Moin, eigentlich ists ein längeres Thema, weil recht komplex.
Erstmal in kurz: warum ist Kontakt versus Systemisch ein Problem?
Es gibt beißend/kauende und stechend/saugende Insekten. Zu ersteren gehören zB Heuschrecken, Schaben, Raupen, und diese werden normalerweiße mit Kontaktmitteln bekämpft, weil sie entweder direkt getroffen werden müssen oder die Wirkstoffdepots auf den Blättern kauen.
Eine Blattlaus, stechend/saugen, die nicht direkt davon getroffen wird, würde mit ihrem Rüssel durchstoßen und könnte dann ungestört saugen, Viren übertragen usw. Für die stechend/saugenden Insekten sind also systemische Mittel besser, weil die nicht auf der Blattoberfläche verbleiben, sondern von der Pflanze aufgenommen werden und in den Saftstrom gelangen. Dieser Saftstrom wird dann von der Blattlaus angezapft und damit auch der Wirkstoff.
Es ist also eigentlich falsch, nur ein Insektizid für eine Vielzahl unterschiedlichster Insekten spritzen zu wollen.
Bei manchen, wie den Zikaden, kommen auch klassische Insektizide an ihre Grenzen. Ebamectin und Avermectin (Abamectin) können Zikaden zwar noch gut, das ist aber die Ausnahme. Standard ist bei Zikaden eher ein Spinnmilbenmittel wie zB Kanemite.
So gut wie Falsch ist auch gegen Pilze nur Strobilurine und Azole einzusetzen. Die sind beide Resistenzgefährdet und zB Strobilurine schon lange nicht mehr Standard was echte Mehltaubekämpfung angeht. Ortiva ist zB richtig schlecht was Mehltauwirkung angeht. Hier würde ich eher zu einem Carboxamid greifen. Fluxapyroxad etwa. Zudem vielleicht ergänzen mit Proquinazid. Da kenne ich mich aber nicht aus ob das in Rosen auch alles geht. Es gibt aber verschiedene Schutzklassen bei den zahlreichen Mehltaufungiziden. Wenn ich mehr Zeit habe, kann ich nochmal drüber sinnieren. Weil viele Wirkstoffe haben auch eine gute Nebenwirkung gegen Rostpilze. Da sollte also was Azolfreies machbar sein, so das Acetamiprid weiter ok ist.
2-3 Fungizide (im Wechsel, nicht gleichzeitig) werden es aber werden müssen, wegen Resistenzmanagement usw.