@Lou-Thea: Es ist eben eine "Blumenwiese" der anderen Art, die es genauso zu hegen und zu pflegen gilt - toll, dass es so etwas noch gibt!
@Acontraluz: Wenn man denn die Flächen hat, ist so eine Scharbockskraut-Armada in der Tat schön anzuschauen, gerade für solche wilden Ecken sorgt es für einen (wenn auch kurzzeitigen) Hingucker! Es ist nicht immer einfach, die richtige Balance zwischen "Garten" und "Wildnis" zu finden, aber mit ein bisschen extensiver Pflege klappt das schon. Und ob das Gebäude nun Dir oder Deinem Schwager gehört, ist ja egal, ist alles Familie.
Hier im Garten dominiert zur Zeit eindeutig das Gelb - zwar nicht vom Scharbockskraut, davon habe ich nur eine ganz kleine Stelle, die sich irgendwie auch gar nicht ausbreiten will, sondern von den unzähligen Narzissen und Schlüsselblumen, die mittlerweile den Garten bevölkern. Auch ohne Sonne leuchten die Osterglocken, aber mit ein paar Sonnenstrahlen sieht das Ganze noch malerischer aus, so dass ich aktuell quasi täglich darin "bade".
Fangen wir diesmal mit einem Blick von ganz unten aus Richtung Gartenhaus an, wo vor allem die abendliche Lichtstimmung aktuell sehr schön ist. Links am Zaun leuchten die Forsythie in voller Kraft, am Hangbeet dominiert ein großer Pulk 'Carlton'-Narzissen, im Beet rechts habe ich sie etwas besser in kleinen Tuffs verteilt. Die kleinen Tête-à-Tête' unter der Hasel sind nun schon wieder fast verblüht, dafür öffnen sich immer mehr von den späteren Sorten, und auch die Schlüsselblumen auf der Wiese werden täglich mehr.
Ich hatte es damals beim Pflanzen des dicken Pulks am Hang vielleicht etwas übertrieben, aber es gab im Ausverkauf einen großen Sack mit 50 Zwiebeln, und dort hatte ich gerade einen gigantischen Horst mit Hemerocallis fulva ausgegraben, also war Platz für etwas anderes. Die eher wildhaften Narzissen blühen leider nicht so gut, vielleicht muss ich es dort mal mit etwas mehr Dünger versuchen, dito bei den 'Jetfire' und 'February Gold', aber vielleicht habe ich auch einfach blühfaule Klone erwischt.
Die Forsythie ist dieses Jahr wahrlich ein Knaller, und es macht überhaupt nichts, dass da so gut wie keine Insekten drangehen, die haben ja genügend Auswahl im Garten, insbesondere die Salweide vom Nachbarn ist immer noch heftig umschwärmt. Mittlerweile habe ich mich auch mit der zeitgleichen Blüte der intensiv rosafarbenen Prunus 'Okame' abgefunden, die knallt mindestens genauso, und für eine kurze Zeit darf es im Frühling ruhig auch einmal etwas intensiver zugehen. Eher ruhige Töne herrschen hingegen am Miniteich auf dem Rasen, dort leuchtet die zarte Gestalt des noch kahlen Acer palmatum 'Dissectum Garnet' gerade sehr schön in der Abendsonne.
Machen wir einen kurzen Abstecher in den Vorgarten, dort blühen derzeit ebenfalls massenhaft gelbe Narzissen, sowohl die kleinen Minis wie auch die großen Osterglocken, ansonsten findet man dort noch viele Primeln in verschiedenen Farben und gerade aufblühende Traubenhyazinthen, beide werden von der Menge der Narzissen aktuell aber etwas überstrahlt. Zusammen mit dem satten Grün der vielen Austriebe macht das aber gar nichts, nur im Frühsommer muss man dann für eine Weile den Anblick des einziehenden Narzissenlaubs ertragen. Tulpen werden dieses Jahr leider kaum welche blühen, aber für die Narzissen waren die reichlichen Regenfälle offenbar ideal.
Ganz anders ist die Anmutung hingegen in meinem neu angelegten Beet am Parkplatz, unter der großen Tamariske, welches vor allem durch Immergrüne (Seggen, Farne, Liriope, Bergenien) besticht, und zeitlich etwas verspätet blühen dort nun zahlreiche Elfenkrokusse aus einer "botanischen Mischung", welche ich für wenig Geld im November im Abverkauf erstanden und dort zwischen den Stauden verbuddelt habe. Auch die Leberblümchen vom Lord wollen noch nicht aufgeben, und der Farnblättrige Lerchensporn von goworo wird sich dort hoffentlich ebenfalls wohlfühlen. Ich dachte eigentlich, die Ecke sei recht schattig, weil sie im Norden des Hauses liegt, aber sowohl am Vormittag bekommt sie etwas Sonne, und auch die Abendsonne beleuchtet die Szenerie sehr schön, so dass sich das Beobachten der Lichtsituation vor dem Anlegen des Beetes über ein ganzes Jahr hinweg ausgezahlt hat.
Auf meiner Brüstung am Eingang blühen gerade sehr schön zwei kleine Zierkirschen im Topf, Prunus incisa 'Kojou-no-mai' sowie Prunus nipponica var. kurilensis 'Brilliant' (unterm Vordach, vor Regen und damit hoffentlich auch vor Moniliabefall etwas geschützt). Dazwischen steht mein Loropetalum chinese, und auch die Cyclamen coum von den Schneeglöckchentagen in Mannheim blühen hier immer noch kräftig. Mal schauen, wann ich die einpflanzen kann, bei der aktuellen Nässe kann man das jedenfalls vergessen. Von der Brüstung kann man auch hinunter in den Garten schauen, wo im kleinen Beet an der Hauswand immer noch herrlich Helleborus 'Conny' blüht, und auch die weißen Bergenien 'Schneekristall' blühen gerade sehr schön.
Überhaupt sind die Beete hier im Schatten der Nordseite zur Zeit sehr hübsch, aber eigentlich bieten sie ganzjährig etwas fürs Auge. Ich werde diesen Bereich auf jeden Fall noch etwas erweitern, allerlei Pflanzen (u. a. auch die Farne auf dem Foto) stehen schon in Töpfen bereit, aber solange der Boden nicht wenigstens etwas abtrocknet, ist das leider ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen. Auf dem Parkplatz stehen immer noch einige Mörtelkübel mit sandiger Erde, es wird Zeit, dass die endlich mal wegkommen... Hoffentlich finde ich bei meinem Bruder noch ein paar von den schönen Natursteinen im richtigen Format, die kann man so schön als Mäuerchen für die Hangabstufung verwenden.
Zum Abschluss will ich an dieser Stelle auch noch meine neu erworbene Prunus 'Accolade' zeigen, nach dem dritten Versuch endlich die richtige Sorte.
Ich bin noch nicht ganz sicher, wo genau ich sie nun pflanze, aber es findet sich bestimmt noch eine passende Stelle, wo sie mit den Jahren auch an Format gewinnen kann. Jedenfalls ist sie schon jetzt ein Traum in Rosa, einfach der Inbegriff des Frühlings! Und wie man weiter oben bei Prunus 'Okame' gesehen hat, gehen gelb und rosa durchaus auch zusammen.