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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)
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News: Warum muss eigentlich alles immer einen "Zweck" haben? (potz)

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|25|5|Der Idealismus eines Menschen wächst mit der Entfernung zum Problem. (John Galsworthy, 1867-1933)

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Autor Thema: Essbare Landschaften  (Gelesen 1467 mal)

jackie

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Essbare Landschaften
« am: 20. Januar 2006, 11:42:51 »

Es wird ja schon einiges an Grün gepflanzt, Straßenbäume, Parks, Abstandsgrün zwischen Mietshäusern usw. aber irgendwie scheinen Stadtverwaltungen, Architekten, Wohnungsbaugesellschaften, kurz, die Verantwortlichen eine Wahnsinnsangst davor zu haben irgendetwas essbares zu Pflanzen. Warum eigentlich? Zermatschte Früchte auf dem Autodach? Und was ist mit Esskastanien oder Apfelbäumen zwischen Mietshäusern? Warum so wenig Mietergärten?
Vielleicht weiss jemand noch andere GRünde als der matschige-Früchte-verursachen-Dreck-Grund.
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macrantha

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #1 am: 20. Januar 2006, 11:51:40 »

Tja - in Privatgärten sicher eine nette Idee.
Ich habe auch schon Siedlungsmodelle gesehen, in deren Mitte eine Obstwiese angelegt ist, die jeder Bewohner beernten darf. (aus den 30ern des letzten Jahrhunderts)

Wenn Du aber in eine 0/8/15 Mietsiedlung Obstbäume stellst, dann heult nur der Hausverwaltung / die Immobiliengesellschaft / ect. auf, nach dem Motto
"Oh Gott - müssen die etwas gepflegt/geschnitten werden?"
"wer erntet das ganze Zeugs denn oder hebt es vom Boden auf (wenn vielleicht die Hunde darunter ihr Geschäft verrichten)"
"wer ist haftbar, wenn jemand von der Leiter fällt oder ein Kind zum hochklettern animiert wird"
und: "WER RÄUMT DEN DRECK WEG".

Das Problem in solchen Mietsblöcken ist eben, daß niemand sich zuständig fühlt oder zuständig sein möchte! Du kannst niemanden zwingen, sich um einen Obstbaum zu kümmern oder ihn schön zu finden.
Eine gute Möglichkeit wäre aber vielleicht, einen kleine Grünfläche bereitzuhalten, auf der - bei Wunsch - solche Pflanzungen geschehen können.

Um 1900 war es gar nicht so ungewöhnlich, zwischen zwei Miethausriegeln (ich denke an Beispiele in München) kleine Mieterparzellen anzulegen, die begärtnert werden dürfen.
Teilweise sind dort heute noch lebendige kleine Gärten mit Erdbeeren und Gartenzwerg, teilweise aber auch brach gefallen oder mit Koniferen zugepflastert, weil kein Interesse mehr daran besteht.
LG
macrantha
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macrantha

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #2 am: 20. Januar 2006, 11:56:06 »

Ach - da fällt mir übrigens eine halbwegs aktuelle Gestaltung (naja ... ca. 8 Jahre) eines Gymnasiums ein ...
Auf dem Parkplatz wurde dort im Großen Stil Aronia gepflanzt - übrigens auch bei einer Klinik.
Diese Pflanze läuft mir inzwischen überhaupt häufiger über den Weg. Vermutlich, wegen der schönen Herbstfärbung und Blüte. Die Früchte sind ja meist eher ungenießbar. Also auch hier wird vermutlich weniger wegen "eßbar" denn wegen "hübsch" gepflanzt (aber besser als Cotoneaster dammeri alle mal).
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fisalis

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #3 am: 20. Januar 2006, 12:18:17 »

Ich finde es sehr schade, dass der öffentliche und der halböffentliche Raum nicht vermehrt mit Pflanzen verschönert wird, deren Früchte oder die ganz essbar sind. Gründe, warum das nicht (mehr) so ist, wurden genannt. Die dauernden Staus auf den Autobahnen rufen eigentlich auch nach einer Bepflanzung der Mittelstreifen mit Beerensträuchern (dazu dann alle 100 m ein Wasserbecken zum gründlichen Waschen). Oder Bahnhöfe. Beim Umsteigen noch rasch einen Pfirsich pflücken.
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Mufflon

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #4 am: 20. Januar 2006, 12:47:53 »

Wir hatten in einem Park einige alte Birn- und Pflaumenbäume. In direkter Nähe war ein kleiner Spielplatz.
Dieser wurde aber im Sommer so gut wie nicht genutzt, weil dort Wespen, Bienen und in der Dämmerung auch Ratten waren.
Die Wespen wurden oft sehr aggresiv durch schaukelnde, wippende, rennende und rutschende Kinder.
Ich denke, ähnliche Gründe sind für die Grünflächenplaner wichtig.


 :) Mufflon
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fisalis

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #5 am: 20. Januar 2006, 12:50:52 »

Dabei wär das gerade eine Gelegenheit für Kinder, sich mit der Natur bekannt zu machen. Autoparkplätze werden ja auch und grad in familienfreundlichen Siedlungen im Überfluss erstellt.
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Thisbe

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #6 am: 20. Januar 2006, 13:24:48 »

An meiner Uni gibt es auf dem Klinikgelände viele Apfelbäume. Zum Teil sehr gute Äpfel, ich habe da jeden Herbst viel aufgesammelt und, wo ich ran kam, auch gepflückt. Ursprünglich waren die wohl mal gepflanzt worden für den Eigenbedarf, jetzt nutzt die keiner mehr und die Hausmeister ärgen sich darüber, daß sie die Arbeit mit dem Fallobst haben. Ich finde das ziemlich schade, wenn schon Bäume da sind, dann kann man die ja auch beernten - und Obst steht ja immer als Nachtisch bei der Klinikkost zur Auswahl.
Andererseits - als ich letzte Woche einer Freundin ganz stolz eigene Äpfel anbot, rümpfte sie nur die Nase. Sowas schrumpeliges wollte sie nicht :o Klar sehen meine Äpfel jetzt nicht mehr aus wie noch im Oktober, aber die schmecken doch einfach viel besser als die "industriellen" Äpfel. Nur kann ich mir gut vorstellen, daß viele Leute einfach keine Lust auf so unanschauliche Sachen haben.

In meiner Unistadt stehen außerdem überall an den Rändern wilde Pflaumen und Mirabellen. Nachdem ich die entdeckt habe, bin ich da immer fleißig pflücken gewesen. Sonst schien es aber auch niemanden zu interessieren. Und die Autos, die unter der Mirabelle parkten, waren schon arg verkleckert. Was mich nicht stört, viele Autobesitzer aber sicher schon.

Meine Eltern wohnen eher ländlich und da gibt es Obstbaumalleen in denen man sich, zumindest hat meine Großmutter das vor einigen Jahren noch gemacht, zur Erntezeit einen Baum "mieten" und abernten kann. Auch eine Möglichkeit.

Ich fürchte aber, sowas ist heutzutage einfach viel zu unbequem. Wo man doch so schön unproblematisch alles im Supermarkt kaufen kann...

Viele Grüße, Thisbe *die jetzt einen eigenen Garten mit eigenen Bäumen hat, die Idee aber grundsätzlich echt gut findet*
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jackie

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Re:Essbare Landschaften
« Antwort #7 am: 23. Januar 2006, 10:21:57 »

vielleicht wissen die Leute garnicht mehr wie ein Mirabellenbaum aussieht und kommen gar nicht auf die Idee sie zu pflücken? Ist natürlich auch die Frage was man pflanzt (Maronen oder Mirabellen, Äpfel sind vielleicht auch geeigneter als Birnen oder Zwetschgen) und wie man sie schneidet (ob man nämlich rankommt). Zierpflanzen müssen doch auch geschnitten werden oder macht man das nicht? Klar das mit dem Dreck, den Wespen etc. ist ein Problem, vielleicht liesse sich ja eine Lösung finden. Akazien haben teilweise essbare Saamen, würde bestimmt niemand essen, weil das die wenigsten wissen, Bucheckern haben wir als Kinder immer gegessen, Walnüsse sind auch gut machen allerdings ein bisschen Dreck. Haselnüsse fallen mir noch ein, Quitten...Ich glaube das das Hauptproblem ist, dass diese anlagen so lieblos gemacht werden nicht zum Benützen, sondern weil es vorgeschrieben ist.
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