Der Schweizer Bundesrat hat vor wenigen Tagen die Liste der "invasiven gebietsfremden" Pflanzen kräftig erweitert, die nicht mehr verkauft, verschenkt oder neu gepflanzt werden dürfen. Das neue, strenge Verbot gilt ab September - damit den Gartenbaubetrieben Zeit bleibt, ihre Sortimente umzustellen - und schließt u.a. Kirschlorbeer, Buddleia und Paulownia ein.
Die
Liste des Verbotenen ist ganz schön lang.
Den originalen juristischen Text der "Freisetzungsverordnung" gibt es
hier.
Schon bisher hatten die Schweizer sehr genau hingeguckt bei Neophyten. Nicht nur bei den bekannten Verdächtigen wie Springkraut, Fallopia oder Traubenkirsche, sondern auch bei durchaus gebräuchlichen Gartenpflanzen, die ins Umfeld ausbüxen könnten, etwa bestimmten Geißblättern. Jetzt haben sie die Regeln nochmal verschärft (wobei Pflanzen, die bereits in Gärten wachsen, Bestandsschutz haben).
Ich bin weder Gartenbau- noch Naturschutzprofi; aus dieser Laienperspektive erscheint mir das grundsätzlich sinnvoll. Sinnvoller jedenfalls als die arg duldsame deutsche Art, die weder Verbote noch Sanktionen kennt für problematische Anpflanzungen, noch nicht mal systematische Aufklärung ("waaaas, keinen Sachalinknöterich pflanzen? keinen Essigbaum? die sind doch hübsch! waaas, die sind invasiv? echt jetzt?"
). Im einzelnen kann man vermutlich diskutieren, ob ein Verbot evtl. überzogen ist oder ob, andersherum, nicht was Wichtiges in der Liste fehlt. Aber mit einer offiziellen Verordnung haben Naturschutz-Leute wenigstens was in der Hand, um Problempflanzen aus dem Verkehr zu ziehen (im Wortsinn).
Wär's nicht sinnvoll, in D eine ähnliche Initiative - nach Schweizer Vorbild - zu starten (Aufklärung inklusive)?
Wie seht ihr das?