Das dürfte eben der Vorteil der Landschafrassen sein. Wobei ich derzeit hier auch Leineschafe sehen, die Brennnesseln stehen lassen
Das täte unseren ab den Sommermonaten nicht passieren, wobei: Im Mai... machen auch sie einen Bogen drumherum. Disteln werden immer verspeist. Sogar sehr gerne.
Jetzt kommt der Nachteil: Wenn wir mit etwas mehr Weidedruck auf Flächen mit Baumbestand stehen... sind die säuberlich geschält (deswegen standen die Böcke zuletzt eben so kurz auf einer Fläche mit alten Obstbäumen. Da muss man sonst mit Totalschäden rechnen). Da sind andere Schafrassen besser geeignet als unsere. Also wenn die Bäume stehen bleiben sollen
So zielt der Landschaftag eben auch auf die Wahl der richtigen Bäume (Hochstamm), der taktischen Pflanzung (ich habe auch einen Satz Buschbäume, die stehen aber mittig und die Fläche wird in der Beweidung halbiert) bzw. des richtigen Baumschutzes (und der geht eben nur bei Hochstamm. Am Rand haben wir bereits mit der Nachpflanzung der Hochstämme begonnen. Da müssen nächsten Winter aber noch ein paar Nadelbäume weg). Beim Letzteren haben wir über die Jahre auch mal Lehrgeld bezahlt. Drei Beine und engmaschigen Draht rum... ginge ja, wenn man ihn unten eingebuddelt hätte. Ansonsten sind unsere Schafe rabiat und quetschen den Kopf unter durch. Der "auf die Schnelle" Palettenschutz funktioniert bei nicht zu hohem Weidedruck und Schafen - aber nicht wenn Lämmer dabei sind, die mogeln sich irgendwie durch. Bei Ziegen eh nicht. 3 Hürden senkrecht war die bisher bekloppteste Idee: Gedacht, weil die dicken Ziegenköpfe doch da nun wirklich nicht durchgehen würden.... dafür haben sie eine spechtartige Zunge und mit geduldigem Angeln wurde der Jungbaum an Land, pardon, ans Maul gezogen und vernichtet. Na gut, er hat wieder ausgetrieben. Bleibt aber als Negativbeispiel so stehen. Denn... andere müssen unsere Fehler ja nicht wiederholen.
Ratschläge wie: Nehme einen Salzleckstein, dann gehen sie nicht an die Bäume - mag auf andere Schafrassen zutreffen, kann ich nicht beurteilen. Aber unsere Landschaftspflegetiere nehmen alles - bis auf Pappel, die geht leider nicht immer, auch mit hohem Weidedruck nicht. Da muss man etwas jonglieren bis man Tiere in den Gruppen erwischt, die sich tatsächlich auch dieser Pflanze erbarmen.
Mir erzählte mal jemand, irgendein Verein (Heimatpflege oder so was) würde einer Ziegenhalterin sehr viel Geld für die Beweidung einer Streuobstwiese zahlen. Da zucke ich innerlich noch beim schreiben zusammen. Also wenn unsere Ziegen tatsächlich mal auf so einer sind... bekomm ich Pickel vor Stress. Das vermeiden wir nach Möglichkeit. Auf unserer, wo sie ab und an auftauchen, sind die Bäume geschützt... aber wer einmal eine senkrechte Burenziege gesehen hat - oder noch besser eine Burenziege auf der anderen... der wird verstehen, warum das mindestens für uns nur eine absolute Notlösung darstellt.
Ich hatte gestern Abend ein Gespräch an der Streuobstwiese, auf der der Landschaftag stattfinden soll. Über das für und wider Schaf/Ziege. Aber spätestens bei Ludwig... rauft sich dann doch jeder die Haare. Er hat jetzt die Unsitte entwickelt jeden Besucher über den Zaun anzupinkeln. Auch die Herren, vor denen er wenigstens etwas Respekt hat. Also wenn er nicht ganz doll aufpasst... fliegt er nach der Deckzeit raus. Er überwintert im Dorf. Ich möchte da keine Reinigung bezahlen