Axel, wovon redest du? Das hat alles mit nix zu tun.
Bei der Blatt- und Blütenbildung geht es um die Regulation der Musterbildung. Die hängt ab von Regulationsfaktoren und wird gesteuert von Genkomplexen, die eine genaue Abfolge regulieren. Die Bildung der Wachstums-Faktoren ist abhängig von Licht und Wärme, sowas.
Das SprossApikalMeristem ist ein morphogenetisches Feld. Das bedeutet, dass in verschiedenen Bereichen verschiedene Transkriptionsfaktoren die bestimmten Gene für die Blütenblattbildung regulieren. Die Wachstums- und Wachstumshemmung-Faktoren* sind im Feld verschieden verteilt.
Es geht also wie in der Embryogenese um Verdünnungsgradienten der die Transkription hemmender oder fördernder Faktoren.
Morphogenetisches Feld und die MADS-Box-Gene, die ich schon häufig erwähnt habe und die ihre Analogie in der Segmentbildung bei Drosophila, eine Entdeckung der 80er Jahre, haben, sind also verantwortlich für den Phänotyp.
Wenn diese Gene wie in den Pagodenformen - oder pterugiformen - von Galanthus aus dem Ruder laufen, sind auch Abweichungen vom eigentlichen sortentypischen Muster nicht selten. Weil die Verhältnisse im SAM instabil sind. Erklärbar ist das leicht durch morphogenetisches Feld und Verdünnungsgradienten bei der Morphogenese. Man stelle sich nur eine Verdünnungsreihe vor. In den letzten Gläsern ist die Verteilung von roten, blauen oder gelben Kugeln völlig ungleichmäßig, einige Gläser sind leer, es gibt ein paar Gläser mit roten ohne blaue oder gelbe Kugeln, ein Glas nur mit gelben Kugeln, ... .
Die am stabilsten ausgeprägten Formen haben immer den höchsten Wert unter Sammlern.
* den Begriff Phytohormon verwende ich nicht. Er ist schlicht falsch. In der englischsprachigen wissenschaftlichen Literatur spricht man von growth factors, wenn es um die Regulation von Genen geht. Das finde ich richtig.