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Autor Thema: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?  (Gelesen 275979 mal)

cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1500 am: 06. September 2023, 12:27:35 »

Das ist höchst optimistisch. 15% Parasitierung an Maden bereits befallener Früchte unter optimalen Laborbedingungen, was das im Freiland bringt, nunja...
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1501 am: 06. September 2023, 12:56:46 »

Durfte man die Schlupfwespe im deutschsprachigen Raum eh nicht aussetzen, weil sie hier noch nicht heimisch war/ist?
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Orendarcil

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1502 am: 06. September 2023, 13:38:58 »

Ok, also wenn ich das so lese, kann ich davon ausgehen, das kleine Maden in meinem Himbeeren (nur 1-2 Stück pro Beere), meist innenliegend, wo der weiße Zapfen rausgezogen wird, keine KEF sind?
Ich hab auch in meinen späten Erdbeeren überall ein paar drin (diese Erdbeeren bleiben auch irgendwie klein und deformiert, bei meiner Bekannten aber recht groß).
Ich hab leider direkt daneben von zwei Nachbarn je einen Holunderstrauch dort stehen.
Aber da es nur 1-2 pro Frucht sind ist es eher die Kirschfruchtfliege?
Wenn ich leicht auf die Erdbeeren drücke kommt allerdings aus einem kleinen Loch meist Fruchtsaft raus. Vielleicht muss ich mir mal ne Falle bauen, um zu schauen ob sie hier im Norden von Hamburg wirklich ist (sofern ich sie (die männlichen) identifiziert bekomme.
« Letzte Änderung: 06. September 2023, 13:51:47 von Orendarcil »
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cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1503 am: 06. September 2023, 13:54:12 »

Zerstreiche ohnehin matschige Früchte vorsichtig, beobachte und fotografiere die Maden darin. Man kann KEF-Maden gut unterscheiden, es gibt massenhaft Bilder im Thread.

Dem Jahresklima entsprechend hat die Kirschessigfliege spät mit der Massenvermehrung angefangen, nachts kalt, tagsüber sehr trocken und sonnig (Juni) gefällt ihr nicht so.

Befall hab ich ziemlich an ungeschützten blauen Weintrauben. Ansonsten gibts nicht viel, Brombeeren sind lange durch, Zwetschgen gibts seit 2017 nicht mehr, Holunder keine Ahnung.
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Orendarcil

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1504 am: 06. September 2023, 14:03:37 »

Die Früchte in denen ich was gefunden habe, waren alle noch nicht matschig (ein paar wenige Ausnahmen bei den Erdbeeren). Da meine Pflanzen erst dieses Jahr gesetzt sind, ist die Früchtemenge überschaubar, vielleicht nehme ich sie daher früh genug ab, sodass sie nicht matschig werden.

Ich hatte schon mal nach Unterscheidungsmerkmalen bei den Maden im Internet gesucht aber nix gefunden.
Wenn in diesem Thema sicher welche sind, dann muss ich mal die 100 Seiten komplett durchgehen.
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Brezel

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1505 am: 06. September 2023, 14:37:50 »

Untypisch für Brandenburg hatten wir hier diesen Sommer wenig Hitzetage und dafür viel Regen. Zum ersten Mal seit Jahren habe ich wieder Essiggeruch beim Fallobst wahrgenommen. Bei den Brombeeren war Totalausfall.
.
Herbsthimbeeren fingen gerade erst an, da habe ich am Wochenende radikal aufgeräumt. Das, was jetzt in der prallen Sonne reif wird, ist genießbar. Die hellen Weintrauben scheinen überhaupt nicht betroffen zu sein.
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partisanengärtner

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1506 am: 06. September 2023, 15:29:02 »

Das ist höchst optimistisch. 15% Parasitierung an Maden bereits befallener Früchte unter optimalen Laborbedingungen, was das im Freiland bringt, nunja...
Wenn ich das richtig verstanden habe sind das die Ergebnisse in Feldkäfigen. also Freiland aber gegen Entkommen mehrfach gesichert.
Solche Nützlinge werden sich natürlich in der zweiten und folgenden  Generation exponentiell vermehren, das läßt sich aber in solchen Netzkäfigen aus Sicherheitsgründen nicht machen. Da geht es um die Befallsrate die mit einer definierten Menge an Parasiten erreichen lässt.
Da kann man auch gut feststellen wieviele Larven parasitiert wurden.

Zumindest wird die Kef wenn es funktioniert eine ähnliche wellenförmige Populationsdichte wie die Blattläuse erfahren. Meine Befürchtung geht eher dahin, das sich die Kef in der maximalen Populationsdichte dann einer Selektion ausgesetzt  sieht die sie doch auf weitere andersartige Opfer ausweichen lässt.

Wir werden es wohl so oder so sehen. Vielleicht mag ja auch die Schlupfwespe unser Klima nicht.
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Axel

cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1507 am: 06. September 2023, 16:21:22 »

Sagen wir mal so: Bei der Kirschessigfliege haben wir ohnehin nichts mehr zu verlieren. So übel wie dieser Schädling ist wäre die Abschwächung eines noch nicht einmal eingeführten Parasiten dann auch egal. Sollte der wirklich hier lebensfähig sein und nicht jeden Winter wieder ausgerottet, wäre jedoch eine Entkopplung der Räuber-Beute Beziehung unwahrscheinlich. Dass eine schlupfwespenparasitierte Spezies resistent gegen ihren Parasiten geworden ist gab es noch nicht, ebenso dass Schlupfwespen plötzlich auf neue parasitierte Arten umschalten. Dort würde dann im Übrigen derselbe Selektionsdruck gelten.

Von Gendrive-Methoden hört man ja wieder weniger. Und sonst herrscht weiterhin Ratlosigkeit. Bei der Kirschessigfliege ist hinter uns nur die Wand, die Insektizide des kommerziellen Anbaus sind keine Lösung. Das ganze Problem wird nicht besser, im Gegenteil, es kommen praktisch jährlich neue Bioinvasoren hinzu.
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cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1508 am: 12. September 2023, 14:07:16 »

Alle Jahre wieder. Die jetzt reifenden Arguta-Kiwis steuern wieder mal auf einem veritablen Totalschaden zu. Was weich wird, wird abgestochen, durchwurmt und gärt eklig.



Vier Maden in der einen Frucht gesehen. Nächstes Jahr werden es zehn Jahre, dass diese Katastrophe ankam. Für einige Obstarten wurde es schlimmer wie befürchtet, für andere weniger. Und einige Hoffnungen haben sich zerschlagen. So zeigt sich nun, dass trockene Sommerwochen über 30°C anders als erst behauptet nicht zu einer Rücksetzung des Schädlings führen.

Auch bei den Kommerziellen hat sich nichts verbessert: https://www.rheinpfalz.de/lokal/pfalz-ticker_artikel,-befall-durch-kirschessigfliege-droht-dornfelder-darf-früher-gelesen-werden-_arid,5551263.html
Man erntet nun halt notgedrungen mehr unreife, dünnere Sosse, bevor einem der verfluchte Katastrophenimport alles zerstört.
Generell gehts abwärts, sagen die: https://www.spektrum.de/news/ipbes-bericht-welt-unterschaetzt-invasive-arten/2176917
« Letzte Änderung: 12. September 2023, 15:32:21 von cydorian »
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1509 am: 12. September 2023, 14:42:56 »

Beim Dornfelder ist das Mostgewicht mit im Mittel letzte Woche 71°Oe eigentlich schon über der Grenze für Qualitätswein von 68°Oe gewesen. Das absenken auf 65°Oe für diese Qualitätsstufe würde ich jetzt nicht als unreife, dünnere Sauce betiteln. Auch weil die Aromenreife schon deutlich weiter ist als die Oechsle.

Prinzipiell fault hier aber kurz vor der Ernte gerade alles weg, das liegt aber nicht an der KEF.
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cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1510 am: 12. September 2023, 15:40:47 »

Längst nicht alle Gegenden liegen "hoch", die 71° sind ein Mittelwert. Es bleibt festzuhalten, dass die durch die Kirschessigfliege erzwungene frühe Lese höhere Anteile weniger reifer Trauben bedeutet.

Nicht vergessen werden sollte auch, dass auch die 71° eigentlich auch ein Witz sind, nur 9,2% Alkohol bedeuten, da wird also noch kräftig aufgezuckert, in der Regel mit künstlich konzentriertem rektifiziertem Traubensaftkonzentrat.

Kräftigere Weine, für die Trauben länger reifen müssen und die nicht aufgezuckert werden dürfen sind damit noch stärker unter Druck.

Das sind alles klare Nachteile durch die KEF. Und wenn noch andere Gründe für faulendes Obst dazukommen, macht es das nur noch schlimmer. Wer sowieso unter Druck ist, kann solche Zusatzkatastrophen noch viel weniger vertragen.
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thuja thujon

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1511 am: 12. September 2023, 16:25:22 »

Ja, KEF braucht niemand so wirklich, sie machts nicht einfacher.
OT zum Wein: Süßreserve ist was anderes, zum anreichern wird kristalliner Zucker genommen.
https://www.weinhalle.de/lexikon/anreichern.html
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cydorian

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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1512 am: 12. September 2023, 16:54:32 »

In der Praxis früher die Regel, heute die Ausnahme und auch weiter eingeschränkt: https://www.merkur.de/leben/genuss/qualitaetswein-darf-nicht-mit-zucker-gesuesst-werden-zr-9727780.html

"Winzer dürfen Qualitäts- und Prädikatsweine nur mit Traubenmost und nicht mit Zucker süßen. Das entschied das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz."

Mit RTK ist es üblich seit Verordnung (EG) Nr. 1493/1999.
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Re: Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) - Das Ende der Naschzeit im Garten?
« Antwort #1513 am: 12. September 2023, 20:49:23 »

Ja, wenn man den Zucker zu ungegorenem Most aus `unreifen´ Trauben gibt ist es nicht süßen, sondern zum erhöhen des Alkoholgehaltes.
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