Die Erdbeeren bilden im Spätsommer ihre Blüten, und zwar umso mehr je länger sie wachsen und damit je mehr Blätter sie bilden.
Deshalb nimmt man überwiegend die ersten Pflanzen an einem Ausläufer, weil sie einfach größer sind und bietet ihnen bis zum Herbst möglichst gute Wachstumsbedingungen.
Da will ich kurz was dazu schreiben. Ich hatte vor 2 Jahren diese nichtsbringenden Minipflanzen im Frühjahr gekauft, 3-4 Sorten, und diese nur vermehrt. Die ersten beiden Pflanzen der Ausläufer für mich, Nr. 3-5/6 für die anderen Gärtner. Sie sind hier im Weinbauklima bis weit in den Winter rein gewachsen, viel Laub und alles ok. Nächstes frühjahr dann die Enttäuschung mit meinen Pflanzen von A1-2: sehr viele Blüten und zu wenig Laub das die Früchte ernähren kann. Ernte war somit geschmacklos, ein paar kg mit dem man nichts wirklich anfangen kann.
Die Pflanzen von 3-5/6 in anderen Gärten, die etwas später groß wurden, haben nur so viele Blütenknospen angelegt, das sie auch genug laub bilden konnten um die Früchte ausreifen zu lassen. Geschmack super, Ertrag auch ok, wenn auch nicht die 6kg pro Laufmeter die der Erwerbsanbau mittlerweile hinbekommt.
Fürs Weinbauklima kann ich in manchen Jahren deshalb nicht empfehlen, die ersten 1-2 Pflanzen der Ausläufer als Vermehrungsmaterial zu nehmen.
PS: die Jungpflanzen, die mir Nemi im Herbst geschickt hat, mit dem Kommentar, einige Sorten noch zu klein, werden definitiv keinen Ertrag bringen, es blühen gerade ausnahmslos alle Sorten. Was sollen sie auch tun wenn sie den 3/4 Winter durchwachsen weil er ausfällt? Ob es Spitzenerträge sind wird sich noch zeigen, da glaube ich nun auch nicht dran, aber es zeigt, das Weinbauklima vielleicht zu warm geworden ist für die alten Erdbeerregeln in den Büchern aus den 80er Jahren.