Die üblichen Wildbienenseiten und die Diskussion hier kenne ich.
Die Schweizer Gruppe argumentiert sehr von der Umweltbildungsseite her. Ich habe mir auch mal bei Amazon Käuferbewertungen zu den üblichen Insektenhotels angesehen, bei einigen Käufern war es hauptsächlich Gartendeko und deswegen prima. Für viele ist so ein Insektenhotel eine Alibinaturschutzmaßnahme, so ähnlich wie "Ich trenne meinen Müll". Das war die Standardantwort, die ich früher bei Umweltseminaren von den Teilnehmern bekommen habe, wenn ich danach gefragt habe, was sie selbst machen.
Ich bin generell kein Fan von Vogelfütterung und ähnlichen Maßnahmen (Nistkästen hängen trotzdem 2 bei uns, und in strengen Wintern habe ich gelegentlich etwas gefüttert), weil man dabei neue Abhängigkeiten schafft und ich solche Maßnahmen als naturfern empfinde. Ich finde den Ansatz besser, die Strukturvielfalt im Garten zu erhöhen, Nahrungspflanzen zu pflanzen, was ja auch viele Purler in ihren Gärten längst machen.
Ich hatte vor 2 Jahren versuchsweise trockene Brombeerstengel an verschiedenen Stellen im Garten angebracht, natürlich senkrecht, aber mit geringem Erfolg. Daraufhin habe ich an der Brombeere mehr trockene Ranken drangelassen, vorallem in etwa senkrecht orientierte. Die sind sehr gut angenommen worden, von winzigen kleinen Bienen, die ich auch an den Blüten beobachten konnte. Wo sonst soll die Biene nach einem Nistplatz in Brombeerranken suchen?
Es gibt bei Naturschutzmaßnahmen kein einfaches Falsch und Richtig, der Ansatz mit Hummelhäusern usw. kann in der einen Situation gut sein, in einer anderen nicht, das hängt von den Zielen ab, die man mit den Maßnahmen verfolgt.