Öhm... unverhofft kommt oft.
Nach dem Arzt (nüchtern) gleich zur Scheune und auf den LSV gewartet. Kommt ein Anruf von meinem Mann: Betriebsprüfung!
ich - völlig naiv: Kann nicht sein, die ist erst an einem anderen Tag!
Er: Andere Prüfung! LWK. Muss heute sein. Oder binnen 48 Stunden! Wir fahren jetzt los.
Öhm... habe ich mich wohl minimal aufgeregt? Alle rollten zeitgleich vor! Ob man den LSV verschieben...
sicher nicht!Bei allen Verpflichtungen habe ich vor allem eine Pflicht gegenüber meinen Tieren! Ja, ich lasse schlachten. Aber wenn ich Tieren ein Weterleben in der Zucht ermöglichen kann... dann geht das vor. Aber ganz sicher. So dringend kann keine Bürokratie sein, dass Tiere darüber ihr Leben lassen!
5 Tiere kamen ratzfatz ins Herdbuch. Das wird dem ein oder anderen Bock ein Pünktchen gekostet haben. Unter Zeitdruck lässt sich das weniger gut beurteilen. Mir ist das indes leidlich egal. Käufern muss der Bock gefallen. Punkt. Und die Erfahrung lehrt: Ich bekomme die los. Notfalls dreht einer ein oder zwei Jahre Ehrenrunde um dann auf einmal genetisch wieder enorm gefragt zu sein. Und für die Skudden geht es eh mittlerweile um alles oder nichts!
Golitah ist ein WGH der bei uns bleiben wird. Und die Skudden werden notfalls auch hier alt. Wir begrüßen somit im Dauerbestand Arjan (braun) und Attila (schwarz).
Dass ich sprachlos war, kann man sich vorstellen. ich bitte um Verständnis. Ich bin Apothekerin. Ich habe morgen und übermorgen gesetzliche Anwesenheispflicht. Da ist nix mit 48 Stunden! Besichtigung der Hofstelle!
WTF! Diese neue Einsortierung der Scheune als Hofstelle. Dass das Probleme mit sich bringen würde... ob wir keine Miste hätten? Nein. Warum auch? Ist ja fast nie wer aufgestallt. Tankstelle? Ölabscheider? Nein. Alles nein.
Wir sind nach dem Stall erstmal weit Richtung Einbeck zur großen Herde gefahren. Ich habe auch unumwunden erklärt, dass Medea nicht gemeldet ist. Weil ich nicht weiß wie. Es gibt keine Zwittermeldung. Die ist im Zuchtbuch eingetragen und sonst eben nicht. Wenige Ohrmarken fehlten. Wir können gerne heim. Die Ersatzmarken sind letzte Woche gekommen. Ich kann sie aber erst einziehen, wenn die Tiere wieder verladen werden. Ja das sei alles in Ordnung. Das seien auch weniger Fehlende als erwartet und toleriert.
Dann absolut entgegengesetzte Richtung: Schnuckenkontrolle. Da merkte man schon... dauerte alles länger als erwartet. Die ltzte Gruppe im Sprint. Nachbesprechung Montag. Aber so weit alles im grünen Bereich. Er hätte noch mehrere Betriebe in der Region vor sich.
Der Tag ist weg.
Ein Baum ist halb eingepflanzt. Ich muss jetzt gleich los und weiter machen. Ich habe Kopfweh. Erste Mahlzeit 13 Uhr. Wielange werde ich diesen Raubbau an meiner Person noch schaffen?! Ich kippe jetzt auf Ex einen Liter Hafermilch. Weil getrunen... hab ich noch fast nix.
Das war übrigens
nur eine Veterinärprüfung der LWK. Ich möchte nicht wissen wie viele Tage drauf gehen, wenn man dann noch Flächenprüfung hat.
Interessant war, wie gut die Stellen verknüpft sind: Er wusste sehr wohl, dass wir immer Ohrmarken bestellen, die Stichtagsmeldung liefern und die online Meldungen.
Ich sage aber heute auch einmal herzlich Danke: Und zwar an den LPV Göttingen, bei dem es früher den Schäferstammtisch gab. Wäre ich da nicht jahrelang hingepilgert, hätte ich das alles nicht gewusst. Und ja Ute... die Aussage, dass so ein Quereinstieg und Aufbau eines Betriebes durch einen Laien heute kaum noch möglich ist, die dürfte leider korrekt sein. Mein Mann, der ja stark gehandicapt ist, wäre
völlig überfordert gewesen, wenn er morgen alleine mit der Bürokratie dagesessen wäre.
So. Husch wieder los. ich will noch den Baum fertig machen und im Idealfall noch wenistens einen Baumschutz setzen.