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[Sandwurm]

Ich habe gerade das Buch "555 Obstsorten für den Permakulurgarten und -balkon" von Siegfried Tatschi gelesen. Was der alles für essbar hält ist schon beeindruckend. Drei Pflanzen interessieren mich:
Davidsons Plum
Bergpapaya
Chilenische Guave (Ugni)

Dies ist mir wichtig:
relativ kleinbleibend, kann im Kübel gehalten werden
überwintern bei +5 Grad möglich
guter Geschmack, kann direkt gegessen werden, also nicht nur über einen Umweg wie Marmelade

Auffällig ist eine textliche Übereinstimmung bei Davidsons Plum zwischen Buch und dem Anbieter Hortensis. In einer weiteren Fundstelle steht dass die wenigsten Australier, da wächst die Pflanze wild, die Früchte direkt essen, nur verarbeitet und da sind wir wieder bei der Marmelade. Ich habe nichts gegen Marmelade, aber genügend andere Früchte zum Verarbeiten.

Hat jemand eine dieser Pflanzen und kann seine Erfahrungen mitteilen?

Und noch etwas: Lubera hat Ananasquitten in sein Programm aufgenommen. Hortensis und andere haben die ja schon länger. Erreichen diese Früchte im kühleren norddeutschen Klima wirklich einen Ananasgeschmack?  Ich würde es ja gerne einfach ausprobieren, aber ich habe einfach keinen Platz mehr. Es müsste dafür ein anderer Baum rausfliegen, das überlege ich mir aber zweimal.

Gruß Sandwurm

[cydorian]

Davidsonia jerseyana, der subtropische, 10m hohe Baum?

Ananasquitte, das ist etwas ärgerlich, wieder so eine alte Sorte die Lubera mit ihren Beschreibungen hochjubelt und falsche Erwartungen erzeugt, wie üblich.

Das ist eine Quittensorte, die es schon lange gibt, international, war früher auch in D beliebt, war im Handel und ist im grossen Sortensterben ab ca. 1950 langsam verschwunden. Ihren Duft kann man als mit Ananastönen interpretieren, ansonsten hat sie dieselben Verwertungsmöglichkeiten und Standortansprüche wie die gängigen anderen Sorten. Norddeutschland muss nicht ungeeignet sein, es kommt aufs Kleinklima an, Höhe, und wie sehr man bereit ist, in manchen Jahren auch minderwertige Ernten zu akzeptieren. Was aber immer weniger wird, weil sich das Wetter/Klima seit mehreren Jahren ziemlich verändert hat. Heute reifen sie meistens in fast ganz Mitteleuropa aus und werden genügend aromatisch. Wer Quitten aber roh essen will, braucht voll ausgereifte Früchte aus warmem Klima. Diese Verwertungsart "roh essen" fällt in kühlerem Klima zuerst weg.

Wenn du gar keine Quitte hast und eine probieren willst, ist diese Sorte so pflanzwert wie andere Sorten.

[Roeschen1]

Eine Bergpapaya steht bei mir seit 2019 im Topf.
siehe Babaco im Glashaus.

[Lokalrunde]

Meine Bergpapayas sind letzten Winter im Kalthaus eingegangen.
War zwar frostfrei aber niedrige Temperaturen bei 99% RLF mag die scheinbar auf Dauer nicht.
Vieleicht ist auch eine Feige was für dich.
Kann man gut im Topf halten und auch noch kälter als 5 Grad überwintern.

[kaliz]

Mit Ugni hatte ich bisher noch kein Glück, egal was ich versuche ich bekomme sie nicht über den Winter. Wenn schon Guave, dann würde ich zur Feijoa (Acca Sellowiana) auch Ananasguave genannt raten. Die ist gut winterhart, immergrün und hat sehr hübsche Blüten mit essbaren Blütenblättern. Ich finde auch die Früchte recht gut, aber der eine Strauch in meinem Garten hat leider noch keine ausgebildet. Ich werde jetzt mal eine zweite Feijoa dazu setzen und hoffe dass es dann mit der Befruchtung klappt, mit dem Pinsel nachhelfen alleine hat jedenfalls mal nichts gebracht. Ausgewachsen sind das schon ganz ordentliche Sträucher. Angeblich eignen sie sich gut für Hecken

[cydorian]

Die Fragen zu den Kübelpflanzen würde ich dort im anderen Unterforum stellen, da sind mehr Experten für solche Kulturen und es gehört thematisch dorthin: https://forum.garten-pur.de/index.php/board,21.0.html

[Sandwurm]

Erst mal Danke für die Antworten.
Das mit der Ananasquitte habe ich mir schon gedacht, da lasse ich lieber die Finger davon. Ich habe eine Quitte "Ronda", die ist problemlos und trägt gut, aber direkt essbar ist sie eben nicht.
Davidsonia jerseyana wird 10 m hoch? Hortensis schreibt "bei uns 3m",da lasse ich auch die Finger davon. Von der Ugni ebenfalls. Die Babaco werde ich mal probieren.
Feigen habe ich 9 Pflanzen in 7 Sorten, zum Teil ausgepflanzt.
Cherimoya hatte ich auch mal probiert, das werden riesige Teile, da kommt man mit dem stutzen kaum nach. Es war eine fürchterliche Schlepperei, die müssen ja warm überwintert werden. Früchte hatten die auch, die haben aber grauenhaft geschmeckt, da hat die nötige Wärme gefehlt.
Eine Feijoa habe ich letztes Jahr als Steckling bekommen, im Tausch gegen eine Passiflora incarnata.
Mal sehen wenn im Mai die Passiflora austreibt, werde ich versuchen wieder Tauschgeschäfte zu machen.

Falls das Thema anderswo besser hinpasst, bitte umsetzen.

Gruß Sandwurm

[JörgHSK]

oder Prunus davidiana? Geht allerdings mehr in die Pfirsichrichtung und kommt aus China.

[Sandwurm]

Hallo JörgHSK
Prunus davidiana war nicht gemeint. Nach Wikipedia ist das eher eine Zierpflanze.

Gruß Sandwurm

[kpn01]

Ich hatte mal eine Bergpapaya in Ecuador frisch vom Markt gegessen.
Fand sie jetzt nicht so dolle. Recht fad, viel Wasser...am ehesten mit einer Sternfrucht zu vergleichen.

[Sandwurm]

Also ist der Geschmack der Bergpapaya nicht so gut wie der von der Papaya. Schade. Eine warme Überwinterungsmöglichkeit für eine Papaya werde ich mir
aber nicht einrichten. Also bleibt von diesem Thema wohl nur die Ananasguave. Da hatte ich zwar schon mal 2 Pflanzen, die heftig geblüht hatten aber nie
Früchte trugen. Das probiere ich noch einmal mit anderen Sorten.

Gruß Sandwurm

[Roeschen1]

Vielleicht probierst du eine echte Guave?

[Sandwurm]

Die Beschreibungen für die echte Guave im Netz lesen sich gut. Das werde ich ausprobieren.
Danke Roeschen.

Gruß Sandwurm