meine Sorge ist, dass der gut entwickelte Seitentrieb (im Beispiel nach links abgehend) immer eine starke Konkurrenz zum Mitteltrieb (im Beispiel rechts, an den Bambusstab angelehnt) bleibt und sich letzterer nie deutlich dominant entwickelt - ist das begründet?
Würde ich nun allerdings den Mitteltrieb entfernen und den Seitentrieb als neuen Haupttrieb zu ziehen versuchen, bleibt im Baum ein hässlicher "Schlenzer" zu Seite von mindestens 15 cm, da der Seitentrieb an der Basis schon ziemlich steif geworden ist.
Wie würdet ihr vorgehen?
a1) Die jetzige Stammverlängerung zu Gunsten des Seitentriebs entfernen und - Schlenzer hin oder her - den Seitentrieb zum Haupttrieb machen? (Danach anschneiden, um Seitenäste zu erhalten).
a2) Den Seitentrieb zum Haupttrieb machen und von der jetzigen Stammverlängerung einen Stummel als Basis für einen tiefen Seitentrieb behalten.
b) Den erstarkten Seitentrieb ganz rausnehmen (auf Astring schneiden) und durch Rüchschnitt des derzeitigen Haupttriebs auf neue, weniger starke Seitentriebe hoffen?
c) Den erstarkten Seitentrieb stark zurückschneiden (auf Stummel, vielleicht 20cm lang), somit als untersten Seitenast eines zukünftigen Buschbaums erhalten und hoffen, dass ihn der Rückschnitt genügend "degradiert", um der jetzigen Stammverlängerung die erhoffte Dominanz zu geben?
Die Knospen im unteren Bereich der Stammverlängerung machen mir den Eindruck, als könnten sie schon Blütenknospen sein
Bild 1: