Wir sind als Kinder sozusagen mit Pilzen großgezogen worden, im Südschwarzwald gab es ja eine Menge davon, bis zu dem Zeitpunkt, wo die Schweizer und Italiener kamen!
Aber allen "Schrott" haben wir nicht genommen! Bevorzugt wurden Pfifferlinge, Steinpilze, Rotkappen, Birkenpilze, zum Würzen von Soßen noch Totentrompeten. Im November sind besonders lecker panierte Schopfttintlinge, aber nur jung gepflückt! Dagegen lass ich jeden Parasol stehen!
Der weitaus beste Pilz, den ich kenne, ist jedoch der Brätling! Äußerlich wie ein heller Reizger mit weißem Milchfluss, aber noch wesentlich besser im Aroma! Man sagt, die Franzosen legen ihn auf eine heiße Herdplatte und rösten ihn an. Dies duftet ganz unbeschreiblich. Aber Brätlinge findet man höchst selten, lediglich an trockenen Steilhängen auf sauren Böden. Man kann die Stellen nicht beschreiben, man hat sie im Blut oder nicht! Brätlinge kleingehackt in Hackfleischklöße (Buletten, Deutsches Beafsteak, Fleischküachli etc) - ein Gedicht!
Kann Lisl nur beipflichten, es ist wichtig, die Pilze lange in der Pfanne in Butter zu rösten, nur mit wenig Zwiebeln, kein Wein und kein Essig, wie es oft der Brauch ist. Dann behalten sie ihren eigenen Geschmack am besten. Dies gilt besonders für Pfifferlinge. Eine Prise Pfeffer, ein Schuss Olivenöl und ein wenig Petersilie dazu, ein Ei. Das wär's eigentlich schon.
Leider gibt's bei uns immer noch nichts, ganz untypisch für das feuchte Wetter.