Ich hab im Garten eine angebliche Bernhard Nette. 3 . Standjahr. Ob es wirklich die Sorte ist weiß ich nicht. Eine frühe dunkle Kirsche ist es jedenfalls. Viel gegessen hab ich bisher nicht da bisher der Ertrag gering war und ich keinen Schutz installiert hatte und daher die Vögel schneller waren.
Wo hast Du sie bezogen? Wenn Du der Sortenechtheit nicht sicher bist, dann kannst ja ein paar Kirschen gegen Vogeln schützen und wenn sie reif sind, sie mit den Fotos aus dem PDF "Alte Kirschsorten" (
hier erhältlich) vergleichen. Oder wenn Dir der Vergleich zu mühsam ist (nicht jeder beschäftigt sich gerne mit vielen Kleinstdetails), dann kannst mir ca. 10 Kirschen schicken, ich vergleiche sie gern.
sie kommen mir platzempfindlich vor und der Baum wächst langsam obwohl angeblich auf Vogelkirsche veredelt. Die Läuse lieben den Baum und auch sonst ist er der kränklichste Baum im Garten. Letztes Jahr ging es ihm etwas besser, vielleicht wird es noch besser.
Das ist genau das, was ich oben meinte. Dass seltene Altsorten eventuell deswegen zu ihrer Zeit keine Verbreitung fanden, weil sie irgendwelche Macken hatten, die wir heute nicht kennen. Sie wurden nicht überliefert oder auch sind untypisch und wurden daher selbst in der damaligen Zeit kaum erwähnt. Bei Sortenbeschreibungen erwähnen und meinen die Autoren ja i.d.R. typische Krankheiten und Merkmale. Tanzt irgendwas aus der Reihe, vergißt man es oft. Z.B. den Befall mit Läusen, sie wurden in der Broschüre nicht mal erwähnt, die Neigung dazu wäre aber für die Bewertung der Baumgesundheit schon wichtig.
Die Autoren der Broschüre sind auch ehrlich, dass ihre Angaben zur Baumgesundheit von sehr seltenen Sorten nicht belastbar sind:
8.5.1. Baumgesundheit
Die Angaben zur Baumgesundheit sind allgemein gehalten, da für eine aussagekräftige
Bewertung langjährige Beobachtungen an einer größeren Zahl von Bäumen notwendig sind.
Viele Bäume in den untersuchten Streuobstbeständen sind überaltert oder sogar abgängig, so
dass eine Beurteilung der Baumgesundheit teilweise schwierig ist. Wenn von einer Sorte nur
wenige Bäume in schlechtem physiologischem Zustand vorhanden waren, die keine sichere
Beurteilung erlauben, ist dies bei der jeweiligen Sortenbeschreibung aufgeführt. Bei Sorten, die
noch relativ verbreitet und auch auf vielen Altbäumen noch in gutem Gesundheitszustand
vorhanden sind (wie z. B. ‘Kunzes Kirsche‘, ‘Lucien‘, ‘Badeborner Schwarze Knorpel‘ oder
‘Schneiders Später Knorpel‘) können belastbare Aussagen getroffen werden, die bei den
Anbauempfehlungen berücksichtigt wurden.
Besondere Anfälligkeiten für bestimmte Krankheiten wie z. B. Spitzendürre (Monilia),
Schrotschuss oder Gummifluss sind ebenfalls vermerkt.
Ich werde mir das noch einmal durch den Kopf gehen lassen und anfangs evtl. nur die Sorten anschaffen, die früher besser verbreitet waren. Die ganz seltenen Sorten kann man ja später für Testzwecke dazunehmen.