Die Gärten meiner Kindheit sahen alle mehr oder weniger gleich aus.
Rund um die Grundstücksgrenze ein mehr oder weniger breites Beet, in der Mitte Rasen.
Ein Garten wie ein Buffett, alles auf den ersten Blick ersichtlich.
Englische Gartengestaltung empfand ich deshalb schon damals als spannend, weil es überall etwas zu entdecken gibt.
- Wegeführung in S-Form
- Blickverlegung durch hohe Pflanzen oder Objekte
- Blicklenkung durch Objekte
Besonders spannend empfinde ich "Fenster".
Stellen im Garten wo durch einen Pflanzenrahmen oder ein Objekt eine weiter weg liegende besondere Stelle zu sehen ist.
In kleineren Gärten schwierig, aber nicht unmöglich.
Ein früherer Freund von mir hatte nur einen "Handtuch"-Garten, aber er hat einen weit geschweiften Weg in S-Form gelegt, mit hohen lockeren Pflanzen den Blick in der Mitte verstellt ohne dabei den Garten optisch einzukürzen, und da er Kirchenarchitekt war mit Spezialisierung auf Steinmetzarbeiten, hat er Stehlen im Garten verteilt, die je nach Standpunkt Sichtachsen bildeten oder sie verstellten, wobei sie an sich schon kleine Kunstwerke waren.
Er hat es dabei auch noch geschafft, den Garten über das Jahr interessant zu machen, indem er jeweils für Frühling, Sommer und Herbst wechselnde komplementäre Farbkombinationen nutzte.
Der Garten war winzig, aber immer wunderbar.