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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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28. April 2024, 16:42:51
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|30|6|... da ich eh alles bestäube und aussäe, was nicht bei 1,2,3 auf dem Baum ist, hoffe ich auf Blüten und Samen ... (michaelbasso)

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Autor Thema: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern  (Gelesen 5219 mal)

troll13

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Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« am: 04. Februar 2024, 20:15:15 »

Moin zusammen,

ich gärtnere nun schon seit mehr als 3 Jahrzehnten und habe erst vor wenigen Jahren festgestellt, dass ich Zwiebelpflanzen und Frühblüher eigentlich immer viel zu wenig beachtet habe. Daraufhin habe ich zunächst damit begonnen die wenigen Schneeglöckchen-, Krokus- und Narzissenarten, die ich meist noch von meiner Mutter geerbt habe, zu teilen und in meinen Beeten zu verteilen. Letztes Jahr habe ich dann endlich zugeschlagen und etliche neue Krokus- und Narzissensorten in 25er bis 50er Stückzahlen gekauft, mit denen ich meine im Frühjahr noch viel zu kahlen Staudenbeeten aufwerten möchte.

Mich würde interessieren, welche Arten und Sorten bei euch unter Gehölzen in Staudenpflanzungen und auf Rasen und Wiese verwildern, wie ihr dabei vorgegangen seid und was unter welchen Standortbedingungen funktioniert. oder auch manchmal schon zu viel wird.
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Staudo

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #1 am: 04. Februar 2024, 20:34:03 »

Von den Narzissen haben sich bei mir 'Dutch Master' und 'Jetfire' am Gehölzrand mit Laubauflage bewährt. Unter hohen Bäumen wachsen tausende Märzenbecher und Schachbrettblumen, auch hier im trockenen Südbrandenburg. Die Flächen werden zweimal im Jahr gemäht, Mitte Juli und Ende November. Mähgut und Laub bleiben konsequent liegen.
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troll13

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #2 am: 04. Februar 2024, 20:50:38 »

Ich frage mich hier auch, wie man relativ schnell zu bunten Pflanzenteppichen kommt. Bisher haben sich hier von selbst nur wenige Arten und Sorten erkenn- und nachvollziehbar ohne mein Zutun verbreitet. Dazu gehören Crocus tommasianus, Corydalis solida  und auch die wenigen Galanthus elwesii, die du mir vor etlichen Jahren einmal geschenkt hast.

Andere wie die guten alten hohen Osterglocken oder Galanthus nivalis Flore Pleno wachsen hier so gut, dass man Horste nach wenigen Jahren aufnehmen und teilen kann. Bei anderen zwiebeln bin ich mir meist nicht sicher, ob sie durch Umpflanzaktionen unbewusst verbreitet wurden.
« Letzte Änderung: 04. Februar 2024, 20:54:44 von troll13 »
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Staudo

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #3 am: 04. Februar 2024, 20:56:44 »

Wenn ich gepflanzt habe, dann mindestens dreistellige Mengen.  ;) Es gibt mittlerweile Anbieter im Internet, bei denen man 100er-Stückzahlen für wenig Geld bekommt. Märzenbecher und Schachbrettblumen säen sich mittlerweile stark aus.
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troll13

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #4 am: 04. Februar 2024, 21:19:23 »

Kann oder muss man das Verallgemeinern?

Schachbrettblumen habe ich hier am Teichrand ohne direkten Wasserkontakt mehrmals versucht. Sie sind nach wenigen Jahren immer wieder verschwunden. Märzenbecher gedeihen hier hier an einer Stelle im Garten gut. Selbstaussaat habe ich jedoch noch nicht beobachten können, obwohl der Boden nicht gestört wurde und auch das Laub über Winter liegen bleibt.

Und ob man dreistellige Stückzahlen als Initialpflanzung benötigt, hängt doch wohl auch von der Flächen ab. Weil es mich interessiert, was hier "funktioniert" und ich mir in unterschiedlichen Bereichen durchaus andere Bilder und Kombinationen vorstelle, haben 25er Positionen bei Narzissen und 50er Positionen bei Krokussen bislang ausgereicht.
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hobab

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #5 am: 04. Februar 2024, 21:25:37 »

Frittilaria bis auf imperialis kann man hier als Einjährige betrachten. Muscari geht fast überall wenn genug Sonne, vermehrt sich gut, Scilla dito, Crocus tommansianus hast du ja selbst gesehen, definitiv die beste Art zum Verwildern. Toll bei mir der Herbstcrocus C. speciosus, vermehrt sich nicht sehr, ist aber stabil. Tulipa turkestana vermehrt sich, praestans ist zumindest sehr langlebig. Viele Narzissen gehen im Lehm sehr gut und vermehren sich. Hier im Sand nicht so toll. Dafür sind viele Allium hier sehr gut, das ist dann aber auch eher ein Frühsommerkapitel.
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Staudo

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #6 am: 04. Februar 2024, 21:29:13 »

Na gut, allein die Märzenbecherfläche hat über 2000 m².  ;) Wenn man davon ausgeht, dass vielleicht nur aus jedem 1000. Samenkorn eine blühende Pflanze wird, ist es besser, einen möglichst großen Anfangsbestand zu haben. Auf einer Fläche im Park habe ich vor Jahren 6000 Scilla siberica gepflanzt. Dort hat es mit der Massenvermehrung allerdings (noch?) nicht funktioniert.
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Mathilda1

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #7 am: 04. Februar 2024, 21:31:00 »

eranthis hyemalis ist sehr schnell, wenns paßt, puschkinien noch mehr, aber die sind hier schon fast invasiv, machen aber schöne hellblaue "Wiesen", dezenter wäre noch  scilla bifolia, auch sehr robust, überlebt in sogar in ansatzweise sonnigen Bereichen wenn man nicht hackt. Chionodoxa hat auch klare Ausbreitungstendenzen, ist aber kein Vergleich zu Puschkinien
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lonicera 66

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #8 am: 04. Februar 2024, 21:40:25 »

Hier im Harz findet man im lichten Schatten oft Türkenbundlilie (Lilium martagon) wild. Sie vermehren sich gut,ca. 1/3 kommt pro Jahr zum Bestand des Vorjahres dazu.

Auf Magerwiesen am Buchenwaldrand und auch auf einer Schutthalde unter Holunderbüschen.

Boden: Kieselschiefer, Lößlehm, wenig Humus.
Standort: bis ca. 500 münN, lichtes Gebüsch, Waldwiesen, Magerwiesen
Wasser: mäßig bis kurzfristig trocken wird gut vertragen

Elfenkrokusse habe ich schon in Massen schnell ausbreitend in Kieferwäldern auf saurem Sandboden mit wenig Humus entdeckt. Daraufhin habe ich mir welche bestellt und seit zwei Jahren marodieren sie durch den Garten.
Lehmschotter, mager teilschattig und wenige vollsonnig und trocken.
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Ich bin der Schatten, der die Nacht durchflattert und nicht "Everybodys-Darling"

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #9 am: 04. Februar 2024, 22:12:32 »

Lilium martagon kann man mit einer Blütezeit von Anfang/Mitte Juni aber wirklich nicht mehr als Frühblüher bezeichnen.  ;)
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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #10 am: 04. Februar 2024, 22:19:05 »


Mich würde interessieren, welche Arten und Sorten bei euch unter Gehölzen in Staudenpflanzungen und auf Rasen und Wiese verwildern, wie ihr dabei vorgegangen seid und was unter welchen Standortbedingungen funktioniert. oder auch manchmal schon zu viel wird.
Ich versuche seit 15 Jahren meine Wiesenbereiche mit unterschiedlichen Zwiebelpflanzen zu „bereichern“.

Der Boden ist schwerer "Töpferlehm", sehr kalkhaltig, in den tiefsten Bereichen des Gartens ist im Winter der Grundwasserspiegel nicht fern, in den letzten Dürresommern trocknet der Boden zu "betonhart" aus.
Keine dieser Pflanzungen wird irgendwie gepflegt, oder gegossen.

In Bereichen unter Baum- und Heckenkronen hab ich Galanthus nivalis und nur nivalis vereinzelt, offensichtlich gut säen sich aber nur direkt in Hecken aus, in der Wiese bestocken sie bis jetzt nur durch Tochterzwiebeln.

Als nächstes pflanzte ich Narzissen, zuerst grossblumige Gartensorten, erst nach zwei, drei Jahren stieß ich auf Narcissus pseudonarcissus ssp. lobularis, die in Wiesen in Eifel und Ardennen wildwachsend vorkommen.
Die Gartensorten gehen übrigens auch ganz gut in der Wiese, zumindest bei mir.
N. lobularis bestellte ich beim ersten Mal 300 Stück und pflanzte sie in Gruppen zu 50 Stück.
Im Jahr nach der Pflanzung blühten soweit alle, allerdings nahm in den Jahren danach dann die Anzahl der Blüten kontinuierlich und zügig ab.
Nach 7-8 Jahren nahm dann die Anzahl der Blüten auf einmal wieder zu!  :D
Ich fand heraus, dass es überall um die  ersten Pflanzstellen inzwischen dünne, grashalmartige Sämlingsblätter zuhauf gab, von denen die ersten eben nach 7 Jahren blühfähig geworden waren.
Seitdem werden es jedes Jahr mehr Blüten.

Narcissus poeticus var. recurvus hatte ich 100 Stück zusammen mit den N. lobularis bestellt und zu 50 an zwei Stellen gepflanzt.
Die kamen eifrig alle, es gab aber über gut 5-6 Jahre relativ wenig Blüten.
Nach 7 oder 8 Jahren hab ich dann an einer Stelle nochmal 50 dazu gepflanzt.
An der Stelle hab ich vorletztes Jahr auch etwas entdeckt, das ich als Narzissensämling ansprechen würde, allerdings, obwohl nur ein Blatt aufweisend, insgesamt wesentlich größer als die Sämlinge mit nur einem Blatt der N. lobularis - vielleicht ein Sämling der Dichternarzissen, das muss sich zeigen.

Im gleichen Zeitraum wie die Narzissen hatte ich dann auch einen Versuch mit echtem Märzenbecher, Leucojum vernum, gestartet, deren Initialpflanzung ich "in the green" hier aus dem Forum erhilet, danke nochmals dafür!
Ich pflanzte sie damals (um 2014) an eine Stelle, die ich für dauerhaft feucht genug hielt, relativ weit oben im Garten, wo im es im Winter so nass wird, dass es schmatzt, wenn man an der Stelle auf dem Rasenweg vorbei geht, wahrscheinlich drückendes Hangwasser, das da einen Weg nach oben sucht..
Es stellte sich aber seit 2018 heraus, dass es dort dann doch im Sommer sehr trocken wird.
Aber die Märzenbecher halten sich, haben auch schon Sämlinge hervorgebracht, aber an der Stelle geht es kaum voran, aber die einzelnen Pflanzen bestocken durch Tochterzwiebeln.
2020 kaufte ich nochmal über ebay 100 Zwiebeln "in the green" und pflanzte die an einer anderen Stelle ganz unten im Garten, wo es im Winter auch klitschnass wird - und wie ich hoffte, im Sommer nicht so trocken dort, wo die erste Pflanzung war.
2021 erhielt ich dann überaschend aus dem Forum nochmal Nachschub, auch vielen Dank dafür, den ich zum Teil an den Bereich unten im Garten "andockend" pflanzte, zum Teil oben im neuen Gartenteil hinter dem Walnussbaum in dessen Schatten, da muss sich zeigen, ob es da voran geht oder auch nur stagniert und durch Tochterzwiebeln langsam bestockt.

Von meinen ersten Erfolgen beschwingt - ich fürchtete anfangs, dass Mäuse meinen blühenden Wiesenträumen schnell ein Ende setzen könnten, weswegen ich zuerst nur für Mäuse giftige Zwiebeln pflanzte - wagte ich mich dann an Crocus tommasinianus.
Zuerst kaufte ich 800 Stück und dachte, dass das schon viel wären.
Aber schon als ich sie im Boden hatte, mit etwas Abstand, zur Pflanzmethode später mehr, stellte ich fest, dass ich gerade mal eine Fläche von 3m im Kreisdurchmesser nun bepflanzt hatte.
Und im Frühjahr war das ein verschwindender Klecks in meiner Hauptachse.
Also beschloss ich, ordentlich nachzulegen.
Im nächsten Herbst kaufte ich nochmal 1000 Knollen.
Im Herbst darauf dann nochmals 1000, insgesamt nach 3 Jahren hatte ich dann um die 4000 Crocus tommasinianus gepflanzt.

Meine Pflanzmethode musste ich bei der schieren Menge abwandeln.
Hatte ich davor immer die einzelnen Zwiebeln gepflanzt, wäre ich so nie fertig geworden.

Übrigens rate ich dringlichst davon ab, die oft propagierte "Wurfmethode" aus der Gartenliteratur anzuwenden, um ein "natürliches Pflanzungsbild" zu erreichen, auf jeden Fall in Wiesenpflanzungen, nachdem ich das einmal mit einer handvoll Knollen versucht hatte, war ich länger damit beschäftigt, die Knollen zu suchen und alle wiederzufinden denn sie zu pflanzen.

Ich entwickelte eine Methode, die auf meinem Boden einigermaßen klappt, schnell Mengen in den Boden bringt und auch einigermaßen hinhaut in Hinsicht relativ natürlich wirkender Pflanzung.
Ich steche meinen wunderbaren Fiskars-Spaten eine halbes Spatenblatt tief ein, dann hebel ich damit eine "Bodenscholle" hoch und "klappe" sie nach hinten auf die Wiese, bei meinem Lehmboden geht das relativ gut.
Die trockenen Jahre, wenn der Boden im Herbst noch betonartig ist, erschwerten das Ganze allerdings  :P
Auf die "Bodenfläche" dieses relativ kreisförmigen Loches setze ich dann so 5 bis 6 Crocus-Knollen, und versuche die Scholle wieder relativ bündig zu zu klappen (was auch bei sehr trockenem Boden schlechter klappt, die dicken Klumpen lassen sich von Hand eigentlich nicht zerbröseln, um Hohlräume gut zu füllen).
Nach zwei, drei Jahren ergibt es zwar erstmal eine sichtliche "Ballung" der Krokusse aufgrund der Tochterknollen um die Initialpflanzung in großßen Horsten, die aber merkwürdig voneiander getrennt sind, aber einige Jahre später tauchen dann dazwischen Sämlinge auf und füllen alle Abstände und Lücken nach und nach auf, bis es eine Fläche wird.
Um die 8 Jahre nach den ersten Tommies-Pflanzungen ist diese Phase so langsam erreicht.

Wenn ich noch Zeit und Kraft nach den Pflanzungen der Tommies hatte, hab ich noch das eine oder andere in kleineren Mengen gepflanzt, Fritillaria meleagris z.B. in Gruppen um die 50 Stück, wenn ich mich richtig erinnere, an 3 Stellen.
Die kamen relativ gut wieder, in den ersten Jahren wurden allerdings die Blütenknospen lange vorm Aufblühen gern von Schnecken gefressen.
Nach 5-6 Jahren stellte ich fest, dass es auch da Sämlinge um die Pflanzstellen gibt, die anscheinend auch einige Jahre bis zur Blühreife brauchen.

Ein kleiner Versuch mit 3x 10 Stück Scilla siberica schien zu scheitern, an einer Stelle gingen sie extrem zurück, da stand letztes Jahr nur noch eine, an den 2 anderen Stellen wurden auch da in den ersten Jahren die Blütenknospen von Schnecken gefressen.
So langsam werden es da aber mehr, es gibt also Sämlinge (von ganz alleine auch zwei, drei weissblühende) und es findet eine relativ langsame Ausbreitung statt.
Sehr gut ausgebreitet hat sich Scilla siberica seit der Pflanzung um 2010 in der Shrubbery, dem Pflanzbeet unter den Haselsträuchern, die die Hecke zum Nachbarn bilden.
Da hat sich ein regelrechter "Rasen" nur aus Scilla gebildet und es blüht durchgehend blau im Frühling.

Unter den freiwachsenden Cornus sanguinea-Hecken pflanzte ich um 2017 Corydalis solida 'George Baker', dann im Jahr darauf 'Vuurvogel', weil das Rot wesentlich schöner war, jeweils um die 30 Stück von beiden Sorten auf um die 30m Hecke.
Das waren etwas wenige, zu Anfang sah das spärlich aus, inzwischen kommen Sämlinge und es sieht nach einer guten Ausbreitung aus.
Allerdings gibt es immer mehr schmutzig-violett blühende Sämlinge, also reinrot wirds da nicht bleiben....
Ab 2019, als ich den neuen Gartenteil dazu kaufen konnte und auf einmal die Hecke von beiden Seiten zugänglich und pflegbar wurde, fing ich an, Cyclamen coum dort dazu zu gesellen.
Die müssen immer erstmal den Schock vom fluffigen Topfleben zu fast freier Wildbahn verdauen, etablieren sich aber.
Allerdings, ob und wie sehr Sämlinge da auftauchen werden, muss sich zeigen.
Aus größeren Anemone nemorosa-Placken hab ich auch in dem Zeitraum einzelne Pflanzstellen unter den Hecken bestückt, die werden breiter und säen sich in ihrer Umgebung aus, aber es geht recht langsam voran.

Zwischen Nachbar und Haselhecke hatte ich um die 100 Anemone blanda gepflanzt, dort vermehren sie sich sehr gut, breiten sich inzwischen vereinzelt durch die Hecke ins Shrubbery-Beet aus.
Eine Pflanzung von um die 200 in das Dickicht zum Nachbarn oben rechts ist hingegen nur spärlich angegangen und man muss sehen, wie sie sich weiter entwickelt.
Der Unterschied dürfte im Boden auszumachen sein, an der Haselhecke ist der vorhandene Boden weniger wesentlich weniger kompakt und klebrig, lockerer, krümeliger, im Dickicht oben zum Nachbarn hingegen ganz extrem pappig...

In der Wiese fuhr ich dann fort mit Crocus speciosus, nachdem Crocus tommasinianus wiederkam und zulegte - und ich von C. speciosus einen Sämling fand, der sich unter einer Hecke hindurch von einer Pflanzstelle in meine Wiese ausgesät hatte.
Ich pflanzte um 2019 erst 300 Stück, dann im nächsten Jahr nochmal an den ersten Bereich anschliessend, 300 Stück.
Die Entwicklung ist wesentlich langsamer als bei den Tommies, aber ich hab, anhand der Laubbüschel im Frühling, den Eindruck, dass sie durch Tochterknollen bestocken - und einzelne Sämlinge dazwischen aufzutauchen scheinen.

Dann wandte ich mich Camassia zu, König Charles III hatte mich auf die Idee gebracht, in Highgrove hatte er Camassia leichtlinii in die Wiese dort pflanzen lassen.
2019 oder 2020 pflanzte ich jeweils Camassia leichtlinii 'Caerulea' und C. squamash, von beiden 50 Stück.
C. leichtlinii kam gleich im Folgejahr gut, aber wiedermal stellte ich fest, dass es viel mehr Zwiebeln braucht, um wirklich schnell bis sofort eine gute Wirkung zu kriegen, weshalb ich im nächten Herbst nochmals 50 Stück mehr pflanzte.
C. squamash schien erstmal komplett verschwunden.
Letztes Jahr im Frühjahr entdeckte ich dann einerseits wahrscheinlich Sämlinge von C. leichtlinii - und andererseits wohl erstmalig blühende Pflanzen, die aufgrund ihrer Merkmale wohl C. squamash sein müssten....die scheinen eine Etablierungszeit gebraucht zu haben, wo sie erstmal Kraft aufbauen mussten.

Meine letzte Wiesenpflanzungen waren Allium, Allium christophii, der sich von alleine auch wieder von einer gewollten Pflanzstelle ungewollt in die Wiese angesät hatte, allerdings bleibt der für meine Wiese mit den Blütenständen zu niedrig.
Deshalb recherchierte ich und wählte Allium 'Purple Sensation', da dieser von der Höhe der Blütenstände passen sollte und sich selber aussäen kann und Allium spaerocephalon, der auch in wiesenartige Pflanzungen gut passen sollte und sich selbst aussät.
Von 'Purple Sensation' pflanze ich in 2 Herbstsaisons zusammen 240 Stück, von A. sphaerocephalon um die 150 Stück.
Im ersten Jahr blühten die 'Purple Sensation' gut, im 2. Jahr jedoch fast nicht mehr - wobei die Laubrosette4n weiterhin vorhanden sind.
Mir scheint, da muss eine "Anpassung" an den "wilden" Standort stattfinden.
Daß das sehr wohl passieren kann, zeigte mir eine überraschende Erfahrung mit Allium 'Forelock'.
Davon hatte ich 2016 ein paar Zwiebeln gepflanzt, vielleicht 10, die im Folgejahr blühten - und danach komplett verschwanden.
2022 tauchten auf einmal an der Stelle wieder ein paar blühende 'Forelock' auf - ich tauchte in die Wiese und fand dann an der Stelle, um diese blühenden herum, noch einige weitere lauchartigen Blattrosetten.
Und in der Tat, letztes Jahr, 2023, waren es auf einmal um die 20 Blütenköpfe, die sich wieder dort zeigten.
Insofern hoffe ich auf eine ähnliche Entwicklung bei A. 'Purple Sensation'.

Allium spaerocephalon scheint bisher bei mir ziemlich zu versagen.
Vielleicht ist ihm mein Lehmboden zu schwer, die Pflanzstelle, vormittags im Schatten höherer Hecken, vielleicht zu schattig?
Letztes Jahr fand ich, erst nach intensiverem Suchen, Blütenstände, die mit dem Gras umgekippt waren und gerade vorm Aufblühen waren Ende Juli - eine Woche vor der Mahd meiner Wiese.
So wird das nix mit selber Aussäen.

Allium atropurpureum war gar nicht so konkret geplant, aber beim Discounter zufällig verfügbar, davon hab ich dann alle Packungen mitgenommen und um die 80 Stück in die Wiese gepflanzt.
Die blühten alle im ersten Jahr, und zum größten teil auch im 2. Jahr, kein auffälliger Rückgang, die scheinen sofort gut klarzukommen.

Mit den Allium kaufte ich noch Gladiolus communis ssp. byzantinus, 150 Stück.
Davon blühten recht viele, aber nicht alle.
Wobei im Frühjahr die Blattschwerter sehr auffällig in der Wiese auszumachen waren, die Pflanzen scheinen alle angegangen zu sein, ich hoffe da auch auf eine Erstarkung nach und nach.
Letztes Jahr blühten wieder einige, und an denen konnte ich dann im Juli auch vereinzelte Samenkapseln mit Samen drin ausmachen, die ich erntete, bevor gemäht wurde und danach dann wieder ausstreute.

Eine letzte Zwiebelpflanze, die ich allerdings nicht durch Pflanzung ansiedeln konnte, ist Colchicum autumnale ssp. minor.
Ich versuchte um 2010 Zwiebeln zu erhalten, kaufte welche bei Bernd Schober.
Die kamen auch wieder, aber irgendwie gar nicht voran.
Ein paar Jahre später versuchte ich nochmal Zwiebeln nach zu bestellen, Schober führte sie nicht mehr, schrieb mir auf Anfrage, dass er nicht sicher war, was er unter dem Namen von seinen Zulieferern erhalten hatte und er deshalb selber ansäen wollte.
Ich wehselte dann auch auf Samen und kaufte 3 oder 4 Jahre in Folge eine ordentliche Menge Samen und verstreute die in der Wiese.
Nicht ohne sie ein paar Tage lang in Wasser einzuweichen, mit Auswechseln des Wassers, um die Keimhemmung aufzubrechen....anscheinend ist die Saat ein schwieriges Geschäft - nach einigen Jahren fragte ich bei Schober nochmal nach dessen Aussaat, er antwortete, dass das gar nicht geklappt hätte.
Nach 4 Jahren ohne sichtbare junge Sämlinge gab ich dann auch auf.
Ich erhielt wieder hier aus dem Forum wenige einzelne Zwiebeln von ziemlich sicher C. autumnale minor, auch dafür wieder vielen Dank, die jeden Herbst blühten.
2020 entdeckte ich dann merkwürdige kleine Pflänzchen in der Wiese.
Erst einzeln, sobald mein Auge dafür geschärft war, immer mehr - überall.
Ich liess sie hier bestimmen und es sollten Colchicum autumnale sein.
Und tatsächlich nahm in dem Herbst des Jahres die Menge an Blüten deutlich zu - vor allem auch an Stellen, wo ich gar keine erhaltenen Zwiebeln gepflanzt hatte.
Und es werden seitdem von jahr zu Jahr mehr.
Die Zwiebeln von Schober waren keine minor, deren Laub ist sehr flatschig, breit, wie man Colchicum im Beet so kennt.
Die Pflanzen aus der Ansaat haben wesentlich schmalere Blätter.

Von Ficaria verna hab ich Massen, die grüne Stammform ist überall in der Wiese schon immer vorhanden gewesen.
2014 hab ich die Sorte 'Brazen Hussy', von der ich Ableger bekommen hatte, einfach mal dazu gepflanzt.
Die halten sich und haben inzwischen schon ein paar relativ "echte" Sämlinge hervorgebracht.

Tulipa sylvestris hatte ich 10 Stück auf die "Baumscheibe" des großen Feldahorn gepflanzt, da breiteten sie sich durch Ausläufer aus, waren auch nicht allzu blühfaul, wurden jedoch vor so 4-5 Jahren von einer Krankheit befallen (vielleicht Tulpenfeuer), das sie stark zurück warf.
Im Jahr davor hatten sie allerdings 24 Samenstände produziert, von denen ich den Samen an einigen Stellen streute.
Daraus ist mindestens an einer Stelle eine gewisse Anzahl Sämlinge hervorgegangen.
 
« Letzte Änderung: 05. Februar 2024, 00:50:45 von Gartenplaner »
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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #11 am: 04. Februar 2024, 22:21:43 »

Unser "Rasen" muss ab Ende April gemäht werden, da man sonst nasse Hosenbeine beim Drüberlaufen bekommt - nun ist der Boden hier schwer und im Winterhalbjahr nass, das Klima sehr wintermild. Unter diesen Voraussetzungen haben sich da jetzt spontan aus den Beeten folgende Frühblüher angesiedelt: Schneeglöckchen, Crocus tommasinianus, Cyclamen coum, die ersten Winterlinge, Ficaria verna, Scilla bifolia und Hybriden sowie erstaunlicherweise Hyacinthoides non-scripta.
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Ruth66

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #12 am: 04. Februar 2024, 22:27:52 »

Hier vermehren sich Schneeglöckchen sehr gut, bei den Narzissen ist die kleine 'Tete a Tete' sehr ausbreitungsfreudig.
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hobab

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #13 am: 04. Februar 2024, 22:31:32 »

Hyacithoides non-scripta sind auch sehr robust, stimmt. Winterlinge sind die Lemmimge überhaupt, furchtbar interessant sind sie halt nicht. Chinodoxa und Puschkinia sind tatsächlich invasiv, mich irritieren sie, weil ich sie auf den Mittelstrifen wegen ihrer müllbeutelartigen Farbe immer für Abfall halte und mich unnötig über meine Mitbüger ärgere….

Was ich selber wegen der hohen Preise sträflicherweise versäumt habe zu pflanzen sind tatsächlich Cyclamen: die brauchen, aber wenn sie sich dann vermehren, dann gut! Also Zähne zusammenbeißen und Geld ausgeben! Ficaria kommt von selbst, so schnell das man mit dem Ausgraben nicht mehr hinterherkommt. Corydalis dito: eine Pest das Zeug!
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Hyla

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Re: Stinsenpflanzen - Frühblüher zum Verwildern
« Antwort #14 am: 04. Februar 2024, 22:36:50 »

Hyacinthoides hispanica vermutlich wandert hinten im Garten durch das teilschattige Gebüsch. Vor Jahren habe ich keine zehn Zwiebeln versenkt, inzwischen haben sie sich gut vermehrt. Hyacinthoides non-scripta habe ich diesen Winter erst gepflanzt und hoffe, daß es sich auch vermehrt. Ganz nett ist, daß es verschiedene Farben gibt, blau, rosa und weiß. Kann man farbrein einsetzen oder mischen je nach Geschmack.
Elfenkrokusse haben sich bei uns nicht gehalten, im Umland wachsen sie aber gut in hausnahen Wiesen.
Schneeglöckchen wachsen auch gut. Ebenso Maiglöckchen.
Hier ist Sandboden, nur in größter Dürre gegossen.
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Wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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