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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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28. April 2024, 16:15:22
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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Autor Thema: Die Entstehung meines Gartens  (Gelesen 40315 mal)

AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #180 am: 23. Dezember 2021, 22:49:25 »

@polluxverde. Da hast Du sicher recht, jeder Gärtner ist in gewissem Sinn auch ein Künstler, und jeder hat eine ganz bestimmte Handschrift, einen ganz bestimmten Stil, und auch wenn man sich beim Anschauen der Gartenbilder hier im Forum immer wieder Inspirationen holen kann, so wird doch niemals ein Garten dem anderen gleichen, sondern alle sind ein höchst individuelles Gesamtkunstwerk. :)

@Nova Liz: Das Häuschen ist nicht beheizt, und durch Fenster und Türen zieht es sicher auch herein (dazu ist eine der Glasscheiben kaputt, und ich bin auch nach drei Jahre noch nicht dazu gekommen, sie zu reparieren ::) ), aber ich habe dort in der Tat schon Pflanzen während einer Kahlfrostperiode überwintert, wie z. B. meine Ahorne im Kübel, diverse andere etwas heiklere Topfpflanzen, noch nicht ausgepflanzten Miscanthus, Gaura und Co., die haben bisher alle überlebt, abgesehen von ein paar Baumarkt-Chrysanthemen mit ohnehin zweifelhafter Winterhärte. Ich werde das wohl auch in Zukunft so machen, dort sind sie wenigstens vor den eisigen, austrocknenden Winden und vor der Wintersonne geschützt, auch wenn die Töpfe ansonsten völlig durchfrieren.

@alle: Nochmals danke für das Lob! :D Da das mit dem Streichen so gut geklappt hat, hatte ich mich entschieden, dem Wohnhaus die gleiche Prozedur angedeihen zu lassen; ein Eimer Farbe war noch übrig, für den Rest musste ich halt in den sauren Apfel beißen und noch welche kaufen. Aber das war trotzdem noch viel, viel billiger, als einen Maler damit zu beauftragen. Mein Bruder ist Handwerker und hat ein großes Baugerüst, und der Rest war vor allem Fleißarbeit, aufgrund der Hangsituation zwar teils in schwindelerregenden Höhen, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an Vieles. Bei Interesse lasse ich auch diese Geschichte an dieser Stelle noch einmal Revue passieren, obwohl sie mit dem Garten ja nicht viel zu tun hat. Aber letztendlich gehört irgendwie doch alles ins Gesamtkonzept... ;)
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #181 am: 26. Dezember 2021, 14:48:03 »

So, nach kurzer weihnachtlicher Pause widme ich mich in diesem Kapitel der Terrasse vor dem Gartenhaus. :)







Es sollte noch ein gutes halbes Jahr dauert, bis ich das Setzen der Randsteine in Angriff nehmen konnte. Die dort über den Sommer aufgelegte Plane (zwecks "Aushungerung" der Unkräuter sowie als Regenschutz) löste sich durch das gelegentliche Begehen langsam in ihre Bestandteile auf (yay, Mikroplastik im Garten!). Es standen nochmals Buddelarbeiten an, aber schließlich waren die Randsteine (die hatte mein Vater noch in seinem Garten herumliegen, also war Recycling angesagt) gesetzt. Da das Grundstück auch hier noch eine leichte Hangneigung aufweist, gibt es eine Stufe zum Rasen hin, und an der Seite eine Rampe für Rasenmäher, Häcksler, Schubkarre und Co. Der kleine Ahorn sollte so eine "Baumscheibe" erhalten, der Rest der Fläche war groß genug, um dort ein paar Stühle, einen Tisch und einen Sonnenschirm aufzustellen. Ich hatte auch ein Sonnensegel in Betracht gezogen, aber letztendlich ist man mit einem Schirm flexibler, und man kann schneller auf die Witterung reagieren.







Wie üblich musste ich jegliches Baumaterial per Hand die schmale Treppe nach unten in den Garten schleppen, denn die Schubkarre kann man nur auf den letzten Metern über den Rasen verwenden. Eine mit den Füßen sowie einem Vorschlaghammer verdichtete Schotterschicht dient als Fundament, darauf habe ich Splitt verteilt, sauber abgezogen und schließlich die Schieferplatten verlegt. Das ist deutlich kniffeliger als das Setzen von Rechteckpflaster, weil sich jede kleine Unebenheit sofort in wackelnden Platten bemerkbar macht, außerdem musste ich auf das Gefälle achtgeben, welches Regenwasser vom Haus wegführt. Doch schließlich war auch diese Aufgabe gemeistert, sehr geholfen hat es, sich vorher Gedanken um die Maße der Platten zu machen, damit so gut wie keine Schnittarbeiten anfallen. An der Traufe hatte ich zuvor auch eine Regenrinne samt Fallrohr angebracht, vorher lief Regenwasser einfach so auf die Terrasse und trug sicher dazu bei, dass diese völlig im Lehmboden versunken war.







Ich war froh, den Terrassenbau Mitte November abschließen zu können, das Wetter hatte nochmal gut mitgespielt, aber dann kam erstmal wieder der Winter. Mitte Februar waren die Temperaturen dann endlich wieder einigermaßen mild und auch der Garten trocken genug, um dort weitermachen zu können. Vom Weg im Vorgarten hatte ich noch etliche Betonplatten übrig, mein Bruder hatte dort vor etlichen Jahren einen kleinen Stellplatz für die Mülltonnen gebaut, und so schaffte ich die Platten nach unten in den Garten, säuberte sie, und baute sie schließlich unter dem Dachüberstand an der Seitenwand vom Gartenhaus ein. Auch hier waren zunächst wieder Buddelarbeiten angesagt (diesmal zum Glück in trockener, recht lockerer, sandiger Erde, die ich für eine spätere Verwendung zwischenlagerte), und schon bald konnte ich auch dort einen Randstein setzen und die Platten verlegen.









Den gewonnenen Platz nutzte ich sofort wieder zum Zwischenlagern von allerlei Eimern mit Material, später schichtete ich dort die zersägten Stämme und Äste von einem radikal zurückgeschnittenen Holunder auf, welcher völlig vergreist war. Zusammen mit meinem Vater baute ich dafür ein Holzregal. Am Fallrohr hatte ich eine der blauen Regentonnen aufgestellt, zusätzlich baute ich einen Überlauf in Richtung Bach hinterm Garten, um überschüssiges Wasser abzuleiten. Vom Holunder waren Berge von Zweigen übrig, die ich alle durch den Häcksler schickte und schließlich den ganzen Kompostplatz damit auslegte, um auch bei feuchter Witterung dort arbeiten zu können. Die Terrasse stand bereit, über den Sommer genutzt zu werden, nur das passende Mobiliar fehlte noch. Mittlerweile hatte ich an einer anderen Stelle im Garten ausprobiert, wie man aus den übriggebliebenen Pflastersteinen des Wegs im Vorgarten eine Rasenkante bauen könnte, aber das ist wieder eine neue Geschichte... :)

(Fortsetzung folgt)
« Letzte Änderung: 26. Dezember 2021, 14:50:26 von AndreasR »
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Natternkopf

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #182 am: 26. Dezember 2021, 20:59:34 »

Gut und schön geworden so wie das aussieht.

Der Arbeitsunterstand / Lagerunterstand gefällt mir. Sowas habe ich auch gerne.
Auf Bild 11. Endlich Einblick in die strukturierte Kompostecke.  :D

Grüsse Natternkopf
« Letzte Änderung: 26. Dezember 2021, 21:47:13 von Natternkopf »
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #183 am: 27. Dezember 2021, 15:37:58 »

So strukturiert ist die Kompostecke gar nicht, halt ein großer Haufen und insgesamt drei Metallkomposter. Aber ich bin in der Tat froh, dass man dort überhaupt arbeiten kann, vorher war das ein undurchdringliches Dickicht (ist es jetzt im Sommer auch noch, weil die Brennnesseln zwei Meter hoch wachsen, im Winterhalbjahr geht es aber). Und im Moment ist der Unterstand ziemlich zugestellt, leider ist es draußen schon seit Monaten einfach nur furchtbar nass, so dass man dort noch nicht mal ordentlich aufräumen kann...

Wie beim letzten Kapitel angekündigt, wollte ich mich einmal mit dem Bau von einer Rasenkante widmen, da mein "Kräuterrasen" (vornehm für "Unkrautrasen") nicht nur voller hübscher Schlüsselblumen und Gänseblümchen ist, sondern auch Kriechender Hahnenfuß, Kriechendes Fingerkraut, irgendein ausläuferndes Gras sowie reichlich Gundermann wachsen. Diese strecken regelmäßig ihre Fühler nach den frisch gerodeten Beeten aus, so dass eine definierte Kante unumgänglich ist. Zwar verhindert diese das Überwachsen auch nicht völlig, aber zumindest kann man mehr oder weniger regelmäßig Kontrollgänge tätigen und "illegale Grenzübertritte" leichter ausfindig machen.





Für eine erste Machbarkeitsstudie suchte ich mir die Rose mitten auf dem Rasen aus, deren Fuß ich ein paar Wochen zuvor schon etwas von Gras befreit und dort ein paar Walderdbeeren als Bodendecker gepflanzt hatte. So richtig hat das aber nie funktioniert, weil das Gras sofort wieder von allen Seiten nach innen wuchs, und schwierig zu mähen war die Stelle auch. Also schnappte ich mir einen Spaten und eine Schnur mit einem Stock, baute mir einen "Zirkel", und stach eine kreisrunde Fläche von einem Meter Durchmesser aus. Ein Ring Pflastersteine drumherum gelegt: Passt! Danach legte ich die Steine nach innen und hob eine kleine Rinne aus, in der die Steine zum Liegen kommen sollten, bodeneben abschließend mit der Grasnarbe.





Unter den Steinen habe ich eine Schicht Splitt eingefüllt, damit diese nicht einsinken, dann die Steine wieder verlegt, immer wieder nachgemessen, damit auch alles schön rund wird, und schließlich die Lücken mit Splitt, Sand und Erde verfugt. Die Walderdbeeren nahm ich wieder heraus, hier sollten einige sonnenhungrige Bodendecker wie Thymian, Sonnenröschen, Polsternelke und Co. wachsen. Aus meinem Topfquartier ergänzte ich noch eine Glockenblume, eine langspornige Akelei, eine Flockenblume, eine Gaura, ein niedriges Sedum sowie zur Abrundung ein paar Vergissmeinnicht. Im Herbst sollten dort noch Krokusse, Narzissen und Tulpen Einzug finden.





Ich musste an dieser Stelle, wo nun der Thymian wächst, auch ein wenig tricksen, stand doch da vorher der mittlerweile völlig verrostete Pfosten einer alten Wäscheleine. Vier davon gab es im Garten, und mangels Verwendungsmöglichkeiten hatte mein Vater diese ein paar Monate vorher abgeflext. Leider waren noch die dicken Betonfundamente im Boden, glücklicherweise ein paar Zentimeter unter der Erdoberfläche. Ich pflanzte den Thymian dann direkt an den Rand des Fundaments, so dass seine Triebe nur auf einer ganz dünnen Erdschicht auflagen - an das Fundament erinnert somit nichts mehr. :) Die Rose ist wohl eine Kletterrose, die am Pfosten der Wäscheleine hochranken sollte, aber da sie noch nie eine Kletterhilfe hatte und auch so einigermaßen aufrecht wächst, habe ich das erstmal so gelassen. Sicher könnte man dort noch einen schönen Obelisken aufstellen, aber die Prioritäten waren erstmal anders gesetzt.





Da das mit den Pflastersteinen so gut geklappt hatte, beschloss ich, die restlichen Beetkanten unten im Garten auch so zu gestalten, und setzte die übrig gebliebenen Pflastersteine als Beetkante vom Zaunbeet, bis alle verbaut waren. Im kommenden Frühling maß ich die verbliebene Beetkante aus, besorgte noch ein paar Steine im Baumarkt (mit 24 Cent pro 10x20 cm-Stein kostet ein Meter Beetkante somit schmale 1,20 EUR), und buddelte  auch hier wieder einen Graben entlang des Beets aus. Rückwirkend betrachtet habe ich es mit den Schwüngen etwas übertrieben, ich hatte ich einfach an der Bepflanzung orientiert und weniger am Gesamtbild, aber es sah trotzdem ganz nett aus. :) Zur Fleißarbeit geriet immer das sorgfältige "abkrümeln" der Erde von den Rasensoden, was nur geht, wenn der Boden trocken genug ist, aber dann enthält man wunderbar krümelige "Maulwurfserde" zum Pflanzen, Verfüllen usw. :D







Es ist eine recht meditative Arbeit, zwar langwierig, aber ich denke, das Ergebnis spricht für sich. Bisher haben sich die Beetkanten als sehr haltbar erwiesen, natürlich hat sich hier und da ein Stein mal etwas verschoben, aber im großen und ganzen liegen die Steine immer noch ordentlich auf dem Splittbett, und das Rasenmähen entlang der Beetkanten wird damit unendlich viel einfacher. Es waren ein paar herrliche Frühlingstage mit warmen Sonnenstrahlen, die Vögel zwitscherten, und der süße Duft der Narzissen waberte einem beim Arbeiten um die Nase. :) Der vom vielen Herumknien plattgedrückte Rasen sollte sich ebenfalls schnell wieder erholen.







Auch das kleine Beet an der Terrasse vor dem Gartenhaus erhielt eine Beetkante. Hier sind die Walderdbeeren noch drin, und so kann ich im Sommer jeden Tag eine Handvoll Erdbeeren naschen. Fächerahorn und Felsenbirne hatten sich gut etabliert, und später sollte ich hier noch den verbliebenen Goldfelberich roden. Die billigen rot-gelben Tulpen für 1 EUR vom ALDI sind überraschend robust und kommen jedes Jahr wieder, ebenso die Krokusse, hier macht sich offenbar die leicht erhöhte Lage gegenüber der Terrasse positiv bemerkbar, sie verhindert Staunässe in diesem ansonsten ziemlich feuchten Teil des Gartens direkt in der Talsohle.

(Fortsetzung folgt)
« Letzte Änderung: 27. Dezember 2021, 18:04:50 von AndreasR »
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Jule69

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #184 am: 27. Dezember 2021, 15:48:05 »

Ganz ehrlich, Hut ab vor Deiner Leistung... :D Super, dass Du alles dokumentiert hast, in ein paar Jahren schaut man sich das dann immer wieder voller Stolz an.
Ich hab letztens ein Bild vom Vorgarten gefunden...von dem Jahr, in dem wir hier eingezogen sind...
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Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.

Wühlmaus

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #185 am: 27. Dezember 2021, 16:18:46 »

Absolut begeistert bin ich von der Wandlung des Gartenhäuschens und der Terrasse. Das ist einfach toll geworden  :D
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WühlmausGrüße

"Das Schiff ist sicherer, wenn es im Hafen liegt. Aber dafür wurde es nicht gebaut." Paulo Coelho

wallu

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #186 am: 27. Dezember 2021, 17:14:38 »

Absolut faszinierend  :D. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung(en).
.
Aber aus dem zweiten Bild mit dem Kantenstein-Verlegen am seitlichen Staudenbeet werde ich nicht schlau. das passt irgendwie nicht dazu von der Jahreszeit her. Da ist Spätherbst oder Winter, wenn ich den bewaldeten Hang gegenüber und die erfrorene Beetvegetation ansehe. Aber bei den anderen Bildern der gleichen Baustelle ist Frühling; das Beet ist abgeräumt und die Narzissen blühen...

edit: Nochmal genau hingesehen: Kann es sein, daß die erste Hälfte im Winter und die zweite Hälfte im Frühling gemacht wurde?
« Letzte Änderung: 27. Dezember 2021, 17:17:24 von wallu »
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Viele Grüße aus der Rureifel

AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #187 am: 27. Dezember 2021, 18:00:59 »

@Jule: Die Kamera ist eigentlich immer dabei, wenn ich im Garten werkele, und ich versuche, mich selbst daran zu erinnern, von allen Schritten Fotos zu machen. Das ist zum einen hilfreich, um später Dinge nachzuvollziehen, und man kann dann in der Tat auch mit ein wenig Stolz auf das Geleistete zurückblicken. :)

@Wühlmaus: Eigentlich war das Gartenhaus immer schon ein Kleinod, zwar vergleichsweise simpel gebaut, aber handwerklich dennoch solide, und vor allem passend zum Wohnhaus. Ich fand es damals auch jammerschade, dass der Zahn der Zeit so daran genagt hat, aber nun erstrahlt es wieder in neuem Glanz.

@wallu: Du hast vollkommen recht, die eine Hälfte der Beetkante vom Zaunbeet wurde noch im Herbst gesetzt, bis ich keine Steine mehr übrig hatte, und den Rest dann im darauffolgenden Frühjahr. Da habe ich mich beim Tippen wohl etwas unklar ausgedrückt, werde ich gleich noch korrigieren. Weitere Fortsetzungen muss ich jetzt erstmal schreiben, hatte vor Weihnachten noch etwas "auf Vorrat" getextet, aber zumindest habe ich die grobe Storyline schon im Kopf. ;)
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Nova Liz †

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #188 am: 27. Dezember 2021, 19:19:25 »

Du hattest mal in diesem Thread geschrieben,handwerkliche Fähigkeiten hättest du nicht so.Das Gegenteil ist wohl eher der Fall. ;)
Ich bin immer ganz sprachlos,wenn ich deine schweren und akribisch genauen Arbeiten so verfolge.Gibt es was,was du nicht kannst?
Tolle Leistung mal wieder und man kann die Schritte zum gelungenen Endprodukt immer sehr gut nachvollziehen.Danke,für die viele Zeit,die du opferst,um uns dran teilhaben zu lassen.
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #189 am: 28. Dezember 2021, 16:25:36 »

Wie gesagt, die handwerklichen Fähigkeiten kann man sich mit der passenden Anleitung durchaus aneignen, mir fehlt nur das "Naturtalent", was manche Handwerker an den Tag legen. Ich muss immer ganz genau hinschauen und brauche dann sehr lange dafür. Aber egal, beide Wege führen zum Ziel, und bisher konnte ich kleine Fehler immer ganz gut ausbügeln. Außerdem sieht man einiges davon auf den Fotos nicht sehr gut, so habe ich z. B. den Randstein an der Stelle, wo nun die Regentonne steht, schief einbetoniert. ;)

Nachdem ich die Beetkante am Zaunbeet fertiggestellt hatte, ging ich sogleich daran, das nächste Projekt umzusetzen: die Umgestaltung des Beets am Hang. Hier gab es zwar noch etliche erhaltenswerte Stauden, u. a. auch hier dicke Horste von gelben und orangefarbenen Taglilien, Margariten, Pfingstrosen, ein paar uralte, so gut wie nie blühende Bergenie, diverse Tulpen und Narzissen, sowie zahlreiche Schlüsselblumen, wobei nicht so genau auszumachen war, ob nun die Schlüsselblumen in der Wiese standen oder nicht, die ehemalige Beetkante war völlig verschwunden, und es hatte sich ein dicktes Geflecht von Unkraut und Graswurzeln gebildet, so dass eigentlich nur eine komplette Rodung in Frage kam.





https://lychee.ar-media.info/uploads/big/02b0af4e8578284a86223f3ab2d01392.jpg

Ich ging also frisch ans Werk, und das Wetter war mir hold, Mitte April gab es eine längere Phase ohne Regen, so dass die Erde sich recht gut bearbeiten ließ. Trotzdem war es ein ziemlicher Kampf, sich einen Weg durch das Dickicht zu bahnen, zumal ich die vielen schönen Stauden ja erhalten wollte. Also grub ich Tag um Tag immer weitere Wurzelballen aus, befreite sie von Gras und Unkraut, und topfte hunderte von Stauden, die ich auf der Terrasse zwischenlagerte. Wie üblich fand sich dort mit der Zeit auch das eine oder andere Mitbringsel von anderen Purlern sowie der eine oder andere Kauf im Gartencenter ein.







Vor allem unter dem Hartriegel war das Graben nicht leicht, ein dichter, oberflächennaher Wurzelfilz erschwerte das Roden, mehrere gartenschlauchdicke Wurzeln verliefen nur wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche, so dass das Verlegen der zuvor gekauften Pflastersteine für die Beetkante manchmal zur Herausforderung geriet. Ich behalf mich mit ein paar Stücken der Schieferplatten vom Terrassenbau, die ich beim Buddeln im Garten vorfand, ließ zwischen den Pflastersteinen entsprechende Lücken und deckte die Wurzeln mit den Platten ab - mit etwas gutem Willen geht das Ergebnis aber durchaus als "Kunst am Bau" durch. ;)







Mitunter brannte die Sonne schon unbarmherzig, so dass ich wieder den alten, schon arg löchrigen Sonnenschirm von meiner Oma aus dem Gartenhaus kramte - mittlerweile habe ich ihn doch entsorgt, aber für eine Weile leistete er mir noch gute Dienste. Schließlich waren ein paar Quadratmeter Beetfläche freigeräumt, alles gut durchgegraben, und ich konnte wieder mit dem Pflanzen beginnen, was angesichts des wieder mal ausufernden Topflagers auf der Terrasse so langsam dringend nötig war, damit ich nicht immer Stunden mit dem Gießen der Töpfe zubringen musste...





Es ist immer herrlich, wenn nach all der Mühe sämtliche Unkrautwurzeln, Steine und andere "Fundstücke" aus der Erde entfernt sind und ein wunderbar feinkrümeliger Boden für die Pflanzen bereitsteht, hier ist das ja leider so sehr von der richtigen Bodenfeuchte - nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken - abhängig. Und so holte ich mir nach und nach die Töpfe von der Terrasse und versuchte, dem neuen Beetteil wieder eine schöne Struktur zu geben. Die Pfingstrose hatte sich prächtig entwickelt und stand mit einigen kleinen Aststücken als Stütze relativ aufrecht im Beet, auf einem Brett balancierend, damit ich die Erde nicht verdichte, pflanzte ich dann nach und nach die Stauden ein.





Ins Beet legte ich ein paar Trittplatten, diesmal mit Splitt unterfüttert, so dass sie nicht gleich wieder einsinken. Ich hatte damit gerechnet, dass unterm Hartriegel etwas Schatten ist und pflanzte dort ein paar Hosta und andere Schattenstauden, leider folgte dann ein sehr heißer und trockener Sommer, so dass selbige mächtig litten. Mittlerweile sind sie an die Terrasse oben am Haus umgezogen, wo ich sie besser im Blick habe und bei Bedarf auch wässern kann. Der Rest entwickelte sich aber prächtig, und im Sommer verschwinden die Trittplatten völlig unter einem dichten grünen Dach.

(Fortsetzung folgt)
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helga7

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #190 am: 28. Dezember 2021, 17:13:09 »

Andreas, danke für die spannende Lektüre, ich warte schon immer auf die Fortsetzungen! :D
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Ciao
Helga

Kapernstrauch

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #191 am: 28. Dezember 2021, 18:54:51 »

Geht mir auch so! Jeden Tag schau ich als erstes, ob du wieder gepostet hast!

Was mir bei meinen Neuanlagen am schwersten fällt, ist der letzte Abschnitt - das Bepflanzen. Grobe Grabearbeiten, Randsteinverlegungen usw. macht zum Glück mein Mann.
Aber wenn es ums Pflanzen geht, steh ich davor und überlege, stelle die Töpfe 100x um und bin dann doch unsicher, wie das Ganze wirken wird....

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Lilia

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #192 am: 28. Dezember 2021, 19:07:40 »

andreas !!! ich lese diesen wahnsinnsthread jetzt erst ! du hast einen wunderbaren garten geschaffen, soo schön !!! für nächstes jahr schlage ich doch vor, dieses kleinod zu begrillen oder sonstwie zu belagern.
und du hast alles so schön bebildert und beschrieben !
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Lady Gaga

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #193 am: 29. Dezember 2021, 17:16:21 »

Ich lese die Berichte zur Erneuerung der Gartenteile auch mit Vorliebe. Das ist eine perfekte Erzählung für den Winter, nur die Feiertage stören.  ;D
Gut, dass du auch so viele Fotos von deinen Aktivitäten gemacht hast, so kannst auch nachher noch nachvollziehen, wie du den Garten geändert hast.

Wie sieht es heute aus, hast nicht wieder Zeit?  8)
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wallu

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #194 am: 29. Dezember 2021, 17:54:11 »

... für nächstes jahr schlage ich doch vor, dieses kleinod zu begrillen oder sonstwie zu belagern. ...

Unbedingt ;D ;) ! Wo ich ab und an schon an der Autobahnausfahrt "Bad Kreuznach" vorbeigefahren bin und mir dachte...
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Viele Grüße aus der Rureifel
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