Herrlich, die vielen Adonisröschen!
Und die knorrigen alten Linden haben auch was.
Heute zeige ich noch den letzten Teil meines Spaziergang durch die Parks von Bad Kreuznach. Nur wenige Schritte vom Oranienpark entfernt beginnt die "Roseninsel", einst eine Kiesbank, die durch einen Arm der Nahe vom Ufer abgetrennt war. Vor etwas mehr als 100 Jahren wurde dort die erste Rosenschau abgehalten, der Name ist geblieben, auch wenn der Seitenarm der Name schon seit langem zugeschüttet ist und das Gelände nun einen langgestreckten Park am Ufer bildet. Direkt im Süden schließt sich wiederum das "Salinental" an, in dem mehrere
Gradierwerke für ein gesundheitsförderndes Klima sorgen, indem salzhaltige Sole über Schwarzdornreisig nach unten rinnt und dabei Aerosole bildet.
Blickt man vom Nordeingang der Roseninsel flussabwärts, sieht man in der Ferne den Kurpark mit dem Kurhaus, heute ein gehobenes Hotel. Der Park ist nicht sehr groß, so dass sich die Spaziergänger eher auf die Roseninsel konzentrieren. Über die "Quellenhofbrücke" gelangt man auf die andere Naheseite zum Restaurant "Quellenhof" und zum "Teetempelchen" auf der Anhöhe, wo sich der Spaziergang dann weiter flussabwärts zur Kauzenburg und wieder hinab in den Schlosspark fortsetzen lässt.
Ähnlich wie der Schlosspark ist die Roseninsel als Landschaftspark angelegt, am Nordeingang befinden sich Sitzstufen am Ufer, welche unter anderem für das jährlich auf der Nahe veranstaltete "Fischerstechen" verwendet werden. Nach einer kurzen Wegstrecke gelangt man zu einem großen Rosenspalier, wo verschiedene Kletterrosen im Sommer für eine üppige Blütenpracht sorgen. Entlang der Wege findet man auch immer wieder Beete mit verschiedenen Rosensorten.
Die weiten Rasenflächen werden durch kleine Gehölzinseln gegliedert, auch hier wurden allerlei exotische Bäume angepflanzt. Ebenso wie im Schlosspark ist die Kaukasische Flügelnuss ein beliebter Rastplatz. Auf der Seite zur Stadt hin zieht sich die "Priegerpromenade", eine mit monumentalen Linden und Platanen bestandene Allee. Hier ist auch ein Planetenweg zu finden, welcher im Norden der Roseninsel beginnt und über 6 km bis in den Stadtteil Bad Münster am Stein führt. Im Maßstab 1:1 Milliarde wurden dort Modelle der Sonne sowie der Planeten im jeweils richtigen Abstand aufgestellt.
Am Ufer finden sich weitere urige Baumgestalten, ergänzt durch Neupflanzungen, so dass stets ein abwechslungsreiches Bild entsteht. Herrlich ist auch eine kleine Gruppe weit ausladender Tulpenmagnolien, welche auch hier gerade mit der Blüte begonnen haben. Sofern die angekündigten Nachtfröste uns verschonen, steht hier in Kürze eine riesige rosafarbene Blütenwolke.
Highlight im Frühling ist aber wohl die Allee mit Japanischen Zierkirsche, die ebenfalls gerade mit der Blüte begonnen haben. Hier zur Blütezeit entlangzuwandeln, ist wahrlich traumhaft.
Natürlich dürfen auch hier die Kunstwerke nicht fehlen, wie z. B. das Bismarck-Denkmal.:
Die roten Klinkermauern dienen übrigens nicht ausschließlich der Zierde, sondern sind Teil eines Hochwasserschutzkonzepts, welches sich das gesamte Naheufer entlangzieht. Nach drei verheerenden Hochwassern Ende der 80er- und Anfang der 90er-Jahre, bei denen große Teile der Innenstadt tagelang unter Wasser standen, wurden vor ca. 20 Jahren überall Dämme, Mauern und Hochwasserschutztore installiert, große Teile der Roseninsel wurden dabei umgestaltet und modernisiert.
Ebenfalls ein Überbleibsel der Rosenschau ist der zinnenbewehrte Pavillon an der Oranienquelle, im Volksmund "Milchhäuschen" genannt. Rund um den Platz herum stehen zahlreiche Exemplare von Prunus x yedoensis, der Tokiokirsche. Der Baum auf dem zweiten Bild dürfte zur Zeit so ziemlich das beliebteste Fotomotiv des Parks sein, auch hier musste ich lange warten, bis mal keine "Selfie"-Fotografen auf der Mauer saßen.
Ich war jedenfalls beileibe nicht der einzige, der hier inmitten der weißen Wolken der Kirschblüten fleißig fotografiert hat, zum Glück hielt sich der Trubel trotz bestem Wetter an diesem Gründonnerstagnachmittag in Grenzen. Leider neigte sich meine Zeit dann auch langsam dem Ende entgegen, so dass ich nach ausgiebigem Genießen bald den Heimweg antrat. Hier noch ein letzter Blick zurück zur Blütenpracht: