Re-Mark, uns beschäftigen ähnliche Gedanken.
Brennessel schreibt, und ich stimme dem zu, dass Enten Gewohnheitstiere sind. Füttert man immer um 6 Uhr im Stall, sind sie immer um kurz vor sechs da und lassen sich gern einsperren. Und nur ein mardersicherer Stall ist ein mardersicherer Stall, sie gehen wohl durch Querschnitte von 6 x 2 cm. Einfach nur reingehen lassen der Enten reicht nicht, die Tür muss dicht und zu sein.
Ein Freund hatte mal (er war Schichtarbeiter, somit nicht immer zur Stelle, und Elektriker, somit sehr geschickt in Automatisierungsdingen) Hühnerställe mit Dämmerungsschalter, Elektromotor für die Tür etc. gebaut, so dass die Hühner, bei denen das Einstallen besser geht, automatisch eingesperrt und rausgelassen wurden. Auch das Zufüttern von Korn kann man Automatisieren, notfalls auch das Wassergeben. Ist halt ein großer Aufwand, der aber auch SPass machen kann.
Kritisch ist halt der Gewohnheitsfaktor. Gibt es nicht regelmäßig einen Grund, in den Stall / zur Futterstelle zu gehen, suchen die Viecher was besseres, interessanteres. Können sie sich übers Wasser davonmachen, werden sie es über kurz oder lang tun.
Mal ganz pragmatisch: So ein Entlein bezahlte man vor 15 Jahren mit 2,50 DM. Heute - vielleicht 3 Euro?
Wenn man nun, testhalber, mit Wasser und Futter versorgt, solche Enten im ausreichend großen GArten hat, und sie werden vom MArder gefressen, irgendwann mal, was ist dann passiert? Materialistisch gesehen ein finanzieller Verlust. Biologisch gesehen hat sich da nur einer was zu fressen geholt. Der MArder die Enten. Ich hol mir auch jeden Tag was zu fressen. An der Fleischtheke im Supermarkt. Ist das ethisch wertvoller?
(Anmerkung. Das galt der Ironie. Ich esse wenig Fleisch, vorzugsweise vom Öko. Weniger der Ethik als des Wohlbefindens wegen)
Ich denke, man kann es mal probieren. Dem Marder das Entenfressen, der Elster das Drosselbabyfressen vorwerfen kann man sich schlecht leisten, wenn man die Enten hält, um die Schnecken zu fressen, oder?
Kann natürlich sein, dass man die Lust verliert bei dem Gemetzel des MArders. Ich erinnere mich noch an die Angstschreie der Hühner im Stall, wenn der MArder kam. Grauslich, nix für zarte Seelen.
Aber wer sagt mir, dass das SChnitzel auf meinem Teller keine Todespanik empfand, nur weil ich es ordentlich verpackt unter Frischhaltefolie kaufte? Übrigens klang, wenn der Mann zum Schlachten kam (das hab ich feigerweise nie selbst gemacht) das Geschrei im Hühnerstall genauso wie beim MArdereinbruch. Sie wussten anscheinend, was ihnen bevorstand. Guten Hunger beim nächsten Grillhähnchen.
polemisch, gülisar