Ich bin auch in jedem Herbst wieder hin-und hergerissen: einerseits möchte ich bei all dem zusammengewachsenen Gewusel auf meinen Beeten auch mal wieder "durchblicken", sowohl im echten als auch im übertragenen Sinn. Da ich gegen Sommerende meistens den Kampf gegen die Winden aufgegeben habe, ist dann Vieles zu konturlosen Haufen zusammengesponnen. Zu dieser Zeit frage ich mich dann auch immer, wo eigentlich die vielen netten, nicht ganz so hohen Stauden geblieben sind, die ich im Frühjahr noch in die Lücken gepflanzt hatte. Vieles hat auch wieder gut gewuchert und muss etwas gebremst werden; dann sind oft die Nachbarn auch mit dran.
Aber dann kommen die ersten Fröste, vor allem Kahlfröste, und der Anblick der fast schutzlosen Beete lässt mich schaudern; d.h. eigentlich muss ich doch wieder abdecken, mit Lauberde, Reisig, Resten vom Tannenbaum, was weiß ich. Und manchmal reicht meine Energie gerade fürs Abschneiden und Wegkarren, fürs erneute Abdecken wirds zu spät, usw.
Und wenn ich dann so richtig schön komponierte Beete sehe (z.B. wenn ich im Winter in meinen englischen Fotobänden schmökere) mit all den herrlich bereiften Gräsern, Fruchtständen etc, dann nehme ich mir wieder vor, es im nächsten Jahr stringenter anzugehen, und von vorneherein nicht mehr so viel Gewusel zu dulden, aber dafür im Herbst mehr Pflanzenteile stehenzulassen.
Tröstlicherweise kommen aber doch im Frühjahr die Stauden wieder so kompakt, heile und "übersichtlich" aus dem Boden, dass ich letztendlich denke, es war doch nicht so falsch, egal wie ichs gemacht habe.
Ich versuche nur möglichst, durch Abdecken mit Komposterde die abgeräumten "Nährstoffe" wieder zu ersetzen.
Liebe Grüße Barbara