Heute ging viel Zeit an Besuch verloren. Ich verstehe indes wieviel Fragen man hat, wenn eine Schafhaltung neu begonnen wurde. Ich habe nie meine Anfangszeit vergessen.
Man muss sich wundern, dass ich dabei geblieben bin. Und das sicher nur, weil ich erfahrene Halter mit Fragen löchern konnte. Ein Schafhalterkurs hilft ja ungemein viel. Ungeklärt bleiben aber Fragen wie: AAAAh ein Horn ist abgebrochen. Es blutet. Was tu ich jetzt?
Manchmal muss man schmunzeln - andere denken eben anders als man selbt: Eine Rasse ohne Hörner, damit es ungefährlicher ist. Ja aber die freundlichen Zibben schubsen doch damit nicht. Also nicht gegen uns. Untereinander schon. Sollen sie Ja auch. Böcke können indes auch ohne Hörner tödlich angreifen. Da ist eher der Umgang mit den Böcken entscheidend. Und natürlich kann ich auch einen Macker-Bock vermitteln. Wenn der gut vererbt und in erfahrene Hände geht - kein Ding. Ein neuer Besitzer bekommt auch den friedlichsten Bock ruiniert
So ging viel Zeit um und hernach wurde es ein Wettlauf gegen die Dunkelheit. Ich musste noch die Lummerke zäunen. Früh morgens habe ich entsetzt festgestellt, dass die nächste Abteilung ja noch gar nicht gemäht war. Arrrggh! Dann habe ich irgendwo eine Wespe mit dem Mäher verärgert. Heilige Scheisse. ich kam nicht weiter. Nach dem Besuch ging es besser. Vielleicht wurde die Wespe von einer der rumsurrenden Hornissen weggefangen. Wer weiß. Aber innerhalb von 2 Stunden an der Lummerke fertig mähen und dann eine der sehr großen hinteren Zäunungen erledigen... ist mindestens ambitioniert. 19.26 saß ich in gefühlter Dunkelheit (Wald) im Auto. Uff. Knapp geschafft. Abzäunen dann morgen. Töchterlein kommt, juchu.
Die gute Nachricht. In der morgendlichen Erkenntnis lag auch, dass das schon die vorletzte Zäunung ist. Heißt im Umkehrschluß: Zur Abgabe von Knuth am 3.10. sind wir mindestens schon wieder vorne im Tal und können den Bock verladen. Tiptop! Und es ist so früh im Oktober, dass wir locker noch über eine weitere FFH Gebietsfläche schrubben können. Was will man mehr!
Anekdote am Rande: Die alten Jungs haben derzeit Hormonstau. Da knallen die Hörner schon mal heftig. Die Bocklämmer rennen dann wie von Wespen verfolgt los. Offensichtlich stand so manches Bocklamm schon mal zwischen den Fronten. Merke: Zu Böcken in der Paarungszeit hält man besser Abstand. Das gilt für 4- wie 2-Beiner
Ein Bild von der heutigen Mahd
Meine Almwiesen. Irgendwie liebe ich die Steilhänge mittlerweile am meisten. Sie sind furchtbar anstrengend. Vermutlich ist das wie Sport treiben (Ich? No sports!). Wenn ich schweißgebadet am Ende über den Bach wackel und mühsam zum Auto hoch klettere... feiern vermutlich die Endorphine Gelage. Das ist immer wieder einfach ein gutes Gefühl. Macht nicht jeder. Kann nicht jeder. Aber ich. Mit immer noch wachsender Begeisterung.