-- Quasselmodus ein --
Thomas’ Bild braucht mehr Größe, um die gleichen Details wiederzugeben, wie sie auch in Ninas Bild zu sehen sind. Sein Bild zeigt den gesamten Farbverlauf des Sonnenaufgangs, und der weite Himmel ist für mich das wichtigste an der Aufnahme. Also im Grunde das emotionalere Bild, Ninas Bild zeigt mehr menschengemachtes, technischeres ("Bladerunner"-Skyline hinter den einfachen Häuschen, was nicht uncool ist).
Die beleuchtete Brücke zieht viel Aufmerksamkeit auf sich, obwohl sie nicht das zentrale Thema ist. Im Gegenteil, das untere rechte Sechstel wird etwas penetrant betont, fällt bei dem weiteren Ausschnitt nicht so auf. Es gibt viele Nachtfotos vom Kölner Dom mit beleuchteter Hohenzollernbrücke, wo das gleiche passiert: das Auge wird vom Hauptmotiv abgelenkt und man zählt sozusagen die Stahlnieten anstatt wertzuschätzen, dass da auch die perfekte gotische Kathedrale zu sehen ist.
Deswegen gefällt mir in diesem Fall das erste Bild besser. Hier könnte man zwar sagen, vom Bildwinkel her ein typisches Handybild, aber für mich nachvollziehbar, dass hier ein Wow-Gefühl transportiert werden soll. Van Gogh hätte es auch eher so gemalt, Turner wegen der Farben eher wie Nina. Also in jedem Fall 2 Genies am Werk, wenn man will.
Habt ihr noch gewartet, bis die Sonne auftaucht? Ich hätte es wohl getan, mit langer Brennweite. Hoffe, es folgen noch einige Fernost-Bilder von euch!