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|28|7|Der Tagesspruch war so doof, dass ich ihn gerade schnell entfernen mußte.  ;) LG Nina

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Autor Thema: Düngewirkung von Kompost  (Gelesen 4008 mal)

hobab

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Düngewirkung von Kompost
« am: 20. Februar 2024, 05:54:47 »

Die Erde die ich hole ist auch schwarz, aber ohne Holzreste und muss aufgedüngt werden - halt Laub- und Schnittkompost, aber gut verottet,  vermischt, oder eher zugeschlagen zu Oberboden. Geht gut als Topferde, aber auch für Staudenbeete. Reinen Humus verkaufen die Kompostieranlagen hier nicht.
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #1 am: 21. Februar 2024, 08:24:53 »

Reinen Humus verkaufen die Kompostieranlagen hier nicht.
Was ist mit reinem Humus eigentlich gemeint? Das hört man immer wieder, aber eher im Zusammenhang mit Blumenerde oder seltener auch mal Kompost. Beides hat aber mit reinem Humus nix zu tun.
Ich habe hier PowHumus rumliegen, das gibts seit ein paar Jahren und ist einer der reinsten Huminsäuren die ich kenne. Ist wasserlöslich und soll auch für Tropfbewässerungen geeignet sein.
Broschüre: https://www.humintech.com/fileadmin/content_images/agriculture/products/powhumus_wsg_85/POW_HUMUS_WSG_85_TECH_DE_01.04.2021.pdf
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hobab

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #2 am: 21. Februar 2024, 17:58:46 »

Mit reinem Humus meine ich in dem Fall, das was bei der Kompostierung aus Rasen- und Gehölzschnitt entsteht. Das wird hier immer mit Oberboden vermischt und dann als Humuserde verkauft, das rein organische kommt gar nicht in den Verkauf, vermutlich weil es dann eben Dünger wäre.
Ich hab mal ein RAL-GZ 251 Zertifikat einer Kippe besorgt, finde aber die Umrechnung schwierig. Dann sind 7,11 kg pro Tonne, oder 5,28 kg pro Kubik Stickstoff enthalten. Phosphat (PsO5): 2,24 kg/Kubik, Kaliumoxid 3,48 kg/Kubik.Das wäre, wenn ich richtig gerechnet habe, tatsächlich reichlich. Natürlich ist das nicht alles sofort verfügbar, aber ich denke Blumenerde hätte etwas 120g Stickstoff, in welcher Form auch immer. Kurioserweise steht der Düngewert nach aktuellen Preisen dabei, da entspräche eine Tonne der Erde 16,28 €, war ja nun nicht nach einem potenten Dünger klingt, aber schon was ist, mit dem man was anfangen kann.

Auch der Salzgehalt ist über dem Limit von 2g pro Liter, wenn auch nur leicht.
Thuja, kannst du das einordnen? Der Mensch von der Kippe war leider keine große Hilfe.
« Letzte Änderung: 21. Februar 2024, 19:53:52 von hobab »
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #3 am: 21. Februar 2024, 23:12:08 »

Blumenerde sollte eher so 240g N pro Kubikmeter haben.
Düngerpreis muss ausgelobt werden, wegen der Transparenz oder so. Das sind aber fiktive Preise, Düngerpreise ändern sich ständig.
Die waren demletzt mit 40 Cent pro kg am Anschlag. So teuer sollte keiner Dünger kaufen müssen.
Ich zitiere mich mal von hier selbst: https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,64237.msg3205250.html#msg3205250
Zitat
Der Dünger wird ja doch hauptsächlich wegen der Wuchsleistung eingesetzt, und die machen wir Gärtner eher am Stickstoff fest. Die anderen Nährstoffe sind meist unnötig dabei, zumindest in schon länger bestehenden Gärten.
In meinem dünge ich sie seit Jahren nicht mehr, fast nur noch Stickstoff, bei guten Wuchsleistungen und auch nach 3 Jahre Starkzehrer ohne Kompost und Co ohne Mangelerscheinungen.

Wenn jemand Excel auf dem Rechner hat und sich für den Nährstoffentzug von Gemüse und Kräutern interessiert, der kann sich hier mal die Tabelle runterladen:
http://www.dlr.rlp.de/Internet/global/inetcntr.nsf/dlr_web_full.xsp?src=27SN9US9TD&p1=title%3DD%C3%BCngeverordnung+-+N%C3%A4hrstoffvergleich%7E%7Eurl%3D%2FInternet%2Fglobal%2Fthemen.nsf%2FDLR_RLP_Aktu_ALL_XP_RD%2F26375654210DDFC6C1258347004F9774%3FOpenDocument&p3=9203R4M5VS&p4=U45E4H4MA1

Unter Nährstoffabfuhr ist unter anderem das NPK-Verhältnis von rund 120 Gemüsearten, 130 Kräutern und den gängigen Gründüngern und anderem aufgelistet. Das hilft auch beim verstehen wieviel Düngung überhaupt notwendig ist bzw wie nährstoffreich Erntereste sind.
Hier wird auch nochmal was erklärt: https://www.hortipendium.de/D%C3%BCngung_mit_Kompost

P2O5 (Phosphorpentoxid, Wägeform) aus deiner Analyse oder der Aussage vom Kompostiermensch kann noch in P (Phosphor) umgerechnet werden, das geht so: 2,24 g P2O5 x 0,436 = 0,978 g P pro Liter.

Düngebedarf von Gemüse gibt es zB hier: https://www.agrarforschungschweiz.ch/wp-content/uploads/2019/12/2017_06_2303.pdf
Dort haben Tomaten einen P2O5 Bedarf von 21,8kg/ha, also 2,18g pro Quadratmeter. Auf gut versorgten Böden darf nur noch das gedüngt werden, was auch tatsächlich entzogen wird (für  Hobbygärtner gelten die Regeln der Düngeverordnung nicht). Das wäre in diesem Fall einen Liter von deinem Kompost pro Quadratmeter Tomaten.

Das sind Mengen, die wohl die wenigstens Gärtner einhalten. Kompost wird gerne mal großzügig verteilt. Das großzügig verteilen ist falsch.
Man kann auch den Humusgehalt erhöhen und das Bodenleben fördern wenn man Gründünger anbaut. Das sorgt tatsächlich auch für eine bessere Krumelstabilität im Gegensatz zur Kompostvariante und überdüngt den Boden nicht, sondern schützt eher die Nährstoffe vor Auswaschung ins Grundwasser.

Ich kann tatsächlich nur dazu anregen. Ich habe auf den meisten meiner Gemüsebeete seit bald 10 Jahren so gut wie keinen Kompost gegeben. Und ich glaube ich ernte reichlich, das ist aber kein Kriterium. Viel wichtiger ist, ich kann keine Mangelsymptome erkennen. Düngen tue ich Stickstoff, Schwefel, und nach Jahren habe ich mir jetzt auch mal wieder den Patentkalivorrat aufgefüllt. Also Kali und Magnesium ist auch wichtig, wenn man Zentnerweiße Starkzehrer erntet. Phosphor hält bei mir wohl noch die nächsten 100 Jahre, ohne ihn düngen zu müssen.

PS: dieses Frühjahr wird es verbreitet zu Stickstoff und Schwefelmangelsymptomen kommen, das gleich mal jetzt schon als Info, also rechtzeitig vorbeugen. Später im Jahr verläuft sich das mit steigenden Bodentemperaturen.

Ich möchte Kompost nicht schlecht reden, sondern zum verantwortungsvollen Umgang damit anregen. Kompost ist gut für Böden, auf denen lange nichts passiert ist oder initial um Beete oder Gehölzpflanzungen anzulegen. Im Gemüsebeet habe ich allerdings mindestens gleichwertige Alternativen gefunden.
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Ayamo

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #4 am: 22. Februar 2024, 15:02:20 »

PS: dieses Frühjahr wird es verbreitet zu Stickstoff und Schwefelmangelsymptomen kommen, das gleich mal jetzt schon als Info, also rechtzeitig vorbeugen. Später im Jahr verläuft sich das mit steigenden Bodentemperaturen.

Ist da die Betonung auf dieses Frühjahr?
Meinst du damit, dass wegen der dieses Jahr besonderes intensiven Regenfälle viel des noch vorhandenen Stickstoffs ausgewaschen ist?
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #5 am: 22. Februar 2024, 15:45:05 »

Ja, weil Nitrat und Sulfat eben nicht vom Boden zurückgehalten wird.
Auffällig sind sogar hohe Ammoniumwerte. Die kommen von Sauerstoffmangel, wenn Nitrat zu Ammonium reduziert wird, das dann auch vor Auswaschung geschützt ist. Eine Folge der lange Wassergesättigten Böden.

Bei Frühkulturen merkt man das halt enorm. Hier Schwefelmangel bei Blumenkohl letztes Jahr am 1. Mai. 5 Tage nach Patentkaligabe was das wieder ok.
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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #6 am: 22. Februar 2024, 15:51:18 »

Das ist schlecht mit Kompost auszubügeln. Da Schwefel und Stickstoff erst mit steigender Mikroorganismenaktivität aus der organischen Masse freigesetzt wird.

Hier nochmal heftiger in einem anderen garten 9 Tage später. Da ist es schon extremer Mangel. Schwefel immer an den jungen Blättern, weil Schwefel in der Pflanze nicht mobil ist. Stickstoffmangel zeigt sich an den älteren, da er in der Pflanze einfach verlagert werden kann.
Auffällig auch die gelbe Farbe vom Salat rechts. Die Pflanzen können mit Stickstoff nicht viel anfangen, wenn Schwefel fehlt. Dann ist es eben nicht sattgrün, sondern gelb. Optimales N/S-Verhältnis im Frühjahr ist 12/1.
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Kürbisprinzessin

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #7 am: 22. Februar 2024, 16:46:51 »

Ich möchte Kompost nicht schlecht reden, sondern zum verantwortungsvollen Umgang damit anregen. Kompost ist gut für Böden, auf denen lange nichts passiert ist oder initial um Beete oder Gehölzpflanzungen anzulegen.

Um diese allseits beliebte Kompost-Diskussion nochmal aufzugreifen:
Ich hab die Tage bei mir im Kleingarten ca. 1m³ Kompost abgebaut und gesiebt. Überwiegend entstanden aus Zeug aus meinem Garten, aber ich helfe auch gern mal bei den Nachbarn, wenn die zuviel Zeug haben und kompostier das fix mal mit.
Jedenfalls ist der Garten 280m² groß und da muss das Zeug jetzt ja irgendwie hin.
"Böden auf den lange nichts passiert ist" hab ich nicht so viel und auch die Anzahl der initial angelegten Beete oder Gehölzpflanzungen ist, nun ja, eher übersichtlich  8)

Ich dünge also mit Kompost, weil der kostenlos schlicht da ist.
Was machst du denn mit deinen Unmengen Kompost?
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #8 am: 22. Februar 2024, 19:22:12 »

Verschenken an Bedürftige, für Kübelsubstratmischungen untermischen, auf Flächen außerhalb von meinem Garten geben wo lange nichts passiert ist und gebraucht wird, zB Obstpflanzungen für die Allgemeinheit.
Das Argument `kostet nix´ und `irgendwo muss es ja hin´ darf nicht allein darüber entscheiden, wo und wie es eingesetzt wird.
Wenn die Nachbarn ihre Überschüsse an dich abtreten, du machst Kompost draus und die kaufen wieder den nächsten Sack Dünger ein, dann stimmt was am System nicht, wenn die Flächen nicht da sind, die die vielen Nährstoffe aufnehmen können. Nehmen deine Nachbarn den fertigen Kompost nicht zurück? Also mit immer mehr reingeben wird die leider normale Überdüngung in Gärten nicht weniger. Die Nachbarn sollten wenigstens aufhören neue Phosphorhaltige Dünger zu kaufen. Und ehrlich gesagt gibt es keine Argumente dafür um Böden auf mehr als 5% Humus hochzupushen. Da ist die Strukturverbesserung schon längst erschöpft, die bewegt sich zwischen 1 bis 3-4%. Im Hortipendiumlink wird aufgeführt was schon 3% Humusgehalt an Stickstoff im Jahr freisetzen, fast 20g pro Quadratmeter wenn gegossen wird und das C/N-Verhältnis stimmt. Das ist das was Weizen braucht. Den müsste man auf solchen Böden also nicht mal wirklich düngen. Also hier gehts wirklich um nicht unerhebliche Mengen.

Bei der Tierhaltung und Gülle führen wir doch genau die gleiche Diskussion in unserer Gesellschaft. Auch Gülle ist ein organischer Dünger wie Kompost, und die Bauern müssen sich an die Regeln halten.
Da sollten wir als Hobbygärtner auch ein bisschen drauf achten, was wir noch verbessern können, auch wenn die Regeln nicht für uns gelten. Sie sind aber dazu gemacht, Umwelt zu schonen. Auch wenn das Gesetz (Düngeverordnung) handwerklich sehr stark verbesserungswürdig ist. Beim Phosphor können wir das ganz einfach anfangen, und keine Phosphorhaltigen Dünger mehr kaufen, wenn wir nicht genau begründen können, warum der unbedingt drin sein muss.
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Ayamo

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #9 am: 23. Februar 2024, 17:10:24 »

Spannendes Thema, eigentlich ein neues Thema "Überdüngen mit Kompost?" o.ä. Oder haben wir da schon einen?
Betrifft eigentlich auch die Hochbeet-Mode.

Ich glaube, die meisten Foris hier freuen sich, wenn ordnungsliebende Nachbarn ihnen das Laub überlassen.
Hierzulande wird im Frühjahr ausgiebig mit dem Auto Kompost beim städtischen Kompostwerk geholt.
Über eine Stoffstrombilanz (oder zumindest in diese Richtung gehende Überlegungen) macht sich wohl kaum jemand Gedanken. Zumal eine (oder mehrere Bodenproben) auch nicht mehr so billig sind.
(Allerdings deutlich billiger als ein Auto oder ein Hochbeet, aber die sind ja "gesetzt".)
 
Du hast schon recht: auf der einen Seite den Bauern das Güllespritzen und Gifteln ankreiden und dann selbst den Salat extrem überdüngen.

Hier ist die KGA zudem im Wasserschutzgebiet, worauf der Vorstand auch formal hinweist.
Konkrete Folgen hat das wohl nicht beim Düngeverhalten, obwohl die Schutzgebietsverordnung sich dazu äußert...
(Wobei die Wasserbehörde sich meines Wissens auch noch nie hat blicken lassen, zB. wären auch die vielen Duschen im Freien ein Thema...)
 
 
 







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Kürbisprinzessin

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #10 am: 23. Februar 2024, 21:44:06 »

Thuja, du bist wirklich mit hohem Einsatz in deiner "Kompost-Wirtschaft" am Start!
Ehrlich gesagt kann ich das so einfach nicht leisten (es beginnt schon damit, dass ich keine Schubkarre besitze, um den Kompost zu den Nachbarn zu bringen).
Aber ich helfe dem schon leicht gehbehinderten älteren Herrn gern und nehme seinen Staudenschnitt, dann muss er ihn nicht zum Wertstoffhof fahren. Für ihn eine große Erleichterung, er war echt sehr dankbar! Ich glaub, wenn ich ihn frage, ob er dafür Kompost zurückhaben möchte, dann hält er mich für verrückt  ;) Und bestimmt düngt er reichlich mit Blaukorn, Schneckenkorn,.... und kauft im Frühjahr ein paar Säcke Erde ein, die er im Kleingarten verteilt... das werde ich nicht mehr ändern  ;)
Und ich finde es richtig, dass für einen Landwirt, der große Flächen professionell bewirtschaftet, besonders strenge Regeln gelten. Und Gülle hat ja doch einen signifikant höheren Nährstoffgehalt als Kompost, oder?
Und sonst, klar nehm ich den Kompost auch für meine Kübel. Das klappt super  ;D
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hobab

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #11 am: 24. Februar 2024, 20:46:45 »

Thuja, Danke für die Antwort! Die Woche war anstrengend, hab daher nicht gleich reagiert und ich finde das Thema zwar sehr spannend, aber auch etwas schwierig, da Mathe nicht grade meine Begabung ist - und Rechnen muss man da wohl. Schwefelmangel kenne ich hier gar nicht, laut Pflanzenschutzamt ist Stickstoffmangel nicht sehr ausgeprägt im Stadtgebiet, erstaunlicherweise wohl eher Phosphor. Ich habe im Netz leider nichts dazu gefunden, die Information stammt aus einem Vortrag.

Nach dem RAL Ausweis hat der Fertigkompost hier ja 5,28 kg pro Kubik Stickstoff, korrigiere mich, aber ich rechne da raus 5,3 mg pro Liter Stickstoff gesamt (davon Großteil organisch, genauer wird es nicht aufgelöst). 5,3 mg kommt mir jetzt nicht besondes viel vor, wenn in Blumenerden 120mg, oder wie du ja selber sagst, weit mehr enthalten ist. Liege ich da falsch?
Mir geht es darum ob solche Erden, mit entsprechender Düngung oder Mischung mit anderen Substraten auch als Topferde genutzt werden können, in denen Stauden auch mehr als eine Saison stehen können - es geht mir also nicht um Gemüse und eine Saison, sonderen darum ein strukturstabiles Substrat zu haben, das ggf. nachgedüngt werden kann. Weder P-Erden noch Oberboden (fast nur Sand hier) kommen wirklich in Frage.
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #12 am: 24. Februar 2024, 21:09:12 »

Nicht 5,3mg, sondern 5,3 Gramm. Also 1000 mal mehr. Mathe kann ich auch nicht. Deswegen hilfts, sich die Anteile zu merken, also pro Liter etwa einen gehäuften Teelöffel.
Der Stickstoff wird nur langsam freigesetzt, ein paar wenige Prozent im ersten Jahr. Deswegen neigt man auch so leicht zum überdüngen, weil man es nicht sieht.
Auf einer Wiese kann man aber noch 10 Jahre später sehen, wo mal Kompost hingewandert ist.

Stickstoffmangel gibts wohl in ganz Deutschalnd nicht. Es wird immer noch genug über die Luft bei Regen gedüngt.

Gülle hat ja doch einen signifikant höheren Nährstoffgehalt als Kompost, oder?
Kompost hat etwa doppelt so viel wie Gülle.
https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/ackerbau/pdf/naehrstoffgehalte-organischer-duenger.pdf
Laub hole ich mir auch freiwillig rein, das hat nicht so viele Nährstoffe wie anderes Material. Und mit dem Gemüse aus dem Nutzgarten geht bei mir auch einiges wieder an Nährstoffen weg. Ich drehe die Nährstoffe also nicht nur ausschließlich im Kreis.

Hobab, da gibts einige Möglichkeiten. Je nach Salzgehalt vom Kompost werden auch mal 30% Kompostanteil gut vertragen. Bei 50% wachsen sie auch, aber weniger. Die Frage ist, was man noch so dazu gibt. Bei euren Sandböden würde ich auf speichernde Sachen (Nährstoff plus bisschen Wasser) wie zB Ziegelsplitt setzen. Und 50% Berliner Puder ist bestimmt machbar. Evtl auch ne Prise Bentonit dazu.
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Kürbisprinzessin

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #13 am: 24. Februar 2024, 21:40:19 »

Gülle hat ja doch einen signifikant höheren Nährstoffgehalt als Kompost, oder?
Kompost hat etwa doppelt so viel wie Gülle.
https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/ackerbau/pdf/naehrstoffgehalte-organischer-duenger.pdf
Laub hole ich mir auch freiwillig rein, das hat nicht so viele Nährstoffe wie anderes Material. Und mit dem Gemüse aus dem Nutzgarten geht bei mir auch einiges wieder an Nährstoffen weg. Ich drehe die Nährstoffe also nicht nur ausschließlich im Kreis.

Thuja, danke für den sehr spanneden Link mit der Übersicht! Das hab ich so aufbereitet bisher noch nicht gefunden - sehr interessant!

Für den Vergleich von Gülle und Kompost müsstest du aber die Werte für Stickstoff pro Trockenmasse nehmen (rechte Spalte in der Tabelle), damit es vergleichbar ist. Die Angaben in der linken Spalte haben für den Gesamt-N unterschiedliche Einheiten  und sind imho deshalb nicht vergleichbar [kg/m³ (Gülle) bzw. kg/t (Kompost)].
Wenn du dir den Gesamt-N in der Trockenmasse anschaust, ist der Gehalt in Gülle ungefähr 4x höher als in Grünschnittkompost (und Grünschnittkompost hat vermutlich auch mehr N als der normale Strauchschnitt-/Laub-Kompost, der bei uns weit verbreitet ist).
« Letzte Änderung: 24. Februar 2024, 21:45:53 von Kürbisprinzessin »
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thuja thujon

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Re: Düngewirkung von Kompost
« Antwort #14 am: 24. Februar 2024, 21:52:10 »

Gülle hat viel Wasser. Ein 200 Liter Fass hat nicht viel Trockenmasse. Und Kompost hat auch noch 40% Wasser. Aber niemand trocknet doch seinen Kompost oder entwässert Gülle.

Das stimmt aber schon, das nur in der Trockenmasse die Nährstoffe enthalten sein können, nicht im Wasseranteil. Bei Gülle ist auch nicht alleine der Harnstoff für den Stickstoff verantwortlich, die roten Blutkörperchen zersetzen sich ständig, Bilirubin wird ausgeschieden, was den Urin gelb färbt. Das ist ähnlich wie die Vorstufe von Chlorophyll. Soo viel Harnstoff ist in Tiergülle nicht drin, das ist nicht wie bei den Männern nach dem Grillabend mit jeder 600g Proteinreiches Fleisch. Die Bauern sind auch angehalten die Futterzusammensetzung so zu wählen, dass eben nicht viel Stickstoff oder Phosphor ausgeschieden wird.
Egal, Stickstoff ist das eine, der wird ausgewaschen, Phosphor reichert sich in den Gartenböden an.
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