Mit Kompost meine ich buchstäblich die Erde von meinen Komposthaufen. Die ist wegen der ausgegrabenen Stauden, die dort auch landen, zwar relativ lehmig, aber lockerer und humoser als meine Gartenerde. Daher mein Eindruck, dass ´Cowhouse Green´ besser belüftete, aber nahrhafte Böden bevorzugt.
Im Schottenforum wurden Schwierigkeiten mit dieser Sorte auch schon einmal diskutiert; es bringt aber nichts, Erfolge oder Misserfolge zu melden, wenn man nicht die eigenen Kulturbedingungen dazu beschreibt. In dem Sammlergarten, aus dem mein potenziell durchaus wüchsiges Exemplar stammt, werden Sorten regelmäßig in speziell gemischtes Substrat verpflanzt. Diese Mühe würde mir als Nicht-Sammlerin aber die Freude an den Schneeglöckchen verderben.
exakt! Das Beschreiben der Bodeneigenschaften und des Standortes hat auch keinen Sinn, wenn nicht dieselben Standards zugrunde gelegt werden. Ein Standort wird zum Beispiel als sonnig bezeichnet, wenn er nur 5 Stunden Sonne am Tag hat. Sonnig ist ein Standort nach gärtnerisch fachlicher Übereinkunft aber dann, wenn er 8 bis 10 Stunden Sonne im Sommer abbekommt.
Einen locker krümeligen gut durchlüfteten Boden bekommt man dann, wenn man ihn langsam aufbaut. Lehmboden mit organischem Material versorgen reicht nicht, es ist auch wichtig, dass Humus vom Boden vollständig aufgenommen wird und Ton-Humus-Komplexe entstanden sind.
Aller nicht komplex gebundene Humus ist ein Nährboden für Pilze. Manche Pflanzen haben zelluläre Pilzresistenz, manche brauchten sie nicht genetisch verankern, weil sie in Habitaten vorkommen, die gut belüftet sind und wo die Luftfeuchte nie so hoch wird. Auf kalkhaltigen lehmigen Böden ist der pH für viele pathogene Pilze ungünstig.
Die Regulation des pH Wertes im Boden ist wesentlich für mineralisierende Organismen. Lehmhaltige Böden haben einen hohe Kationenaustauschkapazität. Minerale der Feldspatgruppe regulieren so die Verfügbarkeit von Düngesalzen für die Pflanzen.
Praktisch bedeutet das, dass eine gute Kompostwirtschaft und das Ausbringen von guter Kompost
erde die Basis für die Kultivierung heikler Pflanzen ist. Für Bart-Iris, Päonien, Leberblümchen und Galanthus verwende ich außerdem Jurakalksplitt, weil der Lehm hier basenreich aber sauer ist. Jurakalksplitt sorgt dafür, dass Kalk kontinuierlich in den Boden sickert, die Kalkmilch versorgt für ein Gleichgewicht in der Sättigung mit Kalk. Diesen Effekt hat man nicht mit einmaligen jährlichen Gaben von Düngekalk. Auch meine Experimente mit Brandkalk im Januar, traditionell wird der in der Landwirtschaft auf Schneeflächen aufgebracht, haben nicht den erwünschten Effekt gehabt.