Das war sowieso so ein denkwürdiger Tag.
Am Vortag hatte ich mich hoffnungslos in einem Dschungel aus Weiden, Schilf, Brennnesseln und Hopfen verfranzt. Menschen waren da schon lange nicht. Der Revierjäger den ich am nächsten Morgen dort traf, sagte mir dort schickt er nicht mal seinen Hund rein.
Alles durchtunnelt von Wildschweinpfaden und unter den urwaldartig gewachsenen Weichholzauenbäumen sind dann grosse kahle Plätze wo sie sich wohl vergnügen.
Ich hatte da im Randbereich bevor es wirklich ganz schlimm wurde, bei einem Sturz über einen in den Brennnesseln verborgenen Baumstamm, meine Kappe verloren. Da hätte ich umkehren sollen, nachdem ich mit dem Gesicht voraus dahinein stürzte.
Ich war also auf dem offiziellen Weg zu meinem letzten Schlafplatz, (der nur etwa eine Stunde weit weg war, ich hatte ja für mein Abenteuer mehr als 4 Stunden gebraucht).
Dort war die Mütze nicht-- ich überlegte ob ich bis zur Sturzstelle gehen sollte. Die war ja im letzten Stück weglos und es war nicht sicher das ich sie auch finden würde. Was von meinem Vordringen am nächsten Tag noch sichtbar wäre konnte ich nicht abschätzen.
So ohne Gepäck (sonst mehr als 10 Kilo am Buckel) traute ich mich dann. Umkehren kann man ja immer!
Es war so schwierig wie ich dachte. Oft nicht den Hauch einer Spur. Aber selbst wenn ich ratlos an eine Stelle Pause machte, war es genau, da wo ich abgebogen war. Wenige Meter in diese Richtung fand ich dann wieder Spuren meines Weges.
Irgendwann später war noch mal eine Abzweigung von drei Wildschweinpfaden im Brennnesselgestrüpp. Wieder habe ich die richtige geraten.
Dann der erste Baumstamm, den ich scheinbar versehentlich unbemerkt überstiegen hatte. Ein paar Meter weiter einer auf Kniehöhe, der mich in die grüne Wand hat brechen lassen. Dahinter lag die grüne Mütze.
Diese Wildnis war so atemberaubend, das ich eigentlich heute wieder dorthin ohne Gepäck natürlich aufbrechen wollte um die Highlights zu fotografieren.
Aber meine angeblichen Treckingsandalen haben schlapp gemacht. Der eine ist ein Totalschaden. Trotz Profiwerkzeug von meinen Freunden ist da nichts mehr zu machen.
Ich habe schon mit Gea telefoniert ob Staudinger welche hat. Leider (noch?) kein eindeutiger Bescheid.
Wenn also jemand gute kennt bitte ich um Nachricht.
Ich habe andere von Benno bekommen und wenn nichts dazwischen kommt versuche ich es morgen.
Am Samstag hatte ich mir an einer Wandermuschel im Baggersee den Fuss ein wenig verletzt. Nicht tief aber es sah nicht so dolle aus. Auf jeden Fall ausreichend um meine Abreise hier noch ein wenig zu verschieben und überall ein wenig mitzuarbeiten.
So konnte ich den Totalschaden meiner Sandale in gesicherter Umgebung nach dem Schweinefüttern auf der bunten Weide und Reifenmontieren vom Wasserwagen. Meine Forumsexpertise ist ausserdem ganz nützlich bei weitgehendem Selbstversorgen.
Irgendwie ist alles Fügung richtig unheimlich.
Der kurze Weg zum Schlafplatz wo die Mütze ja nicht war, war übrigens völlig langweilig. Ausgeräumte Natur, saubere Felder, gepflasterte oder geteerte Wege.
Wie gut das ich bis dahin nicht mal in Internet kam mit meinem Smartphone.
Selbst das Annehmen eines Gesprächs, war nicht immer erfolgreich.
Mein Neffe hat mir da aber etwas Nachhilfe gegeben und am Baggersee am Sonntag auch noch das Betriebssystem upgedatet.
Für netzloses Google Earth reicht meine Speicherkapazität aber nicht. Da ich aber dies nur im Notfall nutzen möchte ist das ja kein Manko, was bei den so extrem unterschiedlichen Wegvarianten wohl mancher verstehen kann.
Bis bald
der Partisanengärtner auf Wanderschaft.