Also wie gesagt: Anfänger hier und bei sowas immer erst mal neugierig. Ist keine Besserwisserei eher Gedankenspiele weil auch ausbildungsbedingt vorbelastet mit Chemie und Mikrobiologie. Hab mich mit vielem davon schlicht nicht umfangreich genug befasst, darunter auch der Stickstoffkreislauf im Detail.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Stickstoffkreislauf ubiquitär im Boden (wenn man ihn als Organismus versteht) und dazu nicht chronologisch sondern zeitgleich abläuft, sprich ich wäre jetzt davon ausgegangen dass der freigesetzte Stickstoff (in diesen Mengen) wieder aus der Luft im Boden fixiert wird, erstmal egal ob via Ammoniak, Stickoxide, Ammoniaksalze die als Feinstaub abregnen oder direkt als elementarer Stickstoff, etc. Habe da jetzt mal 30 Minuten kurz recherchiert - was natürlich abschließend viel zu wenig sein wird, aber wenn man mal die allgemeine Überdüngung, welche ja oft zu Auswaschung von Nitraten ins Grundwasser führt, sowie anderen Faktoren wie Feinstaubbelastung, Bodenversäuerung, etc absieht, und auch mal kurzzeitig ignoriert, dass der Stickstoffgehalt der Luft (inklusive Stickstoffverbindungen, insofern sie bioabbaubar und realistisch messbar sind) im Winter aufgrund diverser Faktoren wie Kälte - d.h. Dichte - und verminderter Biomasse/-aktivität etwas höher ist, müsste doch eigentlich die Kapazität von Stickstofffixierern ausreichen wenn ich von etwa 15-20g/m²/Jahr ausgehe und auf der Baumscheibe vielleicht 3,5kg Hackschnitzel liegen und die sagen wir mal 5+ Jahre verrotten kommt das schon hin, dass das hier wieder im Boden ist. Das ist für mich jetzt nicht so eklatant viel höher dass das sämtliche Grenzen sprengt. Aber klar wirklich berechnen kann man das nie weil es abhängig von Pflanzenarten, Wurzelballengröße, KBE, Oberfläche der Hackschnitzel, uvm ist. Für mich schien daher nur nach kurzem Nachdenken die Aussage plausibel, dass die Fixierung die Reduktion an Biomasse und in Folge eben jenen dadurch freiwerdenden Stickstoff kompensiert. Muss nach der Recherche gestehen dass diese Aussage womöglich voreilig war wenngleich ich keine Ahnung hab ob es deswegen auch falsch ist. Hab schon alleine keine Ahnung in welchem zeitlichen Verhältnis der Großteil der Freisetzung des Stickstoffes, d.h. das Absterben des Mikrobioms zum Absterben der Fixierer steht.
Ich komme vom Thema ab:
Was die Frage von adiclair angeht - keine Ahnung daher frage ich ja. Vorstellen kann ich mir einiges, das kann alles Müll sein, egal ob ich jetzt den Mulch durch Klee ersetze, Stickstoff gegendünge, mir diese Bodenmikroben kaufe, eine vernünftig gemischte Bodenprobe auswasche und inkubiere damit die Neubildung der Biomasse den Stickstoff nicht mehr aus dem Boden braucht, keine Ahnung - ich mach so Experimente gerne aber das ist halt Spielerei und absolut kein guter Rat oder fundierte Erfahrung.
Um mal konkret zu werden:
Das einfachste wäre wohl zu hoffen, dass dieses Jahr mein Beinwell mal richtig durchschlägt und ich damit mulche und die Hackschnitzel ab dann entferne oder stark ausdünne. Der Hinweis mit dem Stickstoffverbrauch war ja erstmal gut. Über die Bewässerung lässt sich sicher auch noch mal nachdenken. Fraglich ist für mich aber leider nach wie vor der Schnitt. Dass ich grundsätzlich versuche das Holz jung zu halten beziehungsweise gehalten bin das zu tun ist klar. Nur für mich ist unklar, weil mitunter auch widersprüchlich, was jetzt konkret zu tun wäre.
Schneide ich die Krone ab oder lasse ich die Mitte stehen und stutze alles oberhalb der "Leitäste" auf Zapfen?
Ist das ein Irrglaube oder muss ich tatsächlich darauf achten, dass der Baum - gerade beim Pfirsich - nicht zu Kopflastig wird?
Wenn dem so ist, dass darauf geachtet werden muss, muss ich dann nicht erst recht die Krone ganz entfernen weil unten an den "Leitästen" sonst außer 5-15cm Stummeln nichts mehr übrig ist beziehungsweise langfristig verkümmert und zu wenig Wuchs bekommt?
Macht es Sinn die zwei Äste die in dem fraglichen Bereich sind noch von ihren ~35cm auf ~5-15cm zusätzlich einzukürzen?