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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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28. April 2024, 22:08:41
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Autor Thema: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer  (Gelesen 20072 mal)

neo

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Ich habe mich vor einigen Monaten gefragt, ob man Kirschlorbeerlaub zum Mulchen oder als Winterschutz verwenden sollte. War da nicht was mit giftig?
Also der Kirschlorbeer verträgt`s. ;) ;) (Mir persönlich gefällt sein Laub nicht zum Mulchen. Vielleicht wenn man es verkleinern würde.)
.
Eine Frage nebenbei bzgl. Kirschlorbeer:
"Der Mensch begünstigt durch einige seiner Aktivitäten seine spontane Ausbreitung:
- Zierbaum: in Parks und Gärten als widerstandsfähige, kompakte und dichte Hecken (grüner Vorhang)
angepflanzt, wird er wegen seines raschen Wachstums, seinen duftenden Blütentrauben und seiner frühen Blüte
geschätzt;
- Weitere Ausbreitungsursachen: Verschleppung kontaminierten Erdmaterials, illegale Ablagerung von
Gartenabfällen in der Natur, Verbreitung der Früchte durch Vögel – vom Garten in die Wälder.
- Klimaerwärmung: Die bioklimatischen Grenzen der Art werden sich wahrscheinlich gen Norden und in grössere
Höhenlagen verschieben." Quelle: https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_prun_lau_d.pdf

Laut dieser Quelle sollte man Kirschlorbeerschnitt entsorgen (Kompostanlage, Kehrichtverbrennung). Nun möchte ich eigentlich Schnittgut nicht mehr verbrennen, wollte auch das Kirschlorbeerschnittgut mit anderem Schnittgut am Waldrand lang aufschichten. Auf unserm Boden, also nicht illegal. Jetzt bin ich ein bisschen unsicher, ob ich den Schnitt doch besser verbrennen sollte? (Unser Kirschlorbeer steht schon Jahrzehnte. Bisher sind mir noch nie Sämlinge aufgefallen. Weder bei uns noch im Wald drüben. Aber wie gesagt, bisher wurde gefeuert.)
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AndreasR

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benja, Du hast allen Grund, so eine Tirade zu schreiben, denn es ist wahrlich ein Jammer, wie die Arbeiter vom "Hausmeisterservice" oder auch Gemeindearbeiter das Dorf- und Stadtgrün verschandeln. Nicht nur in den Privatgärten, auch im öffentlichen Grün sehe ich hier allenthalben verkrüppelte Bäume und Sträucher, einzig die Rosen überleben den jährlichen Totalrückschnitt ganz gut, und auch der Lavendel blüht schön, aber das war's dann auch schon.

Es sind unglaublich viele große Bäume in den Gärten verschwunden, und in der Stadtratssitzung im nahegelegenen Bad Kreuznach hat man monatelang ergebnislos über eine Baumschutzsatzung diskutiert, die dann doch nicht umgesetzt wurde, weil man sich nicht auf den Stammdurchmesser einigen konnte. Da fühlt man sich als Bürger doch sehr veräppelt, gerade vor dem Hintergrund, dass vor einiger Zeit auf der Baustelle für eine gehobene Wohnanlage "aus Versehen" die im Bebauungsplan extra als schutzwürdig und zu erhalten ausgezeichneten, über 100 Jahre alten Bäume gefällt wurden.

Auch hier wird an Straßen regelmäßig Kahlschlag zur "Landschaftspflege" betrieben; ok, da verstehe ich es vielleicht noch, es ist halt nicht genug Personal dafür da, und es grenzt regelmäßig an ein Wunder, dass wenigstens ab und zu mal der Müll, den rücksichtslose Zeitgenossen in die Natur werfen, gesammelt wird - natürlich meist nach dem Abmähen der Vegetation, was regelmäßig große Mengen von Mikroplastik produziert. ::) Es ist einfach jammerschade, dass überall grenzenlose Unwissenheit bei den Ausführenden herrscht, die Verantwortlichen sich aber auch keinerlei Mühe geben, wirklich mal effektive Maßnahmen durchzusetzen.

Meist heißt es "keine Zeit, kein Geld", aber das sind nur vorgeschobene Gründe, es ginge durchaus mit moderatem Zeit- und Geldaufwand, Forschungsarbeit wird ja genug betrieben. Es gibt Straßenbaumtests, bewährte Staudenmischungen usw., und all diese Dinge sind darauf ausgelegt, auch mit Maschineneinsatz zu arbeiten und Pflegezeiten wirklich zu minimieren. Nur wenn dieses Wissen nicht bei den Arbeitern bzw. bei den Grundstückseigentümern ankommt und überhaupt kein Interesse daran besteht, sich wenigstens ein bisschen Wissen anzueignen, sehe ich wirklich schwarz. In der Natur gibt es jedenfalls kein "schwarz und weiß", auch Kirschlorbeer und Thuja sind, maßvoll eingesetzt, wertvolle Gehölze. Aber sie brauchen halt wie alle anderen auch den passenden Standort und dürfen nicht als 08/15-Universallösung dienen...

EDIT: @neo: Den Kirschlorbeerschnitt kannst Du bedenkenlos kompostieren, und Du musst sicher auch keine Angst haben, damit eine Kirschlorbeerhecke am Wandrand heranzuziehen. Ja, es gibt immer wieder Sämlinge, aber die sind nicht instantan meterhoch. Ich jäte hin und wieder welche im Garten, aber definitiv nicht mehr als von Spitzahorn, Haselnuss und Co. Häckseln ist auf jeden Fall sinnvoll, denn das Holz ist ziemlich hart und verrottet nur schlecht, auch die Blätter brauchen einige Zeit. Aber das ist z. B. bei Efeu nicht anders, den häcksele ich genauso und habe u. a. auch damit meinen "Waldgarten" gemulcht - den Pflanzen hat's nicht geschadet.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2021, 21:27:43 von AndreasR »
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Felcofan

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Hallo Benja
ja, den Frust kenn ich auch, Hausmeisterschnitt und Ausfege-Abschneide-Pflege tun mir fast körperlich weh,
so viel Ignoranz, so viel vertane Chancen.

Und ja, der Drang nach "einheimisch" und "naturnah" ist sicher ein Reflex auf die schwierige Situation der Landschaft und all ihrer Probleme (Bau, Landwirtschaft etc)


kann man lange sinnieren, ist es mangelnde Erziehung/Bildung  oder vor allem ein Geldfaktor, die zu insgesamt unterirdischem Unterhalt führen?


---
und von wegen Graustufen: letztens war ich in einem Garten, die Dame des Hauses erklärte halb verlegen ihren zur großen Kugel geschnittenen Kirschlorbeer, eigentlich hätt sie ihn raus haben wollen, aber da würde ein Pärchen Rotkehlchen brüten und überhaupt sehr viele Vögel immer wieder wohnen/ brüten, grad im Winter, jetzt dürfte er bleiben...
« Letzte Änderung: 06. Mai 2021, 21:29:42 von Felcofan »
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thuja thujon

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Solche Forderungen nach Verboten von Thuja, ... Effekthascherei. ... weil Thuja und Co. verboten sind.
Thuja verbieten und Absinth saufen, weil Thujon drin ist. Das sind die richtigen... Völlig benebeld...  ;D

Mal im Ernst, hier gehts jetzt schon seit 7 Seiten um was alles so schlimm ist, es ist aber noch nicht ein Wissenschaftlicher Name eines oligolektischen Insektes gefallen. Nicht mal der der Efeu-Seidenbiene (Colletes hederae) auf die man als Artenschützer kommen könnte, wenn es um wintergrüne, schmale, blickdichte und lebende und auch leben lassende Trennwände in für den Artenschutz wertlosen Betonhochburgen geht.

Haben die Naturschützer ein Problem mit dem Artenschutz oder nur mit ihrer Finanzierung?
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lerchenzorn

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Re: Naturschützer immer noch nicht für Verbot von Thuja & Co.
« Antwort #94 am: 06. Mai 2021, 21:29:13 »

Und wer hat wo nun wirklich ein Verbot gefordert?

Ich habe mich vor einigen Monaten gefragt, ob man Kirschlorbeerlaub zum Mulchen oder als Winterschutz verwenden sollte. War da nicht was mit giftig?
Also der Kirschlorbeer verträgt`s. ;) ;) (Mir persönlich gefällt sein Laub nicht zum Mulchen. Vielleicht wenn man es verkleinern würde.)
.
Eine Frage nebenbei bzgl. Kirschlorbeer:
"Der Mensch begünstigt durch einige seiner Aktivitäten seine spontane Ausbreitung:
- Zierbaum: in Parks und Gärten als widerstandsfähige, kompakte und dichte Hecken (grüner Vorhang)
angepflanzt, wird er wegen seines raschen Wachstums, seinen duftenden Blütentrauben und seiner frühen Blüte
geschätzt;
- Weitere Ausbreitungsursachen: Verschleppung kontaminierten Erdmaterials, illegale Ablagerung von
Gartenabfällen in der Natur, Verbreitung der Früchte durch Vögel – vom Garten in die Wälder.
- Klimaerwärmung: Die bioklimatischen Grenzen der Art werden sich wahrscheinlich gen Norden und in grössere
Höhenlagen verschieben." Quelle: https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_prun_lau_d.pdf

Laut dieser Quelle sollte man Kirschlorbeerschnitt entsorgen (Kompostanlage, Kehrichtverbrennung). Nun möchte ich eigentlich Schnittgut nicht mehr verbrennen, wollte auch das Kirschlorbeerschnittgut mit anderem Schnittgut am Waldrand lang aufschichten. Auf unserm Boden, also nicht illegal. Jetzt bin ich ein bisschen unsicher, ob ich den Schnitt doch besser verbrennen sollte? (Unser Kirschlorbeer steht schon Jahrzehnte. Bisher sind mir noch nie Sämlinge aufgefallen. Weder bei uns noch im Wald drüben. Aber wie gesagt, bisher wurde gefeuert.)

Im mittleren Brandenburg beginnt Kirschlorbeer, sich in der Landschaft zu etablieren. Da, wo ein schützendes Kronendach älterer Bäume vorhanden ist, schaffen es die Sämlinge, zum Strauch heranzuwachsen. Im Garten habe ich unter dem einen, reichlich fruchtenden Strauch alljährliche Massenkeimung. Ich fand es bisher aber nicht nötig, den Schnitt von diesem Strauch zu verbrennen oder zu entsorgen. Mit allem anderen Gehölzschnitt gehäckselt, verrottet das alles zügig im Kompost. Giftig hin oder her. (Rohe Felsenbirnen-Früchte haben übrigens auch ein ganz ordentliches Blausäure-Aroma.)
« Letzte Änderung: 06. Mai 2021, 21:33:14 von lerchenzorn »
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thuja thujon

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Eine Frage nebenbei bzgl. Kirschlorbeer:
"Der Mensch begünstigt durch einige seiner Aktivitäten seine spontane Ausbreitung:
- Zierbaum: in Parks und Gärten als widerstandsfähige, kompakte und dichte Hecken (grüner Vorhang)
angepflanzt, wird er wegen seines raschen Wachstums, seinen duftenden Blütentrauben und seiner frühen Blüte
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- Weitere Ausbreitungsursachen: Verschleppung kontaminierten Erdmaterials, illegale Ablagerung von
Gartenabfällen in der Natur, Verbreitung der Früchte durch Vögel – vom Garten in die Wälder.
- Klimaerwärmung: Die bioklimatischen Grenzen der Art werden sich wahrscheinlich gen Norden und in grössere
Höhenlagen verschieben." Quelle: https://www.infoflora.ch/de/assets/content/documents/neophyten/inva_prun_lau_d.pdf

Laut dieser Quelle sollte man Kirschlorbeerschnitt entsorgen (Kompostanlage, Kehrichtverbrennung). Nun möchte ich eigentlich Schnittgut nicht mehr verbrennen, wollte auch das Kirschlorbeerschnittgut mit anderem Schnittgut am Waldrand lang aufschichten. Auf unserm Boden, also nicht illegal. Jetzt bin ich ein bisschen unsicher, ob ich den Schnitt doch besser verbrennen sollte? (Unser Kirschlorbeer steht schon Jahrzehnte. Bisher sind mir noch nie Sämlinge aufgefallen. Weder bei uns noch im Wald drüben. Aber wie gesagt, bisher wurde gefeuert.)
Die Laurophyllisierung der Wälder ist Klimawandelbedingt nicht aufzuhalten, ich stelle daher die Frage in den Raum, ob es nicht eher sinnvoll nicht zu verachten ist, das diese Entwicklung beschleunigt wird, auch und gerade in Hinblick auf die zu rasante Veränderung der Flora und Fauna. Der konservierende NaturArtenschutz ist genauso nicht umsetzbar wie die Verhinderung von einem Klimawandel.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2021, 21:37:40 von thuja thujon »
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Rieke

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Mir kommt das hier wie ein Sturm im Wasserglas vor. Keiner der großen Umweltverbände fordert ein Verbot von Thuja und Co.

Der Nabu Bremen schreibt dazu am Ende des Artikels Eine Betonmauer ist für die Natur wertvoller. Der NABU warnt vor Kirschlorbeer: "Immer wieder gibt es nachgerade religiös anmutende Verteidigungen der Pflanze in unserem Maileingang. Zugegeben, die Zuspitzung im obigen Text provoziert, aber die Grundaussagen stimmen weiterhin. Wer sich mutwillig seinen Kirschlorbeer im Garten halten und daran erfreuen will, soll das tun. Hier geht es um die reihenweise Pflanzung in Neubaugebieten, die massiv Gartenlebenräume entwerten."

Sönke Hofmann ist übrigens nicht Geschäftsführer vom Nabu insgesamt, sondern vom Bremer Landesverband.


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Chlorophyllsüchtig

Bristlecone

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Nabu-Gartenexpertin : Wir wollen uns nicht für ein Verbot aussprechen
.
Was im Titel so hoffnungsvoll klingt, entpuppt sich beim Lesen für mich als Mischung aus Halbwahrheiten, nachvollziehbaren Ansätzen, Verdrehungen und Unfug.
Zitat: "Seine Blätter haben eine wachsartige Oberfläche, die eigentlich die Verdunstung regelt, weil der exotische Kirschlorbeer ursprünglich aus wärmeren Gegenden und Gebirgsregionen mit extremen Wetterlagen kommt. Das hat aber hierzulande den Nachteil, dass die Blätter keine Kühlung erzeugen, was andere heimische Laubbäume aber tun und im Sommer wie eine Klimaanlage wirken.". Hallo  - meint ihr das Ernst? Um dann u. A. was zu empfehlen: Buchsbaum?  :-X).
.
"Wir sind u. A. gegen Kirschlorbeer, weil er giftig ist und Kinder gefährdet sind. Pflanzen sie lieber Eibe oder Buchs, die sind einheimisch. Sie müssen aber auf die Kinder aufpassen, denn die Pflanzen sind giftig."
.
Wobei es über das "einheimisch" von Buchs und Kornelkirsche auch Einiges zu sagen gäbe. Darauf kommt es aber letztlich nicht an.
Dieses Interview vertritt in meinen Augen die Idee einer Pippi-Langstrumpf-Gartenwelt, wie sie mir (nicht) gefällt.
« Letzte Änderung: 06. Mai 2021, 23:06:04 von Bristlecone »
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neo

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Der Nabu Bremen schreibt dazu am Ende des Artikels Eine Betonmauer ist für die Natur wertvoller. Der NABU warnt vor Kirschlorbeer: "Immer wieder gibt es nachgerade religiös anmutende Verteidigungen der Pflanze in unserem Maileingang.
Das ist nicht unbedingt erstaunlich, wenn sie so scharf schiessen. "Wer sich mutwillig seinen Kirschlorbeer im Garten halten... will..." (mutwillig: aus Absicht, provozierender Boshaftigkeit, Leichtfertigkeit)
.
Danke @Andreas und lerchenzorn. Häckseln tue ich nicht (möchte ich eher nicht), nur fleissig schichten seit diesem Jahr.  Evtl. werde ich nur das starke Holz schichten, dünnere Äste mit Laub weg und andere Entsorgung. Ein bisschen auch aus optischen Gründen.( Ich habe mir schon den Buchsbaumzünsler eigenhändig in den Garten gebracht, den Nachbarn Wald möchte ich nicht auch noch mit Kirschlorbeer versorgen. ;))
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AndreasR

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@Bristlecone: Da tust Du Pippi Langstrumpf aber Unrecht; ihr Motto war immer, nicht auf dubiose Ratschläge der anderen zu hören und nachmachen, was sie denken und sagen, sondern auf ihr Herz zu hören und das zu tun, was sie für richtig hält. Im Garten der Villa Kunterbunt würde ein fünf Meter hoher, umgeschnittener Kirschlorbeer neben einer Haselnuss und einem Holunder stehen, und alles wäre voller Leben. Pippi würde vielleicht von den Beeren kosten, sie aber gleich wieder ausspucken, weil sie bitter schmecken, und wenn sie ein bisschen Bauchweh bekommt, wäre das auch nicht weiter tragisch, es wäre ihr vielmehr eine Lehre, sich lieber an die Kirschen des 10 m hohen Kirschbaums zu halten, in dessen Krone sie ohne Netz und doppelten Boden sie herumklettern würde. Welches Kind in einem Kirschlorbeer-Thuja-Gabionengarten mit Plastikspielhaus hätte schon solche Möglichkeiten?  :)
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Bristlecone

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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer
« Antwort #100 am: 07. Mai 2021, 07:35:14 »

Da hast du zweifelsohne recht. ;)
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frauenschuh

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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer
« Antwort #101 am: 07. Mai 2021, 07:58:29 »

Ob der Deutsche immer Verbote braucht...  ::)

Ich verstehe die Vorliebe für Kirschlorbeer zumindest nicht. Seit Jahren glauben Menschen den Etiketten, die Pflanzen seien "winterfest". Das mag ja im Weinbaumklima sein. Aber in den meisten Regionen ist das ein Märchen, das sich mindestens nach so einem Winter wie gehabt, als Werbemasche entpuppt. Und dann stehen sie da, die braunen Gerippe. In der Zeitung wird fröhlich verkündet, man müsse die nur zurück schneiden. In Zeiten, wo man Laubrente zahlen muss, wenn der böse Baum Laub in Nachbars Garten weht, ist das Zurückschneiden ganzer Hecken offenbar in 5 Minuten erledigt. Die Zeit ist da; das Zusammenrechen von Laub ist dagegen Arbeit, für die man keine Zeit hat. Nur weil der Kirschlorbeer IN ist oder der Baumarkt ihn billig hat? Weswegen pflanzt man die? Als in der Landschaftspflege tätig, kann ich dafür leider bestätigen, dass sie sich penetrant in der freien Natur aussäen. Ganz offensichtlich durch Vögel verbreitet. Was zu 2 Möglichkeiten führen wird: Entweder fressen die Schafe das giftige Zeug oder sie fressen es nicht. Dann steht am Ende da eben Kirschlorbeer auf ehemals artenreichen Flächen. Bislang stehen die Sämlinge nur vor den Flächen. Man arbeitet sich langsam Rchtung NSG vor. Ich würde also statt Verbot eine Bitte formulieren: Lasst den Kirschlorbeer sein und traut Euch mal an einen Laubbaum oder Hecke.
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Staudo

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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer
« Antwort #102 am: 07. Mai 2021, 08:03:41 »

Dass er sich auch im Solling in die freie Landschaft aufmacht, spricht für seine Winterhärte.  ;) Es mag sein, dass er als freistehende Hecke nicht den optimalen Standort hat.
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„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck

Bristlecone

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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer
« Antwort #103 am: 07. Mai 2021, 08:12:34 »

Was frauenschuh anspricht, geschieht gerade mit dem Götterbaum im Kaiserstuhl:
Förster im Ihringer Liliental haben genug vom Götterbaum
.
In Liöiental gibt es Dank des Forstarboretums ausgedehnte offenere Flächen mit artenreichen Orchideenvorkommen, die alljährlich Besucherströme anlocken.
Der Götterbaum breitet sich dort hauptsächlich an den Hängen der Wege aus.
Es wird eine Daueraufgabe sein, den dort im Zaun zu halten.
Was der Artikel nicht sagt: Die Orchideenwiesen und das Forstarboretum sind nicht "reine Natur", wie sie ohne Zutun des Menschen aussähe, sondern eine hochgradig von der Bewirtschaftung und Pflege abhängige Landschaft.
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zwerggarten

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Re: Naturschützer für Verbot von Thuja, Rhododendron und Kirschlorbeer
« Antwort #104 am: 07. Mai 2021, 10:26:59 »

höchstaktuell kann ich zum threadthema beitragen, dass es zwei abgeordnete der berliner grünen dringlich umtreibt, wie man in berlin zu einem ersatz von prunus laurocerasus kommen kann – im interesse der insektenfreundlichkeit. 8) ;D
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"(…) die abstrakten worte, deren sich doch die zunge naturgemäß bedienen muß, um irgend welches urteil an den tag zu geben, zerfielen mir im munde wie modrige pilze." hugo von hofmannsthal – der brief des lord chandos

störfall

rinaldo rinaldini
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