Eine besondere Herausforderung ist eine Mauer aus unbehauenen Steinen aufzubauen da man dort viel probieren muss und nicht immer erhält man ein perfektes Bild. Selbstgebaut ist halt selbstgebaut.
Dass es nicht "perfekt" aussieht, macht doch gerade den Charme solcher Mauern aus.
Ich hatte mich letztes Jahr ja auch an so ein Mäuerchen gewagt, und dafür, dass ich sowas vorher noch nie gemacht habe, ist es gar nicht so schlecht geworden. Natürlich kann ich mich hier nicht mit den Meistern des Trockenmauerbaus wie Lilo und Co. messen, aber es hat Spaß gemacht, und sicher war das nicht das letzte Mäuerchen.
Passend an dieser Stelle nochmal meine Fotos:
Die größte Herausforderung war eigentlich die Logistik, denn da solche Steine im Garten bis auf vereinzelte Exemplare nicht vorrätig waren, musste ich erst welche besorgen. Glücklicherweise hatte mein Bruder hinter seinem Haus einen großen Steinhaufen liegen, da dort zuvor ein altes Bauernhaus abgerissen worden ist. Ich musste sie zunächst alle mühsam per Sackkarre meine engen, steilen Treppen nach unten in den Garten bringen, was bei der spätsommerlichen Hitze ziemlich schweißtreibend war.
Als nächstes habe ich eine Schnur gespannt, einen Graben ausgehoben und große, relativ quaderförmige Steine als Fundament eingebaut und die Erde drumherum wieder gut festgetreten. Danach ging es an die zweite Herausforderung, das Zusammenpuzzeln geeigneter Steine, was bisweilen durchaus etwas kniffelig war. Aber wie gesagt, auf absolute Genauigkeit kommt es nicht an, und die Hohlräume zwischen den Steinen sind sicher auch für die Tier- und Pflanzenwelt eine Bereicherung.
Besonders hoch ist das Mäuerchen ohnehin nicht, vielleicht 50 cm, so dass es auch nicht unbedingt dazu beiträgt, den Hang abzufangen, sondern vielmehr nur eine klare Kante bildet. Ich habe auf eine Hinterfüllung aus Steinen verzichtet, sondern dort einfach meinen Lehmbodenaushub bis zur Oberkante eingefüllt.
Schließlich habe ich die Erde noch passend bepflanzt mit Schwertlilien, Bartblume, Nachtkerze, Katzenminze, Ehrenpreis, Fetthenne und Co., halt alles, was einen trockenen, durchlässigen Standort mag. In diesem Jahr hatte ich keine Zeit für irgendwelche Pflegearbeiten dort, so dass das Unkraut sich etwas unbotmäßig ausgebreitet hat, aber die Konstruktion erwies sich als stabil, und bisher hat sie sowohl Hitze und Dürre im Sommer als auch Dauerregen im Winter klaglos mitgemacht.