In Sachen Staudengärtnereien, Baumschulen und Pflanzenmärkten sieht es hier ähnlich aus: Alles, was einigermaßen Rang und Namen hat, ist mindestens eine Stunde von hier entfernt, dafür haben wir einen der größten Jungpflanzenproduzenten - Kientzler - direkt vor der Haustür. So überrascht es wenig, dass die übliche Saisonware, aber auch Lizenzsorten von Stauden und dergleichen, in reichlicher Auswahl von allen örtlichen Baumärkten, Gartencentern und auch Gärtnereien angeboten werden, einige davon ziehen die eingekauften Jungpflanzen mittlerweile selbst in großen Gewächshäusern auf und vermarkten die Pflanzen in Eigenregie.
Die meisten Stauden hier im Garten stammen ohnehin aus den Beständen, die schon immer da waren, aus diversen Pflanzentauschs mit den Purlern und anderen gartenbegeisterten Menschen usw. Auch ist der Garten nicht so groß, dass ich hier so viele Stauden und Gehölze anpflanzen kann, einzig bei den Blumenzwiebeln habe ich teilweise reichlich zugeschlagen, besondere Schätzchen gibt es hier aber auch nur in kleiner Anzahl. In sehr alten, lange gepflegten Gärten wie bei Arthur herrscht wohl mittlerweile überall Überfluss, die Eigner wirklich großer Gärten, wie z. B. Markus, ziehen sehr viele Sachen selbst heran (dafür ist ja auch genügend Platz vorhanden), und Leute mit sehr kleinen Gärten wie cydora brauchen insgesamt nicht so viele Pflanzen, so dass sie sehr gezielt sorgfältig ausgewählte Exemplare erstehen.
Auch wenn ich nun schon seit einigen Jahren gärtnere, stehe ich doch noch relativ am Anfang und probiere deshalb gerne viel aus, und da ist es mir zu schade, Geld in teure Pflanzen zu investieren, die hier dann doch nicht gedeihen. Da kommt die "Resterampe" gerade recht, denn was ich oder andere Schnäppchenjäger nicht kaufen, wird irgendwann ohnehin weggeworfen, zum Vollpreis würde ich die meisten Sachen jedenfalls nicht kaufen, das Geld wäre in der Tat besser in hochwertige Ware vom Staudengärtner usw. investiert.
Und es macht einfach sehr viel Freude, den oft erwähnten Acer palmatum 'Orange Dream', der mich gerade mal 1,50 EUR gekostet hat, wachsen und gedeihen zu sehen, genauso gut macht sich die Felsenbirne für satte 3,99 EUR. Gerade diese Pflanzen zeigen sich oft sehr dankbar dafür, dass man sie vor der Mülltonne gerettet hat. In einer Zeit, in der nicht nur ich über die Preiserhöhungen von Gas- und Stromanbieter schlucken muss, verstehe ich selbstverständlich, wenn auch die Preise der Pflanzen steigen, aber wenn auf der anderen Seite immer noch genügend Pflanzen am Ende entsorgt werden, nachdem ihr Preis sozusagen eine "Anti-Inflation" durchgemacht hat, zeigt das doch, wie wenig wertgeschätzt solche Dinge sind.