Hallo Radieschen,
das ist ja mal ein Thread nach meinem Gusto!
du meinst vermutlich die Mulch-Methode nach
Ruth Stout Ich mulche schon seit 10 Jahren.
Die ersten Jahr nur im Sommer mit anfallendem Rasenschnitt.
Seit einigen Jahren mulche ich auch und vor allem über Winter.
D.h. sobald die Beete leer sind (was sich natürlich bis März hinziehen kann) kommt eine Puderschicht Kompost auf das Beet bei Starkzehrern, etwas Gesteinsmehl.
Algenkalk und Algomin auch nur bei Starkzehrern.
Darauf dann dicht Stroh, das schon mal einen Ziegenstall durchwandert hat, aber noch sehr sauber ist, also mit geringstem Mistanteil.
Der Mulch liegt locker 20 cm und setzt sich bis über das Frühjahr bis auf wenige cm.
Bereits im Mai ist der Mulch so zusammengefressen von Regenwurm und Co, daß ich mit Rasenschnitt ergänzen muß.
Diese Mulcherei erspart mir Umgraben, Jäten, Gießen (außer 1x nach dem Pflanzen) und ich muß nur noch wenig düngen mit Kompost und Algomin.
Kompost verstehe ich als eine Art Impfung wie Hefe im Teig.
Dann verläuft die Verrottung direkt auf dem Beet und es werden den Pflanzen kontinuierlich Nährstoffe zugeführt.
Wenn jemand jammert, daß der Mulch zusammenklebt, fault, nicht richtig verrottet, dann liegt das daran, daß gleichzeitig mit chemischen Düngemitteln oder Spritzmitteln gearbeitet wird, was das Bodenleben kaputt macht.
Das Prinziep, den Boden über Dauermulch (eine Art Flächenkompostierung) zu ernähren, kann nur funktionieren, wenn konsequent auf Gifte verzichtet wird.
Giersch habe ich auch, der steht gerne auf humosem Boden.
Er ist sozusagen ein Kompliment an den Gärtner und gedeiht umso besser, je besser die Versorgung mit Dauerhumus ist.
Erkennbar daran, daß er auf den Mulchbeeten auch in der Vollsonne wächst.
Durch den dicken Mulch wird er aber nicht wirklich nervig, ich gehe einfach von Zeit zu Zeit duch, wo er steht und rupfe die Blätter oberirdisch ab.
Meine Erfahrung mit Schnecken besagt, daß die vom Mulch nur dann profitieren, wenn er in der Saison frisch auf den nackten Boden kommt.
Die Schicht Dauermulch behagt ihnen gar nicht.
Da entsteht ein anderes CO
2-Klime, das sie nicht so gut vertragen, die Pflanzen aber umso mehr.
Auch sitzt der Mulch dann so zusammen, daß wenig Höhlen enstehen, die Schnecken so sehr lieben.
Nur dieses Jahr bin ich nicht zum Wintermulchen gekommen, weil Schnee lag von November bis Mitte März.
Echt krass.
Erst diese Woche habe ich gemulcht, das werden mir die Schnecken danken.
Aber das ist immer noch das kleinere Übel!
Gruß, Lissy