Fisalis, Fuchs, das lässt nun zweierlei Schlussfolgerungen zu:
Entweder war mein Kürbis kein, als besonders wohlschmeckend beworbener Hokkaido, oder er war zu unreif. Ich gebe den Kürbissen also noch eine 2. Chance und warte auf trockene Stiele.
Oder ich war von der derzeit fast mit missionarischem Eifer betriebenen Lobhudelei auf Kürbisse einfach zu erwartungsvoll. Hatte mir ein umwerfendes Geschmackserlebnis vorgestellt. Da ich meine Lieblingsgemüse wie Bohnen, Möhren, Kohlrabi oft schlicht gedämpft mit gutem Öl und etwas Meersalz esse, dazu Kartoffeln, und über Mangel an Geschmack und Aroma nicht zu klagen wüsste, hat der Hokkaido meinen Erwartungen an Gemüse überhaupt nicht entsprochen. Vielleicht eignet er sich nicht so sehr als Gemüse sondern eher als Trägersubstanz für Gewürze und Kräuter.
Fragt sich nur, woher die derzeitige begeisterte Kürbiswelle schwappt. Oder liegt es an der persönlichen Nulllinie beim Essen? Da ich die deutsche Durchschnittsküche, sofern sie nicht ohnehin aus Dosen, Packs und Beuteln stammt, wg. zu fad, laff, blass nicht schätze, koche ich gern orientalisch/türkisch. Das prägt und möglicherweise war mein Versuch mit einer sahnigen Kürbiscremesuppe ein Ansatz, der enttäuschen musste.
Aus der orientalischen Küche kenne ich allerdings nur eine Art süsse, kandierte bzw. in Zucker gebackene Kürbisstücke „Kabak tatlisi“, welches aber, nach Aussage türkischer Freundinnen, mit in D gewachsenen K. nicht gut funktioniert, wohl weil zu wässrig. Habe es noch nicht getestet. Und ein auch Italien zugeordnetes Rezept für Zucchinischeiben in Öl als Vorspeise. Aber diese schmecken eigentlich auch nur durch die Kräuter und das reichliche Öl.
Dabei war ich guten Willens, meine von „Kürbis, süss-sauer eingelegt“ genährten Erfahrungen mit K. zu revidieren. Nun liegt seit Tagen ein gekaufter „Queensland Blue“ auf meiner Veranda, ich umschleiche ihn skeptisch. Er wurde mir als Restaurantware angeboten. Hoffe, er ist besser als das übliche Essen im Restaurant und verbleibe.....
gülisar