Hier war es heute auch ungemütlich, eigentlich war für heute kein Regen gemeldet, aber immer wieder prasselten Schauer nieder, dazwischen gab es sonnige Abschnitte, so dass es wenigstens für eine kleine Fotorunde reichte. Der Kontrast zum heißen Dürre-August könnte nicht größer sein nach mittlerweile fast 100 Litern Regen innerhalb von drei Wochen atmet der Garten sichtlich auf, auch wenn natürlich etliches von Dürre und Regen zerzaust ist, und ich bisher noch fast keine Gelegenheit hatte, mal wieder gärtnerisch tätig zu werden. Immerhin, der Rasen ist gemäht, und im Vorgarten einmal durchgejätet, ansonsten wartet noch jede Menge Arbeit...
Wie üblich weiß ich gar nicht, wo ich mit dem Kommentieren anfangen soll, nach der sprichwörtlichen "Durststrecke" im Sommer sind hier innerhalb kürzester Zeit so viele schöne neue Bilder zusammengekommen. Wie immer staune ich über die Standfestigkeit der Stauden bei einigen von Euch, Mata Haari schafft es sogar, ihren (halb-)schattigen Garten immer makellos aussehen zu lassen, während hier die gleichen Pflanzen kreuz und quer durchs Beet wachsen würden. Buddelkönigins schöne Silberkerzen lassen mich abermals seufzen (die würden hier regelmäßig wegbrennen), und dass Arthur die schön bewachsenen Fugen an der Feuerstelle "säubern" will, finde ich auch schade, denn die kleinen Polster sehen so gar nicht nach "Unkraut" aus.
Die blauen Backformen sind jedenfalls sehr ulkig, und die kleine Eibe im Fels ein Wunder der Natur. Bei Ariane gefallen mir die Euphorbie (welche ist das?), der Beerenschmuck, und die an anderer Stelle gezeigten Liriopen besonders gut. Blühen da schon die Cyclamen coum, oder ist es vorwitziges coum-Laub mit C. hederifolium-Blüten? Auch das farbenprächtige "Durcheinander" bei den anderen ist ein Hingucker, in Hausgeists und goworos parkähnlichen Gärten entdeckt man auch immer wieder etwas Neues, und von lerchenzorns schönen Portraitfotos kann man nie genug bekommen.
Ich fange mit meinem Rundgang mal wieder unten im Garten an; die Goldruten sind nun verblüht, dafür zeigen sich nun die Astern, welche teilweise durch Hitze und Dürre gelitten haben, die meisten zeigten sich aber erstaunlich robust. Rudbeckia 'Goldsturm' hält sich noch wacker, der große Horst im halbschattigen, an dieser Stelle noch lange feuchten Bereich ist jedes Jahr einer
der Hingucker. Zusammen mit Quendula hatte ich neulich den fast völlig zugewachsenen und bis fast an den Grund ausgetrockneten Teich wieder freigelegt, ihre hervorragend geschärfte Sense hat hierbei gute Dienste geleistet.
Trotz Trockenheit und sengender Hitze ist der Blutweiderich dieses Jahr enorm hoch geworden (er steht neben, nicht im Teich), langsam zeigen sich hier erste Herbstfarben, und die Silhouette der steil aufragenden Stängel ist vor allem im Gegenlicht sehr schön anzusehen. Auch der kleine Acer palmatum 'Garnet' hat sich hier in der sengenden Sonne mit gelegentlichen Wassergaben gut gehalten, erst in den letzten paar Wochen ist er etwas vergrünt. Die braunen Stellen auf dem Rasen, wo ich das Laub und die Samenstände der Schlüsselblumen so lange wie möglich stehengelassen habe, werden sicher bald wieder grün werden, das neulich gemähte Gras treibt schon wieder kräftig aus.
Sehr hübsch ist dieser halbhohe, halbgefüllte Asternsämling, er zeigt sich recht standfest und relativ frei von Krankheiten, und hat an dieser Stelle praktisch ohne gießen überlebt. Er blüht schon seit Anfang September und hat damit den Reigen der Astern schon früh eröffnet. Auch der Kerzenknöterich hat die Trockenheit erstaunlich gut weggesteckt, zwar ist das zuerst ausgetriebene Laub fast völlig verbrannt, eine reichliche Wassergabe ließ die lädierten Stängel dann aber nochmal durchtreiben, und nun zeigen sich die glutroten Blüten wieder mit frischgrünem Untergrund. Ich kam auch noch nicht dazu, die verblühten Akeleien zurückzuschneiden, aber die trockenen Samenstände sind ja durchaus sehr zierend.
Unter meiner Hamamelis hat sich Liriope muscari 'Ingwersen' endlich gut etabliert und hat bei nur sehr gelegentlichem Wässern mindestens acht Blütenstängel geschoben. Anfangs war ich etwas enttäuscht, weil sie immer so mickrig aussah, aber offenbar brauchen sie einfach ein paar Jahre, bis sie wirklich etwas hermachen. Die vor zwei Jahren schon verloren geglaubte Mahonie 'Winter Sun' trieb nach dem Kahlfrost im Februar 2021 zum Glück nochmal aus und hat dieses Jahr auch ohne großartige Wassergaben einen schönen Neutrieb geschafft, der gerade lindgrün aus dem Schattenbereich hervorleuchtet. Ich bin mal gespannt, ob sie diesen Winter vielleicht sogar schon wieder blüht.
Die Schattenbeete an der Terrasse und rund ums Haus musste ich im Sommer einige Male wässern, teilweise sahen sie ziemlich übel aus, aber nach den reichlichen Niederschlägen erstrahlen sie buchstäblich wie "frisch gewaschen". Die Farne treiben gerade neue Wedel, und auch die kleine Corylopsis pauciflora, deren Laub in der intensiven Sommersonne durch eine kleine Lücke im Blätterdach der großen Hasel fast vollständig weggebrutzelt war, trieb zum großen Teil wieder frischgrün aus. Sehr schön ist auch gerade das blühende Hakonechloa, welches sich regenschwer über das Pflaster des Weges neigt. Der Horst darf gerne noch üppiger werden, aber ähnlich wie Liriope und Co. dauert das sicher ein Weilchen.
Viel Freude machen die Herbstalpenveilchen, die teilweise sogar völlig ungewässert am Fuß meiner Weigelie in den letzten Augusttagen die ersten Blüten schoben. Dank eines "Cyclamen-Starterpacks" eines lieben Purlers sind neben den kräftig magentafarbenen Exemplaren, die ich einst vom Ramschtisch bei Obi rettete, nun auch hellrosa und weiße Varianten in den Garten eingezogen. Teils blühen sie etwas versteckt, aber gerade das weiße Exemplar leuchtet so intensiv aus dem Schatten unter der Pfingstrose hervor, so dass auch das Laub der Walderdbeeren nicht großartig stört. Neben den Blüten freue ich mich natürlich vor allem über das Laub, was hier und da bereits austreibt und den ganzen Winter lang den ansonsten recht kahlen Garten bereichert.
Auch im "Kübelgarten" blüht es teilweise noch recht schön, so haben sich die Lord'schen Cyclamen purpurascence ausgesprochen gut gemacht, das alte Laub hat bis in den Spätsommer hinein gehalten (natürlich gab es alle ein, zwei Tage einen Schluck Wasser), nur die Blüten sind in der intensiven Augusthitze sehr kurzlebig gewesen. Ein paar Nachzügler gibt es auch jetzt noch, und das neue Laub ist sehr üppig geworden. Der weiße Agapanthus war vom Umtopfen im Frühjahr womöglich etwas beleidigt und hat nur Laub getrieben, sich im August dann aber doch noch berappelt und wenigstens einen Blütenstängel getrieben.