Das Ergebnis ist mangelhafte Befruchtung, nur ca. 21%.
Das ist für Kirschen (und Pflaumen) eine völlig normale Quote; man geht von bestenfalls 25 Prozent aus. Bei Äpfeln und Birnen ergeben sogar nur 5 Prozent befruchtete Blüten einen Vollertrag (aufgrund der wesentlich größeren Früchte).
Manchmal hilft bei der Allelen-Suche ein Ausflug ins Englische oder Französische, so habe ich auch die Allelen für die Schreckens Kirsche gefunden. Die Garrns Bunte hat leider auch die Allelen S1S3, hier die Quelle: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00008680/Complete.pdf
Eine aktualisierte Version von Mirko Schusters Studie findet sich
hier.
Und ich glaube, recht viele Frühsorten haben auch die S1S3.
Du hast ja in Schusters Studie mittlerweile selbst sehen können, dass man das so generell nicht sagen kann. In der
tschechischen Studie von Josef Patzak et al. gibt es eine Übersicht der Verteilung der S-Allele in den (untersuchten) Kirschsorten. S3 und S1 sind zwar tatsächlich die beiden häufigsten Allele, aber halt in ganz unterschiedlichen Kombinationen mit anderen Allelen (und natürlich auch untereinander, aber eben nicht so gar häufig).
Kennt eigentlich jemand die allelen von der Landele/ MohrenKirsche? Hab ich nirgends gefunden 🤷♂️
Danach hatte ich auch schon ergebnislos gesucht, auch unter den vielen Regionalnamen und Synonymen.
Zur Ausgangsüberlegung: Neben dem Einveredeln einer oder mehrerer weiterer Sorten (was auch meine Vorgehensweise wäre, zumal sich so das Erntefenster erweitern ließe) wäre mit Kirschen natürlich auch denkbar, was man manchmal in Apfelanlagen macht, nämlich einen Zierapfel als quasi alltauglichen Pollenspender in die Reihen zu setzen ("Hurenbock"). Das Prinzip funktioniert auch mit der Wildkirsche, da diese Träger des seltenen S-Alleles S17 ist. (Daneben befruchten auch Sauer- und Süßkirschen einander.)