Wie ein Straßenkater sieht Findus nicht aus,
gut genährt, entspannt...
Habt ihr bei Tasso schon nachgesehen?
Ja, bei Tasso bis incl. 2014. Einen roten unkastrierten kleinen Kater gibt es dort auf der Vermisstenliste nicht.
Und in der engeren und weiteren Nachbarschaft haben wir alles abtelefoniert - niemand vermisst einen roten Kater.
Straßenkaterformat hatte er, als er hier auftauchte und sich 4 Wochen später das erste mal zeigte. Struppig, mager und einen dicken Bauch. Keine Haare hinter den Ohren und dort blutig gekratzt. Reichlich Zecken zu allem Überfluss.
Wie alles begann:
Anfang Februar bemerkten wir, dass eine Unruhe in der Katzengruppe war.
Wir bemerkten nur, dass unsere 3 Freigänger am Abend unruhig waren und immerzu in den Garten wollten. Mehrmals ist mein Mann dann Abends mit der Stirnlampe ums Haus gegangen. Nach mehreren Wochen sah er dann eine Katze weghuschen.
Unsere 3 Freigänger wussten ganz offensichtlich mehr als wir Zweibeiner
Nach weiteren abendlichen Runden sah mein Mann die fremde Katze im Holzschuppen verschwinden.
Offensichtlich verbarg sich das Tier im Holzschuppen und zeigte sich freiwillig auch keinem Zweibeiner.
Im März ging das Kennenlernen mit der Katzentruppe in die nächste Phase: Nun wurde gesungen - Kämpfe gab es keine GsD!
Ich war recht beunruhigt, wollte ich doch keine Verletzungen durch Revierkämpfe riskieren..........wir überlegten, ob wir die fremde Katze einfangen und ins Tierheim bringen sollten.
Das war dann aber auch die Zeit im Frühjahr, in der ich viel mehr im Gemüsegarten war. Und siehe da, ich wurde beobachtet und wenige Tage darauf schien die Sonne und eine roter Kater lag in der Sonne - und es war nicht unser Toffee.
Ich ignorierte das Kerlchen und gärtnerte weiter. Später musste ich "zufällig" in diese Richtung, wollte zum Kompost gehen. Da ist der kleine Kerl erst im letzten Moment etwas zurück gewichen - ich hatte zu tun
und zeigte kein weiteres Interesse an ihm. Wieder zurück in den Gemüsebeeten bemerkte ich, wie er wieder heran kam.
So ging es ein paar Tage und irgendwann sah ich, wie er so auf seinem Beobachtungsposten lag und unsere Pixi daher kam - sie sah ihn - ah, den kenn ich - und ging schnurstracks ihres Weges.
Später setzte ich mich in seine Sichtweite und machte ein paar Fotos. Pixi kam zu mir und bald darauf gab es eine friedliche Annäherung der beiden Katzen. Nun lagen beide in etwas 1,50m Entfernung auf dem Mulch bei den Himbeeren und putzten sich.
Das war eigentlich die Zeit, in der ich den kleinen Stromer das erste mal so richtig bei Tageslicht in Ruhe betrachten konnte:
Er war ungepflegt, hatte eine recht dicken Bauch und kratzte sich ständig an den Ohren. Komplett rot getiegert, kleiner als Toffee und eine Kleinigkeit heller in der Fellfarbe und beherrschte die Sozialregeln für Katzengruppen perfekt.
Er zeigte sich nun regelmässig wenn wir im Garten waren.
Ende März entschied er quasi über Nacht, dass es für ihn hier bei uns eigentlich auch Futter geben müsste:
Er stand eines Morgens dann freundlich bettelnd in der Nähe der hinteren Küchentür "Mäh? könnte ich wohl auch bitte Frühstück haben"
Erstaunlicher Weise hatten die anderen Katzen nichts dagegen, gingen an ihm vorbei ins Haus um dort zu frühstücken. Kam ihm jemand zu nahe, senkte er den Blick, wendet den Kopf zu Seite. Nur zweimal sah ich in den nächsten 5 Wochen eine kleine Unachtsamkeit seinerseits, die auch nur milde - einmal von Toffee, das andere Mal war es Karlchen - gestraft wurde.
Inzwischen ist er entwurmt und die Ohrmilben sind behandelt. Er bekommt 2-3 am Tag eine ungestörte Mahlzeit an der Küchentür, oft mit eine kleinen Extraportion Butter, oder Öl. Sein Fell sieht schon viel besser aus.
Aber das beste ist, zu beobachten, wie sehr er sich bemüht hat und er sich erfolgreich in die Katzengruppe eingelebt hat.