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|9|1|An manchen Tagen geht alles schief, aber dafür klappt an anderen gar nichts.

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Autor Thema: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt  (Gelesen 935 mal)

Alshakar

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Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« am: 22. März 2024, 15:35:17 »

Hey,

Ich habe eine Weile in diversen Quellen auch im Forum hier nach Antworten auf meine Fragen gesucht und zwar zur Theorie viel gefunden aber am Ende musste ich feststellen, dass mir dies - ohne die nötige Erfahrung zu haben - im konkreten Fall auch nur bedingt hilft und hoffe nun, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Habe auch gerade in einem anderen Beitrag gesehen dass man Fotos zu Beginn als Anhänge einbinden kann und hoffe, dass das auf die Art zufriedenstellend geht.

Boden:
Normgley, sandig (abgesehen von Pflanzloch)
Düngung diesjährig bisher nur sehr geringfügig und letztes Jahr erfolgt.

Zur Pflanze:
Benedicte auf einer St. Julien A
Jetzt im Beginn des zweiten Standjahres (gepflanzt im letzten Mai), er ist tatsächlich dieses Jahr nur marginal größer als letztes Jahr
Habe leider erst bei der Pflanzung bemerkt, dass viele der unteren Äste schon beim Kauf erfroren waren, womit mein ursprünglicher Plan den Pflanzschnitt etwa oberhalb von 4&5 zu setzen und eine Hohlkrone aufzubauen bedingt hinüber war. Der Ast leicht unterhalb der 4&5 scheint ebenfalls erfroren wobei ich den beim Schnitt wegen eines Auges dran gelassen hatte.
Kürzlich geschnitten, falsche Fruchttriebe auf 2 Augen eingekürzt oder raus (bis auf einen Trieb), wahre soweit möglich um ~1/3 gekürzt, Holztriebe auf wenige Augen gekürzt bis auf einen, bei welchem ich hier aufgrund der Position an dem Baum stärkeren Austrieb erhoffe um von da aufzubauen.
Möchte insgesamt den Baum nicht großartig über ~2,2m werden lassen.

Erklärung zum Bild:
Aus der Perspektive des Fotos ist der Baum auf etwa Hüfthöhe insgesamt sehr schwach, allerdings zur Kamera und nach rechts weg deutlich stärker als nach hinten links weg bis etwa auf Höhe der 7. Ich hoffe dies mit den neuen Trieben aus 1 und 2 aufbauen zu können, das würde den Abstand zu 4-6 schon spürbar reduzieren.
Bei 4&5 bin ich mir unsicher ob ich überhaupt auf einen dieser Austriebe schneiden soll oder ob ich nicht - wie bisher - den Trieb gänzlich lassen sollte und eventuell erst im Sommerschnitt auf einen der Triebe ableite um nicht die Kopflastigkeit des Baumes noch weiter zu erhöhen.
Bzgl der 3 stellt sich die Frage, ob man überhaupt auf derartige "Triebe" ableiten sollte, da diese meiner kurzen Erfahrung nach nur schwerlich sehr stark werden. Auch wenn dann ca 20cm an dem Trieb vergreisen und ich ihn vorne am Austrieb wachsen lasse scheint mir das auch im Hinblick auf die "Symmetrie" des Baums sinnvoller - Ableiten kann ich dann immer noch.

Die größte Frage ist aber, ob ihr die Krone abschneiden würdet, an 7 oder 8 oder eventuell auch ganz wo anders - die ursprüngliche Idee war eine Hohlkrone (daher auch der anfänglich geplante Schnitt oberhalb von 4&5), mittlerweile hatte ich aus der Not heraus mit dem Gedanken einer Spindel gespielt. Ich bin tendenziell mit beidem glücklich, die Frage ist nur was besser funktioniert und was sich aus dem Baum noch am ehesten erziehen lässt. Ich habe bereits mehrfach gelesen, dass radikale Schnitte wie ein Pflanzschnitt spätestens jetzt um den Dreh ihre letzte Gelegenheit bieten, weiß aber nicht ob man aus dem was dann übrig bleibt sinnvoll den Pfirsich aufbauen kann. Bin für jeden Tipp dankbar und mit meinem Latein - auch aufgrund mangelnder Erfahrung - am Ende. Bin, wenn nötig, sogar offen dafür irgendwann im Zweifel einen neuen Baum zu kaufen, halte dies aber zum jetzigen Zeitpunkt noch für hoffentlich unnötig.

P.S.: Muss ich im Falle der Spindel die Krone noch deutlich weiter einkürzen oder reicht da ein Ableiten im Sommerschnitt? Die Krone ist bereits eingekürzt und auf einen weiter unten liegenden Trieb abgeleitet, d.h. das Foto ist nach dem Schnitt gemacht worden.

Danke euch schon mal für Zeit die ihr euch nehmt.
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555Nase

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #1 am: 22. März 2024, 16:21:01 »

Dieses Pfirsichbäumchen ist so alt wie deiner.
Eine Hohlkrone bildet sich bei Pfirsichen meist von ganz alleine. >>>




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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Ayamo

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #2 am: 22. März 2024, 16:28:08 »

Hallo Alshakar,
willkommen hier im Forum mit deinem Pfirsich-Bäumchen.
Dass bei gekauften Pfirsichen Seitentriebe erfrieren, ist häufig so, es sind oft vorjährige, dh nicht richtig ausgereifte Triebe. Einfach weg damit, aus denen wird sowieso nichts. Wertvoll sind die Triebe ab Bleistift aufwärts.

Nases Bäumchen sieht m.E. gut aus, aber ohne Schnitt bleibt das nicht so. (Insbesondere auf die Stammverlängerung wäre zu achten.)

Wenn dein Bäumchen noch eine Hohlkrone werden soll: wie hoch setzen denn die Zweige 4 & 5 an?
Durch einen Rückschnitt soweit wie möglich (= auf grüne Knopsen) kannst du diese Erziehungsform im 2. Jahr noch schaffen.
Wenn die Höhe passt, also irgendwo zwischen 50 und 70 cm, dann kannst du 4 & 5 als zwei der Leitäste nehmen und müsstest noch einen anderen Leitast für eine Rundkrone finden).
Ich meine mich zu erinnern, dass man heute die Mitte stark schwächt, aber nicht komplett herausnimmt, da die Verheilung oft nicht so gut ist. Also jährlich auf Zapfen schneiden.

Nicht bei Nässe schneiden, sondern wenn 2, 3 trockene Tage angesagt sind.
Das Foto ist sehr klein. Wenn es geht, größer einstellen.

Außerdem: Du schreibst, das Bäumchen wäre letztes Jahr kaum gewachsen.
Man sieht die Baumscheibe nicht. Baumscheibe muss sein. Kleine Obstbäume und Rasen funktionieren nicht zusammen, der Rasen trinkt & frisst dem Bäumchen alles weg. Das gilt besonders für Pfirsiche. Also Baumscheibe und für´s wachstum dieses Jahr eine Handvoll stickstoffhaltigen Mineraldünger oberflächig einarbeiten. Mulchen ist nicht vrkehrt.

Auch für Spindelerziehung muss drastisch eingekürzt werden, aber die Mitte lässt du dann dominant. Seitentriebe 2-4 Knospen reichen.

Viel Erfolg!
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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

Alshakar

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #3 am: 22. März 2024, 17:37:49 »

4&5 sind tatsächlich 2 Triebe am selben Ast in etwa 84cm Höhe (5 ist etwas weiter oben am Ast auf ca 90cm), darunter ist ein weiterer Ast (72cm Höhe aber genau darunter, d.h. gleiche Himmelsrichtung), die nächsten Äste sind zwischen 1m und 1,1m und diese sind auch wenigstens etwas um den Stamm herum verteilt - Ein Schnitt darüber wäre dann auf dem Bild etwa bei der 7. Aufgrund dieser Höhe hatte ich auch mit der Erziehungsform gehadert, da die Krone dann erst auf etwa 1m beginnt und/oder ich irgendwie mehrere Jahre glücklich auf Seitentriebe bei den zwei unteren Ästen (72&84cm) so ableiten muss, dass sich diese nicht mehr in die Quere kommen. Dagegen wäre die Variante mit der Krone ab ca 1m etwas eleganter, da dort wenigstens schon die Triebe in gewisse Richtungen verteilt sind. Der Baum steht allerdings im Hang, d.h. auf der anderen Seite steh ich dann 15cm höher aber gemessen ist die Stammlänge zum Ast.

Baumscheibe ist etwa 70cm im Durchmesser, habe den etwas höher gepflanzt falls sich die Erde noch setzt (was sie auch tat), habe um die Scheibe herum Erde angehäuft - kenne das aus der Beratung heraus nur als Infiltrationsbecken, hab das jetzt in der eigenen Recherche nur unter Swales kennengelernt - und hab dann alles ca 6-8cm mit groben Hackschnitzeln gemulcht. Gedüngt ist mit stark Stickstofflastigem NPK, beziehungsweise einer Kombination aus Hornspänen und Langzeitdünger von der Pflanzung (nicht nur im Pflanzloch damit die Wurzeln sich auch ausbreiten) sowie einem zum ausstreuen - wollte damals alles richtig machen und hatte öfter 50g/m² Baumscheibe von einem 8/x/x gelesen, und hab das dann umgerechnet auf die "Mischung". Habe allerdings darunter letztes Jahr ne einzelne Kapuzinerkresse gehabt deren Samen sich da scheinbar beim umgraben irgendwie in eine keimbare Position gebracht hat. Wenn hier Fehler sind darf man mir das auch gerne direkt sagen.

Um bei dem Foto von Nase zu bleiben - da sind ja entsprechend noch diverse Knospen auf die ich Ableiten bzw. Einkürzen kann - mal ganz zu schweigen von der Höhe und den vielzähligen Trieben. In meinem Fall sind unterhalb der Markierung 7 exakt 10 neue Austriebe (da die Knospen schon ausgetrieben sind, anderweitig gibt's keine geschlossenen mehr), wovon aber 6 "nur" Trieb- bzw Astspitzen sind. Insofern ich das richtig verstanden habe, dass schlafende Augen oder Knospen unterhalb der Borke (hab deren Namen gerade vergessen) beim Pfirsich nicht wirklich existieren, habe ich aktuell 4 Triebe beziehungsweise Knospen an 2 verschiedenen Ästen auf die ich noch Äste einkürzen könnte. Sprich den Ast dem 4&5 sind kann ich weiter einkürzen und auf die 3 könnte ich ableiten. Dann habe ich aber tatsächlich quasi keinen Ast mehr in dem Bereich der länger als 15cm ist und das soll doch dann insofern ich die Krone eben nicht gänzlich entferne auf Dauer nur verkümmern oder verstehe ich das falsch?

Apropos auf Zapfen schneiden und die Krone nicht ganz entfernen - zum Verständnis: Statt beispielsweise an der 7 komplett abzuschneiden soll dann mehrere Jahre lang alles entlang der Mitte massiv auf Zapfen gesetzt werden bis dann irgendwann mal die von mir ausgewählten Leitäste stärker sind und dann kann die Mitte irgendwann auch raus?

Zum Zeitpunkt noch: Da jetzt noch eine Kälte- und Regenwelle anrollt noch schnell schneiden und dann das Phloem mit einem Latex-Wundverschluss zukleistern (Xylem auslassen) oder geht das auch in 1-3 Wochen noch wenn sich ein passender Zeitpunkt ergibt?


Ich glaube übrigens das Foto wird vom Forum automatisch verkleinert und Links kann ich aktuell noch nicht posten da mir Beiträge fehlen.
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Alshakar

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #5 am: 22. März 2024, 18:21:19 »

Das mit dem Stickstoffentzug hab ich in dem Fall warum auch immer tatsächlich nicht bedacht guter Punkt. Allerdings ist die Pflanzung jetzt ja bereits quasi 1 Jahr her - der Großteil des Stickstoffentzugs durch Aufbau des Mikrobioms und in Folge dem Abbau des Materials müsste ja durch den Winter jetzt wieder im Boden sein bis sich mit steigenden Temperaturen auch das Mikrobiom wieder auf ein beliebiges Sättigungsgleichgewicht einstellt - somit müsste doch dieses Jahr der Entzug des Stickstoffes ganz gut zu managen sein wenn man rechtzeitig agiert oder nicht?
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Starking007

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #6 am: 22. März 2024, 18:27:35 »

Der N von damals ist jetzt in der Luft..

Gerade ein Pfirsich wird sich nicht an deine Vorgaben halten.
Der macht dir seine Vorgaben!
Früchte auf einzeln 30cm Abstand vereinzeln,
Abgetragenes abschneiden, so den Baum immer im Wuchs halten.
Eigentlich genau andersrum als ein Apfelbaum.
Diesjähriger Zuwachs ("Wasserschosser") trägt das Jahr darauf.
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Gruß Arthur

adiclair

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #7 am: 22. März 2024, 18:59:18 »

Wenn immer noch (bzw. permanent) Holzschnitzel diese Baumscheibe bedecken, was willst du denn da managen?
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Alshakar

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #8 am: 22. März 2024, 21:15:11 »

Also wie gesagt: Anfänger hier und bei sowas immer erst mal neugierig. Ist keine Besserwisserei eher Gedankenspiele weil auch ausbildungsbedingt vorbelastet mit Chemie und Mikrobiologie. Hab mich mit vielem davon schlicht nicht umfangreich genug befasst, darunter auch der Stickstoffkreislauf im Detail.

Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Stickstoffkreislauf ubiquitär im Boden (wenn man ihn als Organismus versteht) und dazu nicht chronologisch sondern zeitgleich abläuft, sprich ich wäre jetzt davon ausgegangen dass der freigesetzte Stickstoff (in diesen Mengen) wieder aus der Luft im Boden fixiert wird, erstmal egal ob via Ammoniak, Stickoxide, Ammoniaksalze die als Feinstaub abregnen oder direkt als elementarer Stickstoff, etc. Habe da jetzt mal 30 Minuten kurz recherchiert - was natürlich abschließend viel zu wenig sein wird, aber wenn man mal die allgemeine Überdüngung, welche ja oft zu Auswaschung von Nitraten ins Grundwasser führt, sowie anderen Faktoren wie Feinstaubbelastung, Bodenversäuerung, etc absieht, und auch mal kurzzeitig ignoriert, dass der Stickstoffgehalt der Luft (inklusive Stickstoffverbindungen, insofern sie bioabbaubar und realistisch messbar sind) im Winter aufgrund diverser Faktoren wie Kälte - d.h. Dichte - und verminderter Biomasse/-aktivität etwas höher ist, müsste doch eigentlich die Kapazität von Stickstofffixierern ausreichen wenn ich von etwa 15-20g/m²/Jahr ausgehe und auf der Baumscheibe vielleicht 3,5kg Hackschnitzel liegen und die sagen wir mal 5+ Jahre verrotten kommt das schon hin, dass das hier wieder im Boden ist. Das ist für mich jetzt nicht so eklatant viel höher dass das sämtliche Grenzen sprengt. Aber klar wirklich berechnen kann man das nie weil es abhängig von Pflanzenarten, Wurzelballengröße, KBE, Oberfläche der Hackschnitzel, uvm ist. Für mich schien daher nur nach kurzem Nachdenken die Aussage plausibel, dass die Fixierung die Reduktion an Biomasse und in Folge eben jenen dadurch freiwerdenden Stickstoff kompensiert. Muss nach der Recherche gestehen dass diese Aussage womöglich voreilig war wenngleich ich keine Ahnung hab ob es deswegen auch falsch ist. Hab schon alleine keine Ahnung in welchem zeitlichen Verhältnis der Großteil der Freisetzung des Stickstoffes, d.h. das Absterben des Mikrobioms zum Absterben der Fixierer steht.

Ich komme vom Thema ab:
Was die Frage von adiclair angeht - keine Ahnung daher frage ich ja. Vorstellen kann ich mir einiges, das kann alles Müll sein, egal ob ich jetzt den Mulch durch Klee ersetze, Stickstoff gegendünge, mir diese Bodenmikroben kaufe, eine vernünftig gemischte Bodenprobe auswasche und inkubiere damit die Neubildung der Biomasse den Stickstoff nicht mehr aus dem Boden braucht, keine Ahnung - ich mach so Experimente gerne aber das ist halt Spielerei und absolut kein guter Rat oder fundierte Erfahrung.

Um mal konkret zu werden:
Das einfachste wäre wohl zu hoffen, dass dieses Jahr mein Beinwell mal richtig durchschlägt und ich damit mulche und die Hackschnitzel ab dann entferne oder stark ausdünne. Der Hinweis mit dem Stickstoffverbrauch war ja erstmal gut. Über die Bewässerung lässt sich sicher auch noch mal nachdenken. Fraglich ist für mich aber leider nach wie vor der Schnitt. Dass ich grundsätzlich versuche das Holz jung zu halten beziehungsweise gehalten bin das zu tun ist klar. Nur für mich ist unklar, weil mitunter auch widersprüchlich, was jetzt konkret zu tun wäre.

Schneide ich die Krone ab oder lasse ich die Mitte stehen und stutze alles oberhalb der "Leitäste" auf Zapfen?

Ist das ein Irrglaube oder muss ich tatsächlich darauf achten, dass der Baum - gerade beim Pfirsich - nicht zu Kopflastig wird?

Wenn dem so ist, dass darauf geachtet werden muss, muss ich dann nicht erst recht die Krone ganz entfernen weil unten an den "Leitästen" sonst außer 5-15cm Stummeln nichts mehr übrig ist beziehungsweise langfristig verkümmert und zu wenig Wuchs bekommt?

Macht es Sinn die zwei Äste die in dem fraglichen Bereich sind noch von ihren ~35cm auf ~5-15cm zusätzlich einzukürzen?
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ringelnatz

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #9 am: 22. März 2024, 22:04:07 »

immer locker... Die Herausforderung wird bei dir evtl. eher sein, dass du eine schwachwüchsige Unterlage auf sandigem Boden hast.

Solange der Pfirsich starkwüchsig ist, kannst du viel dran rumschneiden, wenns mal nicht so läuft, wie es soll.
Zweige, die wegen Monilia/Pseudomonas/irgendeiner anderen Krankheit/Frost kaputt gehen - halb so schlimm, solange nur die Triebkraft stimmt.

Und das wird wahrscheinlich mit St. Julien auf Sand schwierig... aber vielleicht schaffst du es auch, die Bedingungen gut und den Baum wüchsig zu halten. Ansonsten würde ich auf Sandboden immer zu Sämlingen/Sämlingsunterlagen raten.
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thuja thujon

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #10 am: 22. März 2024, 23:57:40 »

Der erste Fehler war meiner Meinung nach im Mai letztes Jahr zu pflanzen. Im Juni sind hier die Wiesen gelb und vertrocknet gewesen. Da wächst kein frisch gepflanztes Bäumchen an, das hat mit schwacher Unterlage oder armem Boden nix zu tun.

Nun verhockt das Bäumchen, wächst kaum, verschwendet seine Holzreserven für den Austrieb dieses Jahr noch weiter. Und nun soll erst jetzt geschnitten, statt im Winter, wenn Baumschnittzeit ist. Also dann, wenn die Hälfte der Stoffreserven schon verheizt ist, und dann fehlt, wenn jetzt basisnähere Augen austreiben sollen.

Sowas schwächt Bäume extrem. Damit kann man sie vielleicht selbst mit einer Hohlkrone auf 2,2m halten, aber es wird nie ein vitaler Pfirsich mit Hohlkrone (hat normal 4-5m) und es wird auch nie eine Spindel mehr. Dafür wurde zu spät gepflanzt und zu viel Potential verschwendet und das ist bei Pfirsich, der nicht gerne aus dem alten Holz treibt, so ziemlich das übelste, was passieren kann.

Deshalb würde ich versuchen aus der Nummer rauszukommen. Geht sogar, ohne einen neuen Baum zu pflanzen. So tief wie möglich auf ein ausgetriebenes Auge einkürzen. Ein einziger Schnitt über 6, oben alles weg, sorgt für ein gutes Wurzel/Triebverhältnis. Mit dem neuen Austrieb einen neuen Baum aufbauen. Mit viel Wurzel und wenig Verbraucher oben gibts einen guten Schub mit ausreichend vorzeitigen Trieben, mit denen man nach dem einwurzeln aber was anfangen kann, weils überlebt und vital ist, Spindel aufbauen für 2,2m Höhe, alle anderen Baumformen außer Formobst sind da unrealistisch.
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Alshakar

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #11 am: 23. März 2024, 01:31:34 »

Das mit der Unterlage ist tatsächlich ein guter Punkt wobei mir da natürlich auch komplett Erfahrungswerte abgehen welche bei sandigen Böden noch genug Wachstum bringt ohne direkt 5m hoch zu werden. Das ließe sich allerdings auch nur noch durch einen neuen Baum machen.

Bzgl Thujas Antwort:

Sehe die Kritik völlig ein, sind mitunter auch Punkte die ich mir selbst dachte. Der Hinweis zum Schnittzeitpunkt ist wohl auch durchaus berechtigt, hatte bei mir jedoch den Hintergrund dass ich für den ersten Schnitt warten wollte bis die Knospen halbwegs klar differenzierbar waren und hatte gelesen, dass der Schnitt auch noch während/zu Beginn der Blüte möglich wäre. Für den radikalen Schnitt mag das jedoch durchaus zu spät sein. Allerdings habe ich schon vor einiger Zeit im Winter geschnitten - nur den eventuell radikalen nicht, da ich hoffte das Ganze vermeiden zu können. Allein nach den Erfahrungen jetzt mit dem Pfirsich würde ich schon so einiges bei einem Neuen gänzlich anders machen, angefangen bei der Auswahl, über den Pflanzschnitt bis hin zum radikaleren Schnitt, insofern war das Geld nicht ganz verschwendet - habe schlicht unterschätzt wie wichtig der Start beim Pfirsich ist.

Muss allerdings noch mal erwähnen dass alle basisnahen Augen - vorausgesetzt Pfirsiche haben wirklich keine schlafenden Augen - ausnahmslos ausgetrieben sind. Ich habe schlicht sonst keine auf die ich zurückschneiden könnte.


Werde mir den Rückschnitt auf über 6 oder über 4&5 auch noch mal durch den Kopf gehen lassen. Würdest du dann den Trieb (die 6) hochbinden um möglichst senkrecht zu sein?
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555Nase

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #12 am: 23. März 2024, 01:51:08 »

Kannst du von meinen Bildern nichts gedanklich ableiten ?
Ein Bild erspart tausend nichts sagende Worte !
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Aspidistra

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #13 am: 23. März 2024, 06:54:16 »

Wir hatten früher auch Sandboden.
Da sind Sämlingsunterlagen am besten, ausserdem wächst er so der Kräuselkrankheit einfach davon, da hat ringelnatz recht.
Würde auf einen Sämling umpfropfen gehen?
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Beeren sind die Poesie eines Gartens.

Starking007

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Re: Hilfe zum ersten Pfirsichschnitt
« Antwort #14 am: 23. März 2024, 08:02:59 »

".....ersten Schnitt warten wollte bis die Knospen halbwegs klar differenzierbar waren ..."

Für was?
Den Fruchtansatz sollte man in diesem Zustand eher unterdrücken!
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Gruß Arthur
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