Kann es bei Baumkrankheiten nicht auch so einen Effekt wie bei Corona geben, also dass die Gefährlichkeit im Laufe der Zeit nachlässt?
Ja doch, eben das ist ja das Wesen der Biologie, der belebten Natur.
Es kommt halt stark auf den Erreger drauf an. So was wenig Wirt-schädigendes wie Pflaumenfeuerschwamm ermöglicht Koexistenzen, da kann man mit etwas Pflege und damit vitalen Bäumen lange glücklich sein.
Bei Rindenbrand und Kernobst funktioniert das etwas weniger gut. Der ist infektiöser. Wenn er in einem Landstrich aufgeräumt hat, wird aber auch er hoffentlich irgendwann beherrschbarer und nur ein weiterer Faktor. Also den empfinde ich hier nicht als sonderlich schlimm. Bakterienkrankheiten an Steinobst ist hier eher Thema, und das was an Steinobst davon verschont bleibt, ist wie in #33 den alten Problemen ausgesetzt, die durch die Dürrejahre nun eben auch nochmal aggressiver wurden.
Also das was man vor ein paar Jahren dachte, wenn es zu ungemütlich fürs Kernobst wird, mache mehr Steinobst, ..., nee, eher das Gegenteil ist gerade der Fall und ich bin gespannt, was vom Steinobst in ein paar Jahren noch halbwegs funktioniert. Also auch diese Welle wird man abwarten bzw besser überstehen müssen.
Da kommen die EU-Ziele zur PSM-Reduktionsstrategie gerade recht. Völlig unausgegoren, in sich selbst nicht schlüssig, fachlich nicht begründbar. Man hätte sich mal vorstellen sollen, was es für eine Wirkung gehabt hätte, als die Corona-Welle kam, wenn man damals gesagt hätte, nicht 50% der Pflanzenmedizin, sondern 50% der Humanmedizin reduzieren.