Ich denke auch, für noch mehr Risiko ist die Zeit vorbei, das war mal. Es wird schwieriger mit warmem Herbst oder Winter und Pflanzen die in dieser zeit einfach weiter wachsen statt Winterruhe zu betreiben. Heute ist der 19. Januar. Der Wetterbericht sagt es gab schon 15 Vegetationstage dieses Jahr. Früher hätte man im Januar von Winterruhe gesprochen, das ist heute nicht mehr so.
Letztes Jahr gabs Anfang April den ersten Schnee des Winters voll in die Steinobstblüte. Das war nicht das erste Jahr mit Spirenzchen.
Wo fängt nun Spätfrost an? Ich mags nicht am Datum fest machen. Eher sollten die Entwicklungsstadien entscheidend sein. Also für manche Steinobstexoten wie Pluot ist hier schon Spätfrost, mitten im Winter. Die zeigen jetzt schon das weiß von den Blütenblättern in den Knospen. Sowas kann ich auch nicht mehr Frostschutzberegnen die nächsten Monate, sowas mach schlicht eigentlich keinen Sinn mehr. Da könnte man mal die Verkaufsstrategie der Händler überdenken, in wie weit die mit dem Anbau noch Schritt hält. Auch Aprikose, finde mal Reiser Mitte Januar die noch nicht angetrieben sind, hier ist das ein Problem.
Vlies, kann man vergessen für Bäume. Wenn dann Überdachung, fast im Gewächshaus. Im Winter offen das es kalt bleibt, im Frühjahr zu wegen den Spätfrösten.
Frostschutzregner: ja, ich finde da könnte man mal damit spielen, weil oft sind es nur wenige Tage spät nach dem Austrieb, die eine Ernte noch zunichte machen können. Also über 2 Tage beregnen, das kann ich mir eher in Ausnahmejahren mal vorstellen. Die Frostkerzen vor ein paar Jahren waren jedenfalls keine Hilfe in der einzigen, entscheidenden Nacht.
Ich habe als Folge aus diesen Überlegungen Überkronenregner installiert, die decken auch gleich noch den Punkt der Krankheitsbekämpfung in ausgedehnten Trockenphasen ab. zB Mehltau von den Blättern abregnen, wenn es nicht regnen mag, aber auch gegen Spinnmilben in immer heißeren und trockeneren Sommern nicht zu unterschätzen.