Bei mir sollte die Überschrift gewonnene Gärten - verlorene Gärten heißen.
Mit 45 machte ich mich selbständig mit einem Gartenservice und hatte nach kurzer Zeit einen großen Stamm an privaten Gärten und Außenanlagen an Banken und Industriebetrieben.
Die meisten Privatgärten waren verwildert und die Außenanlagen lieblos mit sogenanntem Baumschulgemüse bepflanzt und total verunkrautet.
Also machte ich mich daran, die Gärten wieder in Gärten zu verwandeln, rodete verwilderte Ecken mit Kreuzhacke, Handsäge und Spaten
und pflanzte danach hauptsächlich Rosen, wo der Standort passend war. Innerhalb kurzer Zeit verwandelte meine Pflege und Bepflanzung diese Gärten und Außenanlagen in Schaugärten, die allgemein Beifall fanden. Es war mir ein Bedürfnis, die Beete, wie meine eigenen zu behandeln.
Leider mußte ich mit 60 von einem Tag auf den anderen alle Pflegeaufträge kündigen, weil mein Mann schwer erkrankt war.
Die von mir gestalteten und gepflegten Anlagen kehrten schnell wieder in den alten Zustand zurück und ich habe es aufgegeben, dort vorbeizuschauen, weil ich den Anblick nicht ertrage.
Jetzt kümmere ich mich um meinen eigenen Garten, der mir viel gibt, nachdem ich alleine lebe.