in einem anderen Forum wurde mal diskutiert, dass eine gemeinhin als Staude bezeichnete Pflanze (in diesem Fall war es eine Primel) ein Strauch sein kann, wenn verholzend.
Was genau ist die Unterscheidung/Schnittstelle zwischen Strauch und Staude?
Es gibt keine wirklich scharfe Unterscheidung, sondern wie oft in der Natur eher eine fliessende. Manche Stauden, zum Beispiel Delphinium, verholzen an der Basis. Einige Kleinsträucher wie zum Beispiel
Fuchsia magellanica verhalten sich bei uns uns staudig, d.h., sie erneuern sich jedes Jahr von basalen, ja sogar unterirdisch gelegenen Knospen her. Andere, wie viele der aus dem Mediterranen zu uns gebrachten Vertreter der
Lamiaceae, das
Helianthemum oder auch die
Buddleja davidii zeigen ein solches Verhalten nur nach strengen Wintern. Wiederum andere, wie manche Vertreter der
Malvaceae oder das
Erysimum, verhalten sich üblicherweise wie Stauden, können aber nach milden Winter nach Strauchart aus weit über dem Boden liegenden Triebknospen wieder austreiben.
Die gärtnerische Unterscheidung, ob eine Pflanze ein "Strauch" oder eine "Staude", ist ja auch nicht wirklich korrekt, denn zum Beispiel eine
Calluna oder eine
Erica, ein
Teucrium chamedrys drücken sich typischerweise bei den Stauden herum, sind aber definitiv ziemlich verholzt.
Ich persönlich halte die Begriffe "Staude" und "Strauch" daher auch gärtnerisch für mäßig sinnvoll, sondern bevorzuge für die bei uns üblicherweise im Freien kultivierten Pflanzen eher die Einteilung in Phanerophyten, Chamaephyten, Hemikryptophyten, Kryptophyten und Therophyten. Andererseits - eine solche Einteilung mag zwar sehr praktisch sein, ist aber auch für die Anwendung in einem allgemeinen Gartenforum zu weitgehend. Deswegen möchte ich Dir zur weiteren Info diesen
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