Ja, ich hab alle drei Sorten. Sie schmecken mir alle. Zabergäu hat in einem bestimmten Reifezustand mich sehr ansprechende Aromen, baut die aber leider zu schnell ab. Ananasrenette hat auch schöne Würze, aber nicht nach Ananas, nur ihr Duft kann mit viel Phantasie daran erinnern.
"Ansprechender Geschmack" ist eine ganz individuelle Empfindung. Heute hab ich von meinen trotz Trockenschäden was gewordenen Parkers Pepping verkostet. Herrliche Säure, die sich mit dem Kauen noch verfeinert, dazu einen kleinen süssen Ton Richtung Hexylacetat, das geht Richtung Birne-Banane. Aber ich bin sicher, 90% der Apfelesser würden auf dieses Säurespiel keinen Wert legen und den Apfel als nicht besonders ansprechend bezeichnen. Das ist sogar Tageszeitabhängig: Morgens zum Frühstück hab ich gerne süssere, blumige Äpfel, Abends am liebsten einen erfrischenden Säureträger ohne weitere Würze.
Versuche nicht, den "besten" Geschmack zu finden, sondern schule deine Zunge und deine Fähigkeit, Geschmackseindrücke zu beschreiben. Lerne, Geschmackskomponenten zu erkennen und das verbal auszudrücken.
Die Damasonrenette finde ich auch gut. Was genau meinst du mit "Klon" , laut Gentest sind die beiden völlig gleich...
Fast alle kommerziell angebauten Äpfel kennen Mutanten, aber auch einige alten Sorten. Dich sind zwar auch nur vegetativ vermehrt und damit genetisch identisch, haben aber andere Genstückchen aktiviert. Sind dann stärker gefärbt oder weniger berostet oder sonst was, obwohl es dieselbe Sorte ist. Damason Renette und Graue Französische Renette kann man auch als unterschiedliche Mutanten derselben Sorte sehen. Also auch wieder: Gleiche Sorte, aber ein paar Unterschiede. So wie z.B. der Rote Berlepsch und der früherere weniger farbige Berlepsch.