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|29|8|Ich wollte lieben, ich wollte geliebt werden. Also verliebte ich mich. Mit anderen Worten: Ich machte mich zum Narren.  Albert Camus

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Autor Thema: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?  (Gelesen 3355 mal)

Felcofan

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Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« am: 01. September 2019, 11:24:41 »

Schönen Sonntag allerseits,

ich habe hier quer durchs Forum recherchiert, mit Interesse bei den "Biricoccolo" verweilt und auch "Honig-Pfirsich-Hybriden" gelesen.


also, ich hab noch Platz für ein moderates Obst-Gehölz, ca. 2-3m breit

guter Lehmboden, häufig Sommertrockenheit, Oberrheingraben (NW-Schweiz), die Aprikyra hat etwas Schrotschuß, meine Halbstamm-Zwetschge hat in einigen Jahren viel Rost (K-Düngung scheint Abhilfe zu verschaffen)

im Kleingarten haben wir wahnsinnig Apfel"wurm"befallsdruck

KirschEF ist auch unterwegs, ebenso Kirschfliege.

Die eine Nachbarin hat einfache Mirabellen, die sind (bisher) ohne Würmer,

meine winzige Aprikyra-Ernte auch.


Jetzt wollte ich eigentlich gern eine Säulen- oder Spindel-Mirabelle pflanzen.

Eine Internetsuche hat die Sorten Mirouge (begleitet von schaurigen Fotoshop-Bildern inkl. künstlichem Laub) ausgespuckt

ein anderer Anbieter hat eine "Mirabelle von Nancy-Säule" (darf ein sport so heißen wie die Elternsorte?)

hat jemand von euch Erfahrung? gibts da was empfehlenswertes?

Und Voraussetzung wär auch noch, dass die entweder so gängige sind, dass ich sie über eine Baumschule bestellen kann
oder

vorzugsweise

bei einer soliden Versandgärtnerei.

Danke für Input, schönes WE,

F

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DerTigga

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #1 am: 01. September 2019, 12:23:15 »

In kurz und meines Wissens nach: außer bei Äpfeln gibts keine Obstpflanzen, die von ihrer Genetik her von ganz alleine stark Säulenförmig wachsen UND selbst ohne per (intensivem) schneiden nachzuarbeiten, in dieser Wuchsform verbleiben.
Es gibt aber div. Obstsorten, in deren Reihen es eine Art Ausreißer gibt, sprich mit verstärkt steil nach oben wachsenden Ästen, im Abgleich mit den restlichen Vertretern derselben Obstsorte. Genau die werden dann von so mancher Baumschule oder Onlineshop als ebenfalls zu echten Säulen zählbar verklärt bzw. mit dieser in meinem Augen Vorspiegelung unzutreffender Tatsachen verkauft. Gerne auch unter intensiver Zuhilfenahme bildtechnischer Aufhübscherei.

Mag sein, das dieses steil wachsen evt noch etwas verstärkbar ist, durch Wahl gewisser Pfropfunterlagen, darüber weiss ich nicht viel..
Aber du solltest nicht einfach drauf vertrauen, das es das von dir gewünschte in pflege bzw. schnittarmer Variante gibt, denn der Punkt, das etwas nur (sehr) schwer in anderen Baumschulen oder Onlineshops findbar ist, taugt durchaus nicht nur als Indiz für was Exklusives und Besondetes, sondern im Gegenteil auch als Indiz für: die anderen wissen bzw erkennen alle: vorsicht, Fake(beschreibung) und nehmen es daher garnicht erst ins Programm..
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Felcofan

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #2 am: 01. September 2019, 12:36:05 »

Gute Hinweise Tigga,

anders gefragt: ist es realistisch, eine Mirabelle auf sowas wie St Julien A (das war doch für schwachwachsende, oder nicht)
als Spindel mit ca. 2,5m Breite zu kultivieren,
mit jährlichem Sommerschnitt vermutlich?


Und ich hatte eine Säulenkirsche Sylvia, die ja auch etwas in die Breite geht, wenn man sie lässt,
 das Schneiden fand ich übersichtlich, am Ende waren die Kirschenfliegen das größere Problem.


---
jaja, und das mit dem "gibt es bei den meisten anderen/ bisher    nicht" , das hat schon wirklich meistens einen guten Grund, ich denk da an all die Wundergemüse" und "superfood" wie Gojibeere, die da jährlich "entdeckt" werden...

das meiste zB Wildobst ist ja eher auf der herben Seite, und watt heut Gojibeere heißt, das war vor ein paar Jahrzehnten Bocksdorn und wuchs in Berlin in Schotterbetten bracher S-BAhn-Brücken...

Na,denn schon mer mal

lG F
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mybee

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #3 am: 01. September 2019, 14:34:09 »

Hallo Felcofan
hoffentlich war es nicht mein Beitrag über die Super-Säulen-Aprikosenmirabelle die Dich auf die Idee einer "Säulen-Mirabelle" gebracht hat, sondern nur das eingeschränkte Platzangebot im Garten.
Wenn es überhaupt funktionieren sollte, den Baum klein zu halten, geht das wahrscheinlich nur auf einer schwachwachsenden Unterlage, Krymsk®1(VVA-1) vielleicht. Die neue Krymsk®2(VSV-2) soll trockenverträglicher sein. Beide sind aber in Deutschland kaum erhältlch.
Und dann den Baum schlankschneiden.
Ob das ganze Gießen und Schneiden sich lohnt, kann man nur ausprobieren.

Zum Schluß noch die obligatorische Warnung: Viele der angebotenen "Mirabellen" haben Kirschpflaumen-gene, aber das hält auch manches Würmchen fern.
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DerTigga

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #4 am: 01. September 2019, 14:43:47 »

Was ist schon..realistisch dabei ? ;-) Ich sach mah so..: ich kenne bisher keine Pflanze, die schneller wächst, als ne scharfe Gärtnerschere wieder wegschneiden kann, von daher wirste da sicher fast jede ObstPflanze auf die 2,5m gezwungen kriegen. Die Frage ist nunmal nur die: macht die das mit und wenn ja wie lange. Oder andersrum gesagt: welche Zusatzkosten haste, um die am Leben zu erhalten oder nach ableben zu beseitigen. Es sei denn, du packst die (erstmal) in nen großen Kübel..
Und es ist die Frage von: wieviel Zeit willste dafür aufwenden. Denn sich ne noch recht junge Mirabelle zulegen und dann in Eigenregie ne Säule raus zu modellieren, dürfte was anderes sein, als da mit dem Anspruch dran zu gehen, sowas als mehrjähriges Exemplar fertig gekauft zu kriegen. Anders im Hinblick auf: bei so ner jungschen Pflanze dem eigenen Wunschaussehen näher zu kommen als per Fertigpflanzen-Kauf und anders im Hinblick darauf, das es eben ne Frage der Geduld oder aber sogar des Lebensalters ist, bis man erst und endlich nennenswert was zu ernten kriegt, was eine ältere Pflanze durchaus auch sinnvoll macht.. ;-)
Im Falle von einer Mirabelle kann ich dir aber sowieso wenig sagen, mangels echter Erfahrungswerte. Hab zwar inzwischen eine, das ist aber nen Duobaum von Firma Deh.er, die obendrauf noch ne Pflaume sitzen hat. Besitze ich erst nen Jahr. Auch auf St Julien A, hat dieses Jahr sogar schon je 3 Früchte..
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b-hoernchen

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #5 am: 01. September 2019, 15:17:52 »

Die Frage ist eher, wie lange macht der Gärtner das mit, sich jedes Jahr das Fruchtholz wegzuschneiden, wenn der Baum mehr als 1m im Jahr zulegt?

Ich hab' allerdings seit vielleicht 5 Jahren eine Nancy-Mirabelle auf unbekannter Unterlage in speckigem Tonboden stehen - und die ist mittlerweile gut 3 m breit und trägt gut. Die Metzer soll eher noch etwas schwächer wachsen als die Nancy... .

Ich würde das ganze "Säulen-xy-Steinobst getrost in das Reich der Fabel und Verkaufslyrik verweisen, zumindest, wenn es um Obst geht, das an 2-jährigen Trieben trägt.

Grundsätzlich ist es leichter Obst, das an einjährigen(vorjährigen) Trieben trägt schmal/klein zu halten als solches, das auf 2-jährigen (Vorvorjährigen Trieben) trägt und jedes Jahr gut ein 1m zulegt.

In diesem Sinne würde ich dir zu einem Pfirsich raten.

Das Problem bei Pfirsichen: Die meiste Verkaufsware steht auf St. Julien A, taugt deshalb nichts - und man sollte sich die Mühe machen, gegen Kräuselkrankheit zu behandeln... .

Hier ein Bild meines 2016 auf Brompton veredelten Pfirsichs auch Brompton, der letzten Herbst den ersten Rückschnitt erhaltern hat. Da fährt man leichter "auf Sicht", kann fast jedes Jahr zurückschneiden und erhält trotzdem eine Ernte. Der Baum hat derzeit ca. 2m maximale Breite. (Links oben im Bild verdecken einige Äste meiner Nancy die Sicht auf den Pfirsich).
« Letzte Änderung: 01. September 2019, 15:19:27 von b-hoernchen »
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Rib-Johannisbeere

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #6 am: 01. September 2019, 16:14:15 »

Bei den Birnen gibt's auch echte Säulen. Bei Sauerkirschen ist man recht nah dran.
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Felcofan

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Re: Säulen-Mirabelle oä: Empfehlungen?
« Antwort #7 am: 01. September 2019, 21:46:51 »

Danke für die Antworten.

Pling, Seifensieder....

das mit dem Steinobst habe ich noch nicht vollständig verinnerlicht, die Fruchtholzbildung am älteren Holz.

Damit hat sich meine Frage nach Mirabellen-Spalier als Plan B erübrigt.


So Dauer-Mehrarbeit durch eigentlich falsche Wahl (hier im Fall zu kleiner Platz/ zu große Pflanze) versuch ich eigentlich zu vermeiden. Dauerhaft gegen Naturdynamik angehen, für sowas bin ich dann doch zu alt ;-)


und totale Zwerg-Unterlagen ergeben eigentlich nur ein Zwergpudel-Bäumchen, süß aber hilflos.

Bei Nachbarn hab ich jetzt die 2. Saison Zwerg-Nektarine bzw. Zwerg-Pfirsiche "bewundert", die bald nach dem Austrieb voller Kräuselblätter waren.


In einem schönen Gärtnerbuch hab ich mal die Phrase "Reiterative Dummheit" aufgeschnappt, von Mattschiess (wenn ich den Namen richtig behalten habe).

Dann werd ich Richtung Beerenobst umschwenken, für einen Strauch wär genug Platz, vermutlich Stachelbeere, oder Lonicera-"Blaubeere", was mir bei Gelegenheit über den Weg läuft.

Einen guten Wochenstart, schöne Grüße,

F

noch nachträglich ergänzt: @mybee, lustig, dein Hinweis auf P cerasifera-Blut in "Mirabellen", beim letzten Besuch bei Muttern kam sie mi einer kleinen Kiste "Mirabellen" aus dem Garten einer Freundin: gelb, rund, beim Essen überraschend mehlig, und die Schale mit der hintertückischen Säureattacke, wie es meines Wissens nur Prunus cerasifera kann. und Null steinlösend.

mein zarter Hinweis, dass die Freundin vermutlich eher eine wilde Blutpflaume oder Kirschpflaume hätte, kam nicht so richtig an...

bei der Gartennachbarin in unserer Gartenkolonie hab ich einmal ihre Mirabellen probiert, gelborange, etwas bereift, kleiner Stein, steinlösend, und bisher, toitoi, wurmfrei




« Letzte Änderung: 01. September 2019, 21:56:26 von Felcofan »
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